Endstand
0:2
0:2 , 0:0
Nachbericht

Stöger sauer: "Die Konsequenz war nicht bei allen zu sehen"

Der LASK hebelte Rapid mit einfachen taktischen Kniffen aus. Das hätte noch nicht zur Ohrfeige werden müssen, wäre mehr Gegenwehr gekommen. Doch die fehlte komplett. Der Trainer kritisiert es, die Spieler verstehen sich selbst nicht.

Stöger sauer: "Die Konsequenz war nicht bei allen zu sehen" Foto: © GEPA

Der Auftritt in Salzburg machte Hoffnung, dass das Ergebnis-Loch nur eine Phase des SK Rapid sein würde, die sich mit einer Länderspielpause abschütteln lässt. Aber das 0:2 gegen den LASK war ein großer Schritt in die falsche Richtung.

Defensiv anfällig für schnelle Gegenstöße, offensiv ideen- und harmlos. Auch vom Willen zum Kampf war über zu lange Strecken der 90 Minuten nichts zu sehen. Jetzt bahnt sich in Hütteldorf doch die Gefahr an, dass eine Krise ins Haus steht.

Der LASK stand defensiv kompakt und zermürbte das offensiv aktuell zu harmlose Rapid damit, konnte dann im schnellen Umschaltspiel offene Räume im Mittelfeld nutzen. Dass dann die Zweikämpfe von der ersten bis - insbesondere - zur letzten Reihe nicht gewonnen wurden, tat sein übriges.

"Das ist, was mich am meisten stört"

Das reichte schon zur taktischen Aufarbeitung des LASK-Erfolgsrezeptes. Viel mehr als das verlorene Duell mit Didi Kühbauer an der Seitenlinie beschäftigte Peter Stöger aber die Kampfbereitschaft seiner Mannschaft.

"Didi ist ein richtig guter Coach, hat auch seine Ideen. Aber in erster Linie haben wir schon viel dazu beigetragen, es ihnen mit ihrer Spielidee relativ leicht zu machen", kritisierte der Rapid-Trainer.

"Diese Konsequenz und Spannung, die in so einem Spiel notwendig ist, war nicht bei allen zu sehen. Das ist, was mich am meisten stört. Dann hast du in einer Liga, in der alle Ergebnisse knapp sind, auch keine Chance, dass du die Spiele gewinnst."

Seidl: "Ein langer Ball vom Gegner und wir waren offen"

Auch der Kapitän, der nach 65 Minuten für Tobias Gulliksen weichen musste, konnte sich die klare Niederlage auf kämpferischer Seite nicht erklären. Mit mehr Gegenhalten wäre es für den LASK nicht so leicht geworden.

"Da brauchst du kein Talent dafür, das musst du in dir haben und das haben wir in uns, aber wir zeigen es momentan nicht. Wir verlieren die Spiele zurecht, da sind nur wir alleine dran schuld."

Jannes Horn

"Wir haben die Duelle nicht so gut bestritten wie die Gegner, sie haben sich als Mannschaft besser reingehauen, mehr Bälle erobert und mehr Zweikämpfe gewonnen. Bei jedem Angriff ist es gefühlt gefährlich geworden, bei jedem Ballverlust von uns wieder in die andere Richtung gefährlich geworden", knirschte der sonst immer diplomatisch eingestellte Matthias Seidl mit den Zähnen.

"Wir waren nicht gut im Gegenpressing. Wir haben uns die Bälle nicht sofort wieder zurückgeholt. Ein langer Ball vom Gegner und wir waren offen", beschrieb er die fehlenden "Basics", die den Unterschied machten.

Für Mentalität braucht es kein Talent

Auch Jannes Horn konnte sich den Auftritt am Platz nicht erklären. "Wir als Mannschaft haben uns vor dem Spiel gut gefühlt und jeder hatte Bock, weil wir Gutmachung zeigen wollten. Aber wir kriegen es momentan einfach nicht auf den Platz."

Den Deutschen machen vor allem die Rückschritte ratlos: "Anfang der Saison standen wir viel kompakter. Jeder hat vielleicht noch einmal den Extraschritt für den anderen gemacht, was jetzt nicht mehr der Fall ist."

Er sei "sprachlos": "Ich kenne das von uns als Mannschaft nicht. Weil ich sehe, wie wir trainieren. Wie viel Spaß wir eigentlich am Fußball haben."

Besonders die fehlende Mentalität sorgt ihn: "Da brauchst du kein Talent dafür, das musst du in dir haben und das haben wir in uns, aber wir zeigen es momentan nicht. Wir verlieren die Spiele zurecht, da sind nur wir alleine dran schuld."

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