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Damit zählte das Bayern-Urgestein noch zu jenen Akteuren, die sich ein Blatt vor den Mund nahmen.
Andere wählten weit schärfere Worte. Wie etwa De Ligt: "Ich kann das nicht verstehen, das musst du durchspielen lassen. Das macht man nicht. Das ist die ganz klare Regelung. Das ist eine Schande."
Der Linienrichter hätte sich sogar bei ihm entschuldigt und seinen Fehler gestanden. Der Niederländer glaubte: "Ich will nicht sagen, dass Real immer die Schiedsrichter mit sich hat... Aber das macht heute den Unterschied."
Kapitän Manuel Neuer fand ebenfalls klare Worte: "Der Schiedsrichter hat sich anstecken lassen, dass er Schiedsrichter im Bernabeu ist. Da muss er bei sich bleiben. Das darf auf diesem Niveau nicht passieren."
Eberl: Alle waren für ein deutsches Finale - einer nicht
Thomas Tuchel sprach auf die Szene angesprochen über "die Kirsche auf der Sahne. Diese Entscheidung ist ein absolutes Desaster." Der Bayern-Coach verwies auf das 2:1 von Joselu, bei dem die Szene nicht voreilig abgepfiffen wurde. Der folgende Treffer wurde erst aberkannt, nach VAR-Studium jedoch korrekterweise gegeben.
"Die Szene muss weiter laufen, so ist die klare Regel", ärgerte sich Tuchel. "Den ersten Fehler macht der Linienrichter, den zweiten der Schiedsrichter." Diesen knöpfte sich Sportvorstand Max Eberl in den Katakomben des Bernabeu-Stadions verbal vor.
"Er hat gepfiffen. Damit kann kein Videoassistent mehr eingreifen, weil es vor dem Tor war. Der Schiedsrichter hat gesagt, das war sein Fehler. Davon können wir uns einen Scheißdreck kaufen!", tobte der 50-Jährige und witterte einen Skandal: "Wir waren alle für ein deutsches Finale. Alle außer ein polnischer Schiedsrichter!"
Neuer und ein "Maulwurf", der ihn überraschte
Neben dem Ärger war die Enttäuschung über das bittere Ausscheiden gleichermaßen groß.
Nachdem Alphonso Davies den deutschen Rekordmeister in der 68. Spielminute mit einem Prachtschuss von der linken Seite ins lange Eck in Führung gebracht hatte, fehlten nur wenige Minuten, um gemeinsam mit Borussia Dortmund auf den Zug nach Wembley aufzuspringen und für eine Neuauflage des Endspiels von 2013 zu sorgen.
Doch einen seltenen Patzer von Neuer, der bis zu diesem Zeitpunkt eine überragende Partie spielte, nutzte Real in Person von Joker Joselu eiskalt aus. "Der Ball kam nicht so wie erwartet. Ich habe ihn auf dem Brustkorb erwartet, er ist aber auf den unteren Teil des Halses gekommen. Dann war es schwer für mich, ihn festzuhalten."