Dazu kommt, dass mit dem GAK in der nächsten Saison voraussichtlich ein dritter steirischer Verein in der Bundesliga aufschlägt. Es wäre kein großes Wunder, würde Hartberg in der Gunst der Landespolitik hinter die beiden Hauptstadtklubs zurückrutschen.
Es wäre zwar schon "etwas ganz Besonderes", drei Steirer-Teams im Oberhaus zu haben, betont Hartberg-Coach Markus Schopp im "Sky"-Podcast "Der Audiobeweis". Doch, dass sein TSV dann nur mehr die dritte Geige spielen würde, ist auch dem Erfolgstrainer klar. "Das ist nicht auszuschließen. Wir reden von zwei Vereinen aus der Hauptstadt", so Schopp.
"...aber am Ende ist noch nichts passiert"
Gleichzeitig könnte dies "im Extremfall ein absolutes Stadionproblem" nach sich ziehen, so der 50-Jährige. "Und zwar für alle drei Teams", fügt er an. Es sei schon der Meinung, dass sich "da irgendwann einmal etwas tun wird. Ob es für Hartberg ist, das wird man sehen", meldet er zwischen den Zeilen Zweifel an.
In der Stadion-Causa gäbe es einiges an "netten Zugeständnissen, aber am Ende ist noch nichts passiert", kritisiert er. Und die Zeit drängt. "Es gibt wahrscheinlich keinen besseren Moment als jetzt, um darauf hinzuweisen, dass die folgende Saison wahrscheinlich die letzte sein wird, wenn nichts passiert", meinte er nach dem jüngst fixierten Einzug in die Meisterrunde.
"Es gibt Menschen im Verein, die das verstehen und versuchen, Dinge in die richtige Richtung zu lenken. Das gibt mir Hoffnung, aber irgendwann müssen auch Taten folgen", fordert Schopp und stellt klar, dass es so rasch wie möglich eine Perspektive braucht - die er selbst aktuell nicht zu erkennen vermag.
Irgendwann werde es um die Frage gehen: "Wo sieht man das Projekt Hartberg in fünf bis zehn Jahren? Da fehlt mir aktuell ganz einfach die Vision", so ein ernüchterter Schopp.
Neubau "der einzig gangbare Weg"
Auch Schopp tendiert klar zu einem Neubau, denn das teils mangelnde Zuschauerinteresse bei wichtigen Spielen liege seiner meiner nach auch an der aktuellen Heimstätte, die wahrlich nicht zu den attraktivsten der Liga zu zählen ist.
Es sei immer die Frage, was man mit den aktuellen Gegebenheiten bieten könne. "Und da stößt der TSV Hartberg momentan an seine Grenzen", erklärt der Ex-Italien-Legionär. Deswegen sei der "einzig gangbare Weg ein Neubau".
Zukunft? Schopp noch (zweck-) optimistisch
Gelingt das Husarenstück Neubau nicht, ist auch die Zukunft von Schopp in Hartberg mehr als fraglich. "Diese Klarheit, wirklich einen Beschluss zu haben und zu sagen: 'Okay, es ist jetzt wirklich was passiert' - das sehe ich aktuell nicht. Und wenn sich das nicht ändert, dann ist es mir relativ klar, dass die Zukunft, so wie ich sie mir vorstelle, nicht gewährleistet ist", sagt er - zwar durch die Blume, aber dennoch klar.
Erfolgreiche Trainer, und das ist Schopp bei den Steirern definitiv, sind gefragt. Deswegen hätte der 50-Jährige, so sich in Hartberg keine Stadion-Lösung findet, die Augen für potenzielle Interessenten offen, wie er erklärt. Schopp hält aber fest: "Das ist aber aktuell nicht der Fall, weil ich schon davon ausgehe, dass (in Sachen Stadion, Anm.) etwas passieren wird."