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Zoran Barisic klärt über Rapid-Aus auf

Zoran Barisic blickt zurück, spricht über fehlendes Vertrauen und Zukunft.

Zoran Barisic klärt über Rapid-Aus auf Foto: © GEPA

Zoran Barisic hat offizielle Auftritte seit dem Aus beim SK Rapid im Sommer 2016 eher vermieden.

Nach seinem beendeten Türkei-Engagement nimmt er nun aber bei "Sky" Stellung: "Wir wollten unterschiedliche Wege gehen! Der Verein hat sich für diesen Weg entschieden, ich wollte den Weg gehen, den wir in der Vergangenheit gegangen sind."

Ob er gegen die Rekord-Einkäufe von Ivan Mocinic und Arnor Traustason war: "Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen." Aber der eingeschlagene Weg sei ihm wichtig gewesen.

"Hatte das Gefühl, dass sich hinter meinem Rücken sehr viel abspielt"

"Mit jungen Spielern, die uns perspektivisch, sportlich weiterhelfen und einen Wiederverkaufswert haben. Das war mir wichtig, um das Fundament zu stärken, für mich hat das oberste Priorität gehabt", gibt Barisic offen zu.

Im Hintergrund brodelte es aber schon längere Zeit. Das Verhältnis zum damaligen Sportdirektor Andreas Müller soll nicht mehr das Beste gewesen sein. Dieser warf ihm vor, dass auch im Umfeld einiges vorgefallen sein soll.

Ob "Zoki" Fehler gemacht hat? "Man macht immer Fehler, aber grunsätzlich hatte ich auch das Gefühl, dass sich hinter meinem Rücken sehr viel abspielt, wo ich auch nicht mehr dieses hundertprozentige Vertrauen gespürt haben - von den Verantwortlichen, ich will jetzt nicht über einzelne Personen in der Öffentlichkeit reden. Das verbietet mir auch meine Erziehung. Mir ist es grundsätzlich am liebsten, sollte man irgendwelche Probleme miteinander haben, diese Auge in Auge zu lösen - oder auch nicht. Aber man fährt immer am besten, wenn man miteinander Face-to-Face spricht und nicht über die Medien."

Barisic' Aufbauarbeit wurde nicht gewürdigt

Barisic will keinen anpatzen, ist auch im Nachhinein gesehen keinem böse. Seine Aufbauarbeit bei Rapid über viele Jahre hätte jedoch mehr Wertschätzung genießen müssen. Denn in gewisser Hinsicht lässt der derzeit vereinslose Trainer durchblicken:

"Es war dann am Ende so, dass wir uns auf einem gewissen Niveau befunden haben, aber sehr viele Menschen haben auch vergessen, wie wir begonnen haben und wie wir dorthingekommen sind. In welcher Lage sich der Verein sowohl politisch, wirtschaftlich als auch sportpolitisch befunden hat. Dann sind wir an einem Punkt angelangt, wo es eben eine Abzweigung gegeben hat. Der Verein wollte den Weg einschlagen, ich einen anderen. Somit haben wir uns dann getrennt."

Der verpasste Titel trotz guter Chancen hat sein Übriges dazu beigetragen. "Wir haben es zwar geschafft, Euphorie zu entfachen, aber dieser wurden wir am Ende der Saison nicht gerecht, weil der zweite Platz zu wenig war."

Rapid-Rückkehr? "Man soll niemals nie sagen"

Seitdem hat sich bei Rapid viel getan. Mike Büskens und Damir Canadi sind ebenso Geschichte wie Andreas Müller. Goran Djuricin ist derzeit am Steuer. Ob dieses Chaos seit seiner Entlassung vorhersehbar oder notwendig war?

"Schwer zu sagen. Da muss man die Entscheidungsträger fragen. Ich habe zwar meine Meinung, aber die bleibt bei mir", will sich der Ex-Coach nicht über die Entwicklungen äußern. Der Nachsatz verrät jedoch, dass es für ihn vielleicht doch nicht so überraschend kam.

Es ist einiges vorgefallen. Aber könnte sich Barisic prinzipiell vorstellen, noch einmal zu Rapid zurückzukehren? "Derzeit wünsche ich Gogo Djuricin alles Gute und drücke ihm beide Daumen, dass er so erfolgreich wie möglich ist mit Rapid. Wir können alle nicht in die Zukunft blicken, aber grundsätzlich bin ich dem Klub immer noch sehr verbunden. Und man soll niemals nie sagen."

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