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Youngster Konate "wird Salzburg noch viel Freude machen"

Der junge Ivorer erzielte gegen Rapid ein mögliches Tor des Jahres aus unmöglichem Winkel. Der 19-Jährige legte seit seiner Ankunft einen steilen Aufstieg hin.

Youngster Konate Foto: © GEPA

Nicht weniger als zwölf Ausfälle hatte Salzburg-Coach Matthias Jaissle beim Duell mit Rapid Wien zu beklagen.

Am Ende reichte es nur zu einem 1:1-Remis, das den Gastgebern deutlich besser schmeckte als den "Bullen" (Spielbericht).

Mit Fernando, Daouda Guindo, Maurits Kjaergaard, Justin Omoregie, Jerome Onguene, Noah Okafor, Luka Sucic, Samson Tijani, Ignace Van der Brempt, Junior Adamu, Andreas Ulmer und Lucas Gourna-Douath fehlte den Mozartstädtern ein Dutzend Akteure beim ersten von zwei Spielen innerhalb von zehn Tagen gegen die Grün-Weißen.

Schon gegen Sturm im Rampenlicht

Dieser Umstand spülte den im Winter vom FC Liefering hochgezogenen Karim Konate in die Startelf. Es war ein weiterer Schritt auf dem Weg, dessen Tendenz steil nach oben zeigt.

Schon beim Sieg gegen Sturm Graz am vergangenen Wochenende lieferte der 19-Jährige eine echte Talentprobe ab und bereitete das 2:0 durch Benjamin Sesko mustergültig vor.

Grund genug für Jaissle den Youngster erstmals in der Bundesliga von Beginn an aufs Feld zu schicken.

Konate sollte nichts schuldig bleiben. Er erlebte ein Startelfdebüt, das ihm noch länger in Erinnerung bleiben dürfte.

Denn zunächst dominierten die Hausherren das Geschehen und Salzburg war deutlich anzumerken, dass eine ersatzgeschwächte Elf auf dem Feld stand.

Konate kam, sah und traf entgegen dem Spielverlauf

Das "Werkl" lief nicht rund und vor allem defensiv offenbarten die "Bullen" einige Abstimmungsprobleme, was beinahe im 0:1 nach nicht einmal 60 Sekunden mündete, als Solet gegen Bajic gerade noch rechtzeitig zur Stelle war.

Konate traf gegen Rapid aus einem unmöglichen Winkel.
Foto: © GEPA

Zehn Minuten danach ereignete sich eine ähnliche Szene, als Burgstallers Abschluss in höchster Not geklärt wurde.

Rapid war das bessere Team, ein Tor in der Anfangs-Viertelstunde wäre nicht unverdient gewesen.

Doch dann hatte Konate seinen großen Auftritt: Koita steckte ideal auf den Ivorer durch, der spielte von der Grundlinie aber nicht zur Mitte, sondern zog von dort ab und beförderte den Ball am verdutzen Rapid-Schlussmann Hedl vorbei ins Netz.

"Es war natürlich ein schönes Tor, aber auch eines mit viel Risiko", sagte Konate selbst über seinen sehenswerten Treffer. "Aber zum Glück ist es gut gegangen und das freut mich", so der 19-Jährige bei "Sky".

Ausfälle haben "natürlich eine Rolle gespielt"

Ohne das Dutzend Ausfälle wäre es dazu wohl nicht gekommen, wie sein Coach Matthias Jaissle bestätigt: "Natürlich spielt dabei die Verletztenliste auch eine Rolle, das ist ganz klar", so der Deutsche.

Glücklich waren aber weder er noch Konate mit dem Remis, das Sturm Graz wieder auf die Schlagdistanz von drei Zählern heranrücken ließ. "Wir haben uns die drei Punkte heute nicht verdient", gestand Jaissle nach dem Spiel.

Zwar freue er sich über sein Startelfdebüt, so Konate, dem er ein großes "Aber" folgen ließ. "Zufrieden bin ich nicht, weil wir nur einen Punkt mitnehmen konnten", sagte der Ivorer.

Nachdem er zu Beginn des Spiels für Aufregung sorgte, tat Konate dies auch noch gegen Ende. In Minute 82 lieferte er sich einen Infight mit Rapids Michael Sollbauer.

"Watschn" gegen Sollbauer unabsichtlich?

Der 19-Jährige setzte gegen Hedl energisch nach und verpasste dem grün-weißen Keeper einen Schubser. Das missfiel Sollbauer sichtlich, der zu allem Überfluss auch noch die Hand von Konate ins Gesicht bekam und sich prompt revanchierte.

Die Konsequenz: Rot für Sollbauer, Konate kam mit Gelb davon. Ob die Entscheidung korrekt war, wollte Konate nicht beurteilen, beteuerte jedoch, Sollbauer nicht absichtlich im Gesicht getroffen zu haben.

"Ich wollte ihn natürlich nicht schlagen, aber ich habe ihn dann beim Umdrehen berührt", schilderte er die Szene aus seiner Sicht.

Nichtsdestotrotz hat Konate im Spiel gegen die Barisic-Elf gezeigt, dass mit ihm in Zukunft zu rechnen sein wird.

"Ich wollte ihn natürlich nicht schlagen, aber ich habe ihn dann beim Umdrehen berührt"

Konate über die Szene mit Michael Sollbauer.

Erst im vergangenen Sommer kam der Ivorer von ASEC Mimosas aus seinem Heimatland nach Salzburg.

Zur Eingewöhnung wurde er in Liefering geparkt, stach aus der Ingolitsch-Elf mit 17 Scorerpunkten (14 Tore, drei Vorlagen) in ebenso vielen Einsätzen aber umgehend heraus. Wenig verwunderlich folgte im Winter die Beförderung eine Etage höher zu Salzburg.

In Jubelstürme will man bei den "Bullen" trotz Konates sehenswerter Leistungen aber (noch) nicht ausbrechen. Gegen Rapid habe er seine Sache "über weite Strecken ordentlich gemacht", resümierte Jaissle.

"Er ist ein vielversprechendes Talent, mit dem der Verein zukünftig sicher noch viel Freude haben wird", so der Deutsche.

Noch liegt aber eine Menge Arbeit vor Konate, um in die Fußstapfen von Mane, Haaland und Co. zu treten, was der 19-Jährige auch selbst weiß.

Konate als Jaissles "Waffe" im Saisonendspurt

Die Lobeshymnen, welche nach dem Spiel auf ihn gesungen wurden, seien für ihn "nicht so wichtig", hielt er fest. "Ich weiß, dass ich noch viel an mir arbeiten muss, um mich weiterzuentwickeln und das ist mein Ziel", meint er.

Dennoch: Mit Konate hat Salzburg definitiv einen weiteren Kandidaten für die große internationale Fußballbühne in seinen Reihen.

"Wir haben immer wieder große Hoffnung und große Fantasie mit solchen jungen Spielern, das ist bei Karim nicht anders", hält Jaissle fest.

Womöglich hat Karim Konates Aufstieg zum neuen Salzburger Hoffnungsträger im Spiel gegen Rapid seinen Anfang genommen.

In dieser Form kann er ein entscheidendes Element im Titelkampf werden. Rapid wird vor dem zweiten Duell am 7. Mai jedenfalls vor ihm gewarnt sein.



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