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Neuerliche Schiedsrichter-Kritik in Salzburg

Zuletzt äußerte auch Sturm Kritik am Schiedsrichter in Salzburg:

Neuerliche Schiedsrichter-Kritik in Salzburg Foto: © GEPA

Salzburg bejubelte am Sonntag nach einem 4:1 gegen Verfolger Sturm die fünfte Meisterschaft in Folge - wenige Tage nach dem bitteren Europacup-Aus gegen Olympique Marseille, bei dem eine Fehlentscheidung des Schiedsrichter-Gespanns im Fokus stand.

Die Grazer gratulierten dem Meister, waren aber kurz nach dem Spiel wie auch die Salzburger wenige Tage zuvor über die Offiziellen verärgert - ob einer Entscheidung der Referees rund um Dieter Muckenhammer.

Eine aus Sicht der Grazer zu Unrecht gegebene Abseitsstellung von Philipp Huspek, der beim Stand von 1:0 alleine auf Salzburg-Goalie Cican Stankovic gelaufen wäre, regte die Grazer Gemüter auf.

Sportchef Günter Kreissl: "Salzburg ist eine Riesen-Mannschaft, da brauchst du zumindest das Spielglück, nämlich dass die Entscheidungen, die knapp sind, korrekt entschieden werden. Wäre es korrekt entschieden worden, wäre er alleine auf den Tormann gelaufen. Bei einem 2:0 hätten wir die Partie wohl nicht verloren."

Auch Sturm-Trainer Heiko Vogel merkte die Entscheidung an, ebenso Co-Trainer Joachim Standfest, als er in die Kabine ging. Überhaupt scheinen sich die Schiedsrichter-Debatten in jüngerer Vergangenheit zu mehren.

Debatte um den Video-Beweis

Kreissl führte weiter aus: "So wie es dann gelaufen ist, schießen sie das 1:1 in der 48. Minute der ersten Hälfte. Nach der Pause hat uns Salzburg 30 Minuten dominiert und ist auch zurecht klar in Führung gegangen. Es tut weh, denn das Spiel hätte ganz anders verlaufen können, wenn die Entscheidung korrekt ausgefallen wäre. Aber ich will kein schlechter Verlierer sein, Salzburg hat eine tolle Saison gespielt und die Meisterschaft wäre ihnen ohnehin nicht zu nehmen gewesen, aber heute haben sie in der einen Situation zu ihrer Qualität auch noch Glück gehabt."

Wenige Tage nach dem bitteren Europa-League-Aus der Salzburger gegen Marseille, wo ein Eckball gegeben wurde, der keiner war, wurde also wieder über den Spielleiter gesprochen. Was tun, um die Fehler zu minimieren?

Kreissl: "Ich war immer ein Befürworter des Video-Beweises, aber so wie es in Deutschland läuft, bin ich mir da nicht mehr sicher. In Spielen, wo es um viel geht, ist das bitter. Ich möchte nicht so ausscheiden, wie das Salzburg am Donnerstag nach einer heroischen Leistung passiert ist. Und genauso tut es uns weh, weil unser Plan super war, wir kaum was zugelassen haben und die riesige Chance auf das 2:0 hatten. Die musst du erst einmal verwerten, aber sie wurde uns zuvor schon genommen."

Scharners Blickwinkel

Der Video-Beweis ist auch Thema in "Sport und Talk" auf "Servus TV" (Mo., 21:15 Uhr), wo über die Fehlentscheidungen in den Halbfinalspielen der Champions League und Europa League gesprochen wird - unter anderem sind Christoph Freund, Heribert Weber, Marcel Reif und Fritz Stuchlik zu Gast.

Dass aber nicht nur über die Schiedsrichter gesprochen werden muss, diesen Blickwinkel beleuchtete zuletzt Paul Scharner punkto Salzburg in seiner "Kurier-Kolumne": "Natürlich war der Corner keiner, aber: In Minute 116 darf mich ein vergleichsweise unwichtiger Schiedsrichter-Patzer nicht so aus der Ruhe bringen. Die Salzburger haben getobt, reklamiert, geschimpft – und die Konzentration verloren."

Der besprochene Eckball führte zum 1:2 durch Rolando und zum Aufstieg Marseilles nach Verlängerung.

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