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SV Mattersburg beantragt Konkursverfahren

Der ehemalige Bundesligist hat nun offiziell ein Konkursverfahren beantragt:

SV Mattersburg beantragt Konkursverfahren Foto: © GEPA

Der SV Mattersburg hat beim Landesgericht Eisenstadt ein Konkursverfahren beantragt.

Wie es in einer Mitteilung des Kreditschutzverband KSV 1870 vom Freitag heißt, wird mit einer offiziellen Eröffnung des Verfahrens in den nächsten Tagen gerechnet. 23 Mitarbeiter des Klubs und zumindest zehn Gläubige sind betroffen, heißt es.

Der SVM hat den Konkurs durch seinen Anwalt Günther Hödl beantragt. Die betroffenen Mitarbeiter sollen ihre Löhne seit Juni nicht mehr erhalten haben. Auch die Fußball-Profis wurden dem Vernehmen nach in den vergangenen zwei Monaten nicht mehr bezahlt.

Die Fußballabteilung ist in die SVM-Profisport GmbH ausgegliedert, deren einziger Gesellschafter der Verein ist. Einige Spieler haben den Klub inzwischen verlassen. Sie dürfen nach dem Konkurs ablösefrei wechseln.

Der SV Mattersburg kam durch den Bilanzskandal um die Commerzialbank Mattersburg in schwere wirtschaftliche Nöte. Der Verein war von der Bank jahrelang großzügig unterstützt worden. Deren Gründer und Vorstand Martin Pucher hat inzwischen vor der Staatsanwaltschaft gestanden, Kredite erfunden und Bilanzen gefälscht zu haben. Es gilt die Unschuldsvermutung. Pucher war auch langjähriger Klubchef des SV Mattersburg, den er 1988 übernommen und von der 2. Liga Mitte in die Bundesliga geführt hatte.

Der langjährige Bundesligist hatte nach seiner Mitgliederversammlung am 5. August bekannt gegeben, dass der Verein Konkurs beantragen werde. Die Suche nach einem Investor war davor ohne positiven Abschluss verlaufen. Zu unsicher waren die Verstrickungen des Klubs in den Bankenskandal. Die Bundesliga-Lizenz gab der SVM freiwillig zurück. Die auf sportlichem Weg abgestiegene WSG Tirol bleibt damit im Oberhaus.

Um den Nachwuchsspielern einen Platz zu bieten hat sich inzwischen der MSV 2020 neu gegründet. Der Verein hat sich der Jugendarbeit verschrieben. Das Pappelstadion befindet sich in Besitz der Stadt Mattersburg und war vom SV Mattersburg nur angemietet. Die in Mattersburg stehende Fußballakademie Burgenland soll künftig vom Land unterstützt werden und somit erhalten bleiben. Der Verein ist bei der Nachwuchsschmiede mit 35 Prozent der Anteile beteiligt.

Der zu bestellende Masseverwalter wird sich mit Beginn des Konkursverfahrens ein Bild über die Vermögenslage im Hinblick auf die Beteiligungen des SV Mattersburg machen. Den nunmehrigen Konkurs hat der nach dem Rückzug von Pucher als Vereinschef agierende Langzeitfunktionär Hans-Georg Deischler beantragt.

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