Schlager nach Salzburgs Remis: "F***t mich richtig an!"

Seonbuchner: "Für den neutralen Zuschauer war es höchstspannend"

Spätestens ab der 38. Minute ging das Spiel für die Salzburger nämlich den Bach runter: Alles begann, als Strahinja Pavlovic nach einem Foul kurz vor dem eigenen Sechzehner mit Rot vom Platz gestellt wurde.

In Überzahl waren die zu diesem Zeitpunkt ohnehin alles andere als chancenlosen Klagenfurter endgültig am Drücker.

"Für den neutralen Zuschauer war es höchstspannend", erklärt Salzburg-Sportdirektor Bernhard Seonbuchner. "Die erste halbe Stunde war klar bei uns. Die rote Karte hat dann sehr vieles verändert. Hinten drauf dann noch das Tor. Dann ist das Momentum ein Stück weit in die andere Richtung gekippt."

Der Deutsche stand nach Spielende stellvertretend für den erkrankten Cheftrainer Gerhard Struber vor dem "Sky"-Mikro. Ob Salzburg auch mit dem Trainer vor Ort so die Kontrolle über das Spiel verloren hätte?

Schlager: "Hängt absolut nur mit unserer Birne zusammen"

Alexander Schlager sucht die Schuld vor allem in den Köpfen seiner Mitspieler: "Wir müssen uns bewusst werden, dass jede Mannschaft, sobald du ihr den Raum gibst, die Möglichkeit hat, uns wehzutun. Das hängt absolut nur mit unserer Birne zusammen, ob wir das dem Gegner ermöglichen oder nicht."

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"Dass wir die Qualität haben, wissen wir, aber es geht darum, dass wir Woche für Woche da sind mit der Birne. Es ist schade, wenn wir uns immer selber ein Ei legen", findet der ÖFB-Keeper deutliche Worte.

"Bullen" bewiesen dennoch Kämpferherz

Allerdings will der Salzburg-Schlussmann nicht nur draufhauen. Wie seine Mannschaft in den letzten Spielminuten um den Punktgewinn gekämpft habe, sei durchaus positiv hervorzuheben.

"In der zweiten Halbzeit nehmen wir das Herz in die Hand", so Schlager. "Wir müssen um alles laufen, was in uns drinnen steckt. Mit einem Mann weniger haben wir trotzdem gute Umschaltmöglichkeiten. Es sind gerade gemischte Gefühle."

"Die Stimmung ist natürlich nicht so, wie wenn wir das Spiel gewonnen hätten", findet auch Seonbuchner.

Dass Salzburg in der Liga auch von vermeintlich "kleinen" Teams angreifbar ist, bewies Aufsteiger Blau-Weiß Linz vor zwei Wochen. "Das darf uns nicht nochmal passieren", erklärt Schlager.

Salzburg plötzlich nur mehr Zweiter

Nach dem Patzer in Klagenfurt ist Salzburg obendrein auch noch die Tabellenführung los. Nach zehn gespielten Runden muss man sich nun einen Punkt hinter Sturm Graz einreihen. Bundesliga-Tabelle >>>

"Das fuckt mich richtig an, wenn ich ehrlich bin", zeigt sich Schlager alles andere als erfreut über die verlorene Tabellenführung. "Mein Ziel war es, dass ich es die ganze Saison nicht einmal hergeben möchte."

Neues Ziel des Torhüters muss nun aber sein, die Tabellenführung so schnell wie möglich zurückzuerobern.