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Klauß' Rapid-Pläne: "Geht nicht darum, was Neues zu machen"

Vielmehr will der Deutsche Rapid näher an einen "ganzheitlichen Ansatz" führen - ganz ohne Neuzugänge. Was er damit meint.

Klauß' Rapid-Pläne: Foto: © GEPA

Robert Klauß hat wenig Zeit zur Eingewöhnung beim SK Rapid.

Fünf Tage bleiben, bis die Admiral Bundesliga mit dem Spiel gegen Blau-Weiß Linz (Sonntag, 17 Uhr im LIVE-Ticker >>>) weitergeht. In den folgenden 13 Tagen treten die Hütteldorfer vor der Winterpause noch bei der WSG Tirol und gegen Red Bull Salzburg an.

In dieser Zeit wird der Deutsche nur kurzfristige Stellschrauben drehen können. Erst nach dem Winter wird die Mannschaft seine Handschrift deutlicher erkennen lassen können.

Und worum geht es dem 38-Jährigen dabei eigentlich? "Das haben wir ganz klar besprochen und das war mir von Anfang an klar: Es geht nicht darum, etwas Neues zu machen. Sondern darum, die einzelnen Teilbereiche auf dem Feld besser zu vernetzen."

Was heißt das im Klartext? "Was kann die Mannschaft? Wie passt das zueinander? Um ein Beispiel zu geben: Wenn ich im Ballbesitz torgefährlich werde, super. Wenn ich aber den Ball verliere, brauche ich einen Plan B. Entweder falle ich oder gehe ins Gegenpressing. Ich möchte es schaffen, dass ich ins Gegenpressing gehe. Was brauche ich dann für eine Anordnung am Feld? Ich Ich muss trotzdem weiter torgefährlich werden, aber trotzdem den Moment des Ballverlustes berücksichtigen."

Diese Dinge zu verbinden, zu verknüpfen, kleine "Puzzleteile" dazu einzusetzen - das soll dann dazu führen, das Potenzial der Mannschaft und des Kaders auszuschöpfen.

Wie Rapid zu erfrischendem Fußball kommt

Das dabei Entstandene soll nach dem Winter zu einem "ganzheitlichen Ansatz" führen: "Dass wir eine dominante Mannschaft auf dem Platz sehen, die Ballbesitz hat. Die aber vor allem aus diesem Ballbesitz heraus torgefährlich wird. Die sicherlich die Umschaltphasen gut beherrschen soll. Und die auch eine ganz gute Struktur gegen den Ball braucht", beschreibt Klauß seine Idee.

Wenn die Kombination der Spielphasen gut gelingt und mit Intensität auf den Platz gebracht wird, werde das zu "dynamischem, erfrischendem Fußball" führen, "der gut zum Verein und zur Mannschaft passt. Und zu den Spieler, die aus der Akademie hochkommen. Das ist das, wofür ich stehe und worauf ich Lust habe."

Natürlich werden einzelne dieser Elemente - "gerade im Spiel gegen den Ball, im Spiel nach Ballverlust - aus der "RB-Schule" kommen.

"Aber das ist nicht alles im Fußball. Da gibt es noch andere Dinge. Und da hat sich der Fußball weiterentwickelt, auch bei Red Bull", seit Klauß aus dem "Red-Bull-Kosmos" ausgeschieden ist, auf den er sich nicht reduzieren lassen will.

Der Trainer ist der erste Mentalcoach

Dem zuletzt aufgekommenen Thema rund um Sportpsychologie und Mentalcoaching steht Klauß grundsätzlich offen gegenüber: "Ich bin es schon gewöhnt, mich mit einem Mentaltrainer oder einem Sportpsychologen auszutauschen. Dabei muss es nicht sein, dass der immer bei der Mannschaft ist."

Er sieht sich selbst in diesem Themenbereich aber genauso in der Pflicht: "Ich bin der Meinung, dass man als Trainer selber Dinge leisten, mit positiven Beispielen vorangehen muss. Ein Thema etwa: Was strahle ich als Trainer aus, wie viel Energie habe ich, wie viel Zuversicht, wie selbstbewusst bin ich und kann ich das der Mannschaft vermitteln, ihr Stärke und Rückhalt geben?"

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Erst mit einem solchen Auftreten können alle vom gemeinsamen Weg überzeugt sein: "Und wenn die Mannschaft gut funktioniert, funktionieren die einzelnen Spieler auch."

Darüber hinaus sind klare Zielvorgaben für einzelne Spieler über Einzelgespräche ein wichtiges Element für Klauß: "Dass man ihn stärkt, aber ganz klar fordert, was man sehen möchte. Damit man die Spieler dann abrechnen kann, Dinge klar kenntlich und sichtbar macht."

(Noch) Kein Wunsch nach Neuzugängen

Über solche Gespräche wird der Deutsche seine Spieler jetzt auch kennenlernen müssen. Nur mit Nicolas Kühn hat er in Leipzigs Nachwuchs schon zusammengearbeitet, dort bekleidete der Flügelspieler aber noch hauptsächlich die Position als eine von zwei Spitzen.

Ob mit neuem Trainer auch die Ansage von Markus Katzer Bestand hat, dass keine Winter-Neuzugänge geplant sind, wird sich erst weisen.

Grundsätzlich sei Klauß aber kein Trainer, der Verstärkungen fordere, seine Art von Fußball nur mit bestimmten Spielertypen durchsetzen könne: "Wir haben uns dazu auch ausgetauscht. Und aktuell gibt es keinen Wunsch nach Verstärkung."

Möglich also, dass noch einige Wochen gar nicht so viel neu am SK Rapid wirkt. Erst in drei Monaten wird sich viel mehr sagen lassen.

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