Endstand
0:5
0:2, 0:3
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Zu viele Gegentore: 0:5 tut Blau-Weiß Linz "schon weh"

Einer guten Phase entsprang gegen Rapid keine Spannung. Warum auch ein Tor nichts für die Gastgeber geändert hätte und woran es grundsätzlich hapert.

Zu viele Gegentore: 0:5 tut Blau-Weiß Linz Foto: © GEPA

Für Aufsteiger in die Admiral Bundesliga ist das erste Gastspiel des SK Rapid Wien statistisch recht häufig ein guter Tag. Von einem solchen kann bei Blau-Weiß Linz nach dem 0:5 aber keine Rede sein.

Schon in der Anfangsphase sorgte ein Doppelpack von Guido Burgstaller für eine klare Entwicklungsrichtung des Spiels, die nach dem vermeintlichen 0:3 durch Moritz Oswald - wegen eines Handspiels aberkannt - noch deutlicher hätte ausfallen können.

Eine gute Phase nach Seitenwechsel, in der auch der Anschlusstreffer hätte fallen können, bewahrte die Gastgeber schließlich nicht vor einem Debakel.

Bewusstsein um defensive Schwächen reicht nicht

Nach vier Spieltagen stehen damit nur ein Punkt und der letzte Tabellenplatz zu Buche, vor allem aber: Zwölf Gegentreffer.

Defensiv präsentiert sich Blau-Weiß noch nicht bundesligareif. Das musste auch der Kapitän einsehen, selbst in der Innenverteidigung aktiv.

"Wenn du jedes Spiel zwei bis drei leichte Tore kriegst, wirst du keins gewinnen. Wir wären für einen Treffer gut gewesen, aber wenn du fünf bekommst, bringt dir das auch nichts. Wir müssen unsere Box bei Kontern und Standardsituationen viel besser verteidigen, da müssen wir kompakter stehen", war Fabio Strauss klar.

Mit-Verteidiger Julian Gölles, eingewechselt gekommen fast für den Ehrentreffer verantwortlich - der wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung nicht zählte - sieht das Bewusstsein über diese Probleme vorhanden.

"Es hilft eh nichts, wenn wir jedes Mal davon reden, dass wir zu viele Tore kassieren. Wir arbeiten daran und es muss schleunigst besser werden", so der 23-Jährige.

Das Bedauern über den fehlenden Anschlusstreffer

"Wenn wir wirklich das 1:2 machen, werden wir wahrscheinlich das Spiel nicht gewinnen, aber dann können wir den Gegner vielleicht ins Wanken bringen."

Gerald Scheiblehner

Auch der Trainer musste eine klare Niederlage bedauern, in der seine Mannschaft "einfach zu wenig in beide Richtungen" abgeliefert hätte.

Das hohe Ergebnis tue am Ende "schon weh", weil die Unterschiede zwar klar zu erkennen und Rapid verdienter Sieger gewesen wäre, die gute Phase nach der Pause aber nichts abgeworfen habe.

"Rapid war gnadenlos effektiv, aber wir haben in einer sehr guten Phase leider das Anschlusstor nicht gemacht und uns durch eine Abseitsstellung auch selbst weggenommen. Dann kann das Spiel vielleicht noch eine andere Dynamik bekommen", so Gerald Scheiblehner.

"Aber an diesem Tag muss man Rapid schon zu einem sehr guten Auftritt gratulieren. Sie haben uns in vielen Situationen die Grenzen aufgezeigt."

Taktisch eine gute Erkenntnis

Das Festhalten an den guten 20 Minuten, denen auch eine Umstellung auf ein 3-4-3 zugrunde lag, müsse als positive Erkenntnis auf den weiteren Weg mitgenommen werden.

"Vom Spielverlauf her hatten wir Glück, dass wir das 0:3 vor der Pause doch nicht bekommen haben. Dann kommst du nach der Halbzeit vielleicht gar nicht mehr ins Spiel zurück. Aber mit der Umstellung war ich zufrieden. Dass wir innerhalbe eines Spiels eine andere Grundordnung gewählt haben und die Mannschaft das sehr gut umgesetzt hat", lobte der Coach.

Darum sei er taktisch nicht ganz unzufrieden mit der Partie. Der Rest fällt unter das klassische "Hättiwari".

"Wenn wir wirklich das 1:2 machen, werden wir wahrscheinlich das Spiel nicht gewinnen, aber dann können wir den Gegner vielleicht ins Wanken bringen. und so haben wir dann aus einer Standardsituation das 0:3 bekommen. Dann war das Spiel wieder gegessen."

Es fehlt eben auch Qualität

Am Ende fehle auch einfach noch die Qualität, wie Scheiblehner bei "Sky" noch ergänzte. "Wir haben in vielen Situationen zu viel Stress und verlieren dann die Übersicht, treffen oft die falsche Entscheidung. Dann hilft es uns nicht, wenn wir es in gewissen Phasen ganz gut machen."

Es sei aber noch nicht der Anspruch, Rapid oder den LASK zu schlagen. "Aber heute tut es dann schon weh, wenn man zuhause vor einem tollen Publikum fünf Gegentreffer bekommt."

Die schlechte Nachricht: Das Programm wird nächste Woche noch nicht leichter. Dann geht es auswärts zu Sturm Graz.

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