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RBS: Warum sich Rapid Hoffnung machen darf

Plus: So geht es mit Diadie Samassekou bei RB Salzburg weiter.

Neuer Trainer, viele Abgänge, wenig Vorbereitung.

Kein Wunder also, dass sich bei manchen Fans und Verantwortlichen der Österreichischen Bundesliga die Hoffnung einschleicht, die Dominanz von Red Bull Salzburg könnte dieses Jahr enden.

„Die ersten drei Wochen waren schon sehr, sehr gut. Wir haben eine gute Mannschaft, mit vielen talentierten Spielern. Jedes Spiel und jede Leistung war immer ein bisschen besser und besser, das ist ein gutes Signal von uns“, hält Neo-Trainer Jesse Marsch gegenüber LAOLA1 dagegen.

Doch auch der US-Amerikaner weiß: „Diese Mannschaft hat viel Potential, aber wir haben viel zu tun. Wir sind noch früh in unserer Vorbereitung, der Pokal startet bereits am Wochenende und nächste Woche ist der Bundesliga-Start - wir haben nicht viel Zeit.“

In der ersten Runde steht gleich das Kracher-Duell gegen Rapid Wien an, noch dazu auswärts im Allianz Stadion. Aufgrund der voran genannten Faktoren macht Marsch den Hütteldorfern auch ein wenig Hoffnung: „Vielleicht sind wir beim ersten Bundesliga-Spiel noch nicht komplett fertig. Das ist aber in diesem Moment auch nicht so wichtig, ein Top-Top-Spiel zu spielen.“

So funktioniert die Variabilität

Eine der großen Änderungen, die Marsch gegenüber seinem erfolgreichen Vorgänger Marco Rose vornehmen möchte, ist mehr taktische Variabilität ins Spiel der „Bullen“ zu bekommen. „Manchmal wollen wir auch mit einem 4-2-2-2 spielen – das ist unser erster Schritt. Ich möchte auch eine Dreierkette bei uns spielen, vielleicht auch mit drei Stürmern“, erklärte der Coach vor knapp zwei Wochen im LAOLA1-Interview.

Welche Fortschritte konnten in diesem Bereich bereits gemacht werden? „Wir haben in jedem Spiel die Grundordnung ein wenig gewechselt. Wir hatten gute Erfolge soweit. Wir müssen uns überlegen, welche Grundordnung die beste ist. Wir haben viele Spieler mit viel Flexibilität, das ist immer ein Vorteil für ein Trainerteam. Es sind erst drei Wochen vergangen, wir haben also noch viel Zeit zu überlegen, was das Beste gegen welchen Gegner ist“, lässt sich der 45-Jährige noch nicht in die Taktik-Karten schauen.

Auch bei der Frage nach einer möglichen Startelf weicht Marsch aus: „Wir haben gegen Feyenoord eine gute Leistung gezeigt (3:1-Testsieg, Anm.), aber es sind noch nicht alle Spieler fit. Wir haben noch Zeit. Für mich ist nicht wichtig, was die beste Elf ist, sondern die Entwicklung von der ganzen Mannschaft und jedem Spieler.“

„Wir brauchen viele gute Leistungen von vielen guten Spielern. Das ist ein größeres Thema als was unsere theoretisch beste Elf ist“, möchte der Trainer aufgrund der hohen Belastung auch häufig rotieren können.

So geht es mit Samassekou weiter

Ein offenes Thema bei den Salzburgern ist auch weiterhin Diadie Samassekou. Der Mittelfeldspieler ist seit zwei Jahren nicht aus der Mannschaft wegzudenken, das Interesse an ihm ist dementsprechend groß.

Immer wieder tauchen namhafte Interessenten auf, zuletzt soll sogar Champions-League-Sieger FC Liverpool die Fühler nach dem 23-Jährigen ausgefahren haben.

Nach der Teilnahme am Afrika Cup mit Mali (Achtelfinal-Aus gegen Elfenbeinküste) weilt Samassekou aktuell noch im Urlaub. Trainer Marsch möchte naturgemäß nicht noch einen weiteren Stammspieler verlieren: „Er ist im Urlaub, er kommt in einer Woche zu uns. Ich freue mich, ihn in unserer Mannschaft zu haben. Aktuell ist er ein Spieler von Red Bull Salzburg und wir warten mit Begeisterung auf seine Rückkehr.“

Keine Transfers mehr?

Sollte Samassekou bei den Mozartstädtern auch über den Sommer hinaus bleiben, hätte Marsch mit den Transfers bereits weitestgehend abgeschlossen.

„Wir haben viel Talent, Schnelligkeit und Aggressivität im Kader. Es macht einen Trainer mit diesen Spielern und dieser Mannschaft viel Spaß. Wir wollen jeden Tag eine positive Energie im Training haben. Soweit bin ich sehr zufrieden mit unserer Mannschaft“, schwärmt der Coach.

Die vielen Abgänge bereiten in Salzburg also kein allzu großes Kopfzerbrechen, das bestätigt auch Kapitän Andreas Ulmer: „Veränderung ist gut, auch im Klub.“

Ob die aktuelle Mannschaft bereits auf dem Niveau der letztjährigen ist, will der Linksverteidiger nicht sagen: „Vergleichen kann man die Mannschaften nicht wirklich, weil einfach andere Spielertypen da sind. Qualität gibt es sehr viel in der Mannschaft. Gewisse Spieler, die letztes Jahr noch nicht richtig zum Stammpersonal dazugehört haben, machen den nächsten Schritt.“

Champions League noch in weiter Ferne

Neben dem Umbruch ist natürlich die Champions-League-Teilnahme das zweite bestimmende Thema in Salzburg in diesem Sommer. „Die Motivation in unserer Mannschaft ist sehr hoch“, freut sich auch Marsch schon auf die „Königsklasse“.

Doch der US-Amerikaner warnt: „Unser erster Schritt ist der Cup, der zweite Schritt ist die Liga und die Champions League beginnt erst in zwei Monaten. Unser Fokus ist jetzt, uns jeden Tag und bei jedem Spiel zu entwickeln.“

Denn die Bundesliga wird beim Serienmeister keinesfalls unterschätzt: „Die Konkurrenz in der Liga ist eng, es gibt viele gute Trainer und viele gute Mannschaften.“

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