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Hofmann: Meine Vision für den Rapid-Nachwuchs

Neo-Talentemanager spricht über SCR-Nachwuchs und persönliche Pläne.

Hofmann: Meine Vision für den Rapid-Nachwuchs Foto: © GEPA

Seit seinem Karrierende als Profi-Fußballer kümmert sich Steffen Hofmann als Talentemanager um die zukünftigen Stars beim SK Rapid.

Die Reise zum entscheidenden Europa-League-Playoff-Rückspiel bei FCS Bukarest (ab 20:30 Uhr im LAOLA1-LIVE-Ticker) lässt sich der 37-Jährige dennoch nicht entgehen.

Im Gespräch mit der APA spricht er unter anderem über seine Nachwuchs-Vision bei den Grün-Weißen: "Ich würde mir wünschen, dass die besten Jungen aus Österreich zu uns kommen und wir sie weiterentwickeln."

"Es gibt zwei, drei, bei denen ich sage, die kommen in die Kampfmannschaft und werden irgendwann ins Ausland wechseln, aber Namen nenne ich keine."

Frage: Wie sieht Ihr Arbeitsablauf als Rapids Talentemanager aus?

Steffen Hofmann: Der ist nicht wirklich geregelt, es hängt viel von den Trainingszeiten der Teams ab. Ich beschäftige mich derzeit hauptsächlich mit der zweiten Mannschaft, gehe aber auch zu den Trainings der U18, U16 und U15. Ich bin auch im Büro und versuche, viel Kontakt mit den Jungs zu haben. Es ist noch alles ein bisschen in der Findungsphase, aber langsam kommt man dorthin, wo ich es gerne hätte. Ich möchte die Jungs bestmöglich betreuen, von denen ich meine, dass sie die beste Perspektive haben, möchte ihnen ein Top-Angebot geben und sie in allen Richtungen unterstützen. Es liegt an uns, sie weiterzuentwickeln, aber hauptsächlich an ihnen selbst, dass sie alles geben.

Frage: Haben Sie schon Spieler entdeckt, von denen Sie überzeugt sind, dass die den Sprung zu den Profis schaffen werden?

Hofmann: Es gibt zwei, drei, bei denen ich sage, die kommen in die Kampfmannschaft und werden irgendwann ins Ausland wechseln, aber Namen nenne ich keine. Das würde niemandem helfen.

Frage: Rapid hat auf die vielen Abgänge im Sommer vor allem mit Neuverpflichtungen reagiert. Hätten Sie sich gerade in Ihrer neuen Eigenschaft als Talentemanager gewünscht, dass mehr Spieler aus dem eigenen Nachwuchs eine Chance bei den Profis bekommen?

Hofmann: Es steht mir nicht zu, irgendetwas zu den Transfers zu sagen, und es ist nicht meine Aufgabe zu entscheiden, welcher Spieler wann in die Kampfmannschaft kommt. Im Sommer ist eben viel passiert, aus verschiedensten Gründen ist keiner von unten hochgekommen. Aber es muss schon unser Ziel sein, unseren Nachwuchskickern die Möglichkeit zu geben, sich bei den Profis zu zeigen.

Frage: Haben Sie eine Vision, wie die Nachwuchsarbeit bei Rapid ausschauen soll?

Hofmann: Ich würde mir wünschen, dass die besten Jungen aus Österreich zu uns kommen und wir sie weiterentwickeln. Manchmal sind Ergebnisse im Nachwuchs nicht so wichtig wie die Entwicklung. Wir arbeiten im Nachwuchs mit unserer Philosophie - geordneter Spielaufbau, dominant agieren -, es dauert aber eine gewisse Zeit, bis wir ernten können.

"Wir wollen einen ordentlichen Spielaufbau, aber manchmal sind auch lange Bälle in die Spitze wichtig."

Frage: Salzburg hat eine Spiel-Philosophie, an die sich alle Nachwuchsteams strikt halten. Ist das auch bei Rapid der Fall?

Hofmann: Ich habe schon das Gefühl, dass wir mit allen Mannschaften versuchen, das umzusetzen. Es ist wichtig, dass man etwas hat, an dem man sich festhalten kann. Wir wollen einen ordentlichen Spielaufbau, aber manchmal sind auch lange Bälle in die Spitze wichtig.

Frage: In punkto Nachwuchs ist Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel Ihr Ansprechpartner. Geben Sie ihm auch Tipps im Zusammenhang mit den Profis?

Hofmann: Wir unterhalten uns über die Kampfmannschaft, ich war aber wie gesagt nicht in Transfers eingebunden. Generell versuche ich, so oft wie möglich bei der Kampfmannschaft zu sein, weil dort einige Spieler sind, die zu meinem Aufgabenbereich gehören.

Frage: Wie groß stehen die Chancen, dass Sie eines Tages Bickels Nachfolger werden?

Hofmann: Im Moment habe ich mit meinem derzeitigen Job sehr viel Spaß. Es ist nicht so, dass ich sage, ich will in ein, zwei oder drei Jahren Geschäftsführer Sport sein. Es kann auch sein, dass ich sage, der Talentemanager ist genau der Job, den ich will und bei dem ich dem Verein den größten Mehrwert bringe.

Frage: Noch vor einem Jahr haben Sie ausgeschlossen, jemals Rapid-Trainer werden zu wollen. Hat sich diese Meinung geändert?

Hofmann: Ich kann es mir noch immer nicht vorstellen, aber ich kann auch nicht sagen, dass es nie passieren wird.


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