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WAC träumt von nächstem Titel: "Der Zug hat keine Bremse"

Der Kärntner Cupsieger ist zwei Siege vom Meistertitel entfernt - aber: In dieser Saison ist dem WAC noch kein "Dreier" gegen die Wiener Austria gelungen.

WAC träumt von nächstem Titel: Foto: © GEPA

Nicht nur das Lavanttal hält den Atem an.

Zwei Runden vor Schluss bzw. dem Sonntags-Heimduell mit der Wiener Austria (ab 17 Uhr im LIVE-Ticker>>>) hat der WAC den Gewinn des Fußball-Meistertitels - und damit des Doubles - in eigener Hand.

Zwei Siege trennen die Wölfe von der Sensation. Dietmar Kühbauer schaltete in Sachen Euphorie aber einen Gang zurück. "Ich will nicht von ungelegten Eiern reden", sagte der Coach, dessen Elf in fünf der jüngsten sechs Ligapartien einen Sieg ausgebrütet hat.

Es ist eine fast unerhörte Vorstellung. Der Club aus der 25.000-Einwohner-Stadt könnte den Favoriten die lange Nase zeigen und sein Akronym von Wolfsberger Athletiksport Club zu "Wahrlich Atemberaubender Champion" umdeuten.

Nur zwei Niederlagen im Frühjahr

Angesichts der beeindruckenden Konstanz im Frühjahr, in dem man nur zwei Niederlagen (Blau-Weiß Linz und Salzburg) kassierte, sind dem Titel-Außenseiter die Siege gegen die Austria und bei Sturm Graz jedenfalls zuzutrauen. "Der Zug hat momentan wirklich keine Bremse", erklärte jüngst Kapitän Dominik Baumgartner.

Immerhin schon zweimal in dieser Saison brachte die Austria den zumeist unbeirrt rollenden Partyzug zum Entgleisen. Beim 3:1-Heimerfolg im vergangenen August war für den WAC ebenso kein Kraut gegen die Wiener gewachsen wie beim Heim-0:1 im November.

Will heißen: Auch nach dem jüngsten 0:0 in Favoriten wartet man noch auf einen Sieg. "Und das müssen wir verhindern, wenn wir dabeibleiben wollen", konstatierte Kühbauer trocken. Seine Aufgabe sei es aktuell nicht zuletzt, dafür zu sorgen, dass die Spieler "nicht durchgaloppieren".

Schließlich habe man nach dem überraschenden Cupsieg nun die Chance auf den nächsten Triumph. "Eine unglaubliche Saison, wer hätte das erwarten können?", fragte Kühbauer, der sich der Bedeutung des Moments durchaus bewusst ist.

"Wir wissen, dass wir etwas Großes schaffen können. Wenn uns das jetzt auch noch gelingt, dann würde das Dach wegfliegen. Und ich würde gern sehen, dass es wegfliegt."

Die Austria nahm sich mit der jüngsten Derby-Niederlage mehr oder weniger aus dem Meisterrennen, reist aber noch mit minimalen Hoffnungen an. Neben zwei Siegen beim WAC und zum Abschluss gegen Blau-Weiß Linz benötigt man zum Titel allerdings zwei "Nuller" von Sturm Graz bei Rapid und gegen den WAC - eine äußerst dünne Grundlage für Optimismus also.

Das realistischere Szenario ist jenes des Kampfes um Platz zwei oder drei gegen die nur einen Punkt entfernten Salzburger.

"Es geht noch um richtig viel"

Die Austria darf es ohnehin als Erfolg werten, in finanziell angespannter Situation und nach holprigem Saisonstart bis zum Schluss eine derart gewichtige Rolle zu spielen.

Kein Wunder, dass Stephan Helm von den Präsidentinnen und Präsidenten, sportlichen Leitern und Coaches der Bundesliga fast zum Trainer des Jahres gewählt worden wäre - einen Titel, der schließlich an Kühbauer ging. "Wir respektieren die Leistung des WAC, sie haben eine tolle Euphorie entfacht", meinte Helm.

In den kommenden Tagen beantwortet sich für die Austria auch die Frage nach der Qualität des Europacup-Startplatzes. "Es geht in diesen letzten Runden noch einmal um richtig viel, aber genau in solchen Spielen haben wir schon sehr gute Leistungen gezeigt", betonte Helm, der auf den gesperrten Stürmer Nik Prelec verzichten muss.


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