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Die Transfer-Gedanken von Xaver Schlager

Salzburg-Kicker im Zwiespalt. Die Vor- und Nachteile eines Abschieds von den "Bullen":

Die Transfer-Gedanken von Xaver Schlager Foto: © GEPA

Er habe jetzt quasi eh schon drei Wochen Urlaub gehabt, schmunzelt Xaver Schlager.

Nach dem fixierten Meistertitel gab Trainer Marco Rose den Spielern des FC Red Bull Salzburg nach Matches jeweils drei Tage frei. Der 21-Jährige wiederum kam in den letzten beiden Runden nur 17 Minuten zum Einsatz.

Auch so kann man eine Überbelastung vor den noch anstehenden Aufgaben im Nationalteam und bei der U21-EM bereits im Vorfeld ausgleichen.

Den naheliegenden Verdacht, dass er die zusätzliche Freizeit zum Sondieren der zahlreichen Angebote genutzt haben könnte, wehrt Schlager am Rande des ÖFB-Camps in Klagenfurt grinsend ab.

Dass er sich über das Transfer-Thema Gedanken macht, ist allerdings kein Geheimnis. Dafür brodelt die Gerüchteküche bezüglich einer der heißesten Aktien im österreichischen Fußball auch seit Wochen zu intensiv.

Schlager im Zwiespalt

Immer wieder fallen dabei mit dem VfL Wolfsburg und mit Borussia Mönchengladbach zwei deutsche Bundesligisten. Erst am Montag berichtete der "Kicker" vom Gladbacher Werben um den Mittelfeldspieler, der Salzburgs Erfolgscoach Marco Rose folgen könnte.

Laut Informationen des Fachmagazins soll der bis 2021 datierte Vertrag in Salzburg eine Ausstiegsklausel von 12 Millionen Euro beinhalten.

Schlager selbst scheint ein wenig im Zwiespalt zu sein, ob dieser Sommer der richtige Zeitpunkt für den Absprung aus der Mozartstadt ist, schließlich starten die "Bullen" erstmals fix in der Königsklasse.

"Es gibt Vor- und Nachteile. Die Champions League ist ein großer Vorteil. Salzburg ist das erste Mal qualifiziert und das wird sicherlich ein riesiges Erlebnis. Es ist ja auch für Österreich cool, dass eine Mannschaft mit dabei ist. Wir freuen uns alle darauf", betont Schlager.

Weiter mit Rose zu arbeiten wäre von Vorteil

Der Gedanke, weiterhin mit Rose zusammenarbeiten zu können, hätte jedoch ebenso einen Reiz:

"Sicher ist ein Sprung ins Ausland angedacht. Ich habe nicht das Ziel, dass ich 15 Jahre bei Salzburg bleibe, sondern möchte das Maximum erreichen."

"Sicherlich ist es von Vorteil, wenn du einen Trainer hast, der dich schon kennt. Denn wenn du zu einem neuen Team kommst, wo dich der Trainer zwar haben will, aber nicht wirklich kennt oder noch nie betreut hat, ist das immer eine andere Geschichte. Diesen Trainer habe ich jetzt zwei Jahre lang gehabt. Er kennt meine Persönlichkeit und weiß, wie er mit mir umgehen muss. Sicherlich wäre das einfacher. Aber es ist nicht so, dass ich nur deswegen dort hingehen würde, sondern es muss schon alles passen für einen Wechsel."

Während umworbene Fußballer beim Thema Wechsel gerne zumachen, scheint es für Schlager zum "Spiel" zu gehören, auch diesbezüglich seine Gedanken mitzuteilen, ohne zu viel zu verraten. Die Transferzeit ist schließlich ein Teil des Geschäfts - und in der Öffentlichkeit noch dazu bekanntlich ein sehr beliebter.

"Für einen Fußballer ist es immer so: Jedes Jahr kommt die Transferzeit und dann stellt man sich die Frage: Bleibt man oder geht man? Diese Frage stellen sich viele Leute, denn es gibt viele Spekulationen, es wird viel geschrieben. Für Außenstehende ist es ganz interessant, wenn viel geschrieben wird. Aber man muss ganz nüchtern betrachten, was das Beste ist. Wir werden uns zusammensetzen, alles anschauen, was es gibt, was möglich ist."

Für Salzburg muss die Summe passen

Dass seine Karriereplanung einen Wechsel über die Landesgrenzen hinaus vorsieht, steht jedoch längst fest: "Sicher ist ein Sprung ins Ausland angedacht. Ich habe nicht das Ziel, dass ich 15 Jahre bei Salzburg bleibe, sondern möchte das Maximum erreichen."

Die Angst, dass es ihm wie Stefan Lainer ergehen und Salzburg ein Veto einlegen könnte, plagt Schlager nicht wirklich. Dennoch müsse es bei einem etwaigen Transfer auch für die "Bullen" passen:

"Die Summe muss passen. Wenn die Summe nicht passt oder wenn Salzburg sagt, das ist ein schlechter Deal, werden sie es auch nicht machen. Man muss immer die Seite des Spielers sehen, aber auch jene des Vereins. Für den Verein muss es sich rentieren, dass man einen Spieler verkauft. Wenn ein Spieler nicht mehr da ist, kann es sein, dass man einen Neuen holen muss oder an Qualität verliert. Es muss alles passen. Es sind viele Faktoren, die stimmen müssen. Das ist nicht so einfach."

Gutes Verhältnis zum Vorgesetzten entscheidend

Außer es wird tatsächlich ein Wechsel nach Mönchengladbach, wird der Blondschopf in der kommenden Saison so oder so mit einem neuen Coach konfrontiert sein. Mit Rose-Nachfolge Jesse Marsch habe er bereits Kontakt gehabt.

"Bis die Saison-Vorbereitung beginnt, sollte alles geklärt sein - das heißt Anfang bis Mitte Juli. Aber das ist nur ein grober Plan. Ich sage jetzt nicht, bis zu diesem Datum und dann ist Sense."

Dass er mit seinem jeweiligen Trainer auf einer Wellenlänge ist, ist Schlager wichtig: "Ich weiß nicht, wie es sonst wo ist, aber es ist ja für alle Arbeiter wichtig, dass der Vorgesetzte passt. Wenn ich da ein schlechtes Verhältnis hätte, wäre ich ja blöd, wenn ich bleibe und mit ihm weiterarbeiten würde."

Einen Plan, bis wann er Gewissheit über seine Zukunft haben möchte, hat sich der 21-Jährige noch nicht zurechtgelegt. Einen Last-Minute-Transfer gegen Ende der Wechsel-Periode strebt er allerdings auch nicht unbedingt an:

"Bis die Saison-Vorbereitung beginnt, sollte alles geklärt sein - das heißt Anfang bis Mitte Juli. Aber das ist nur ein grober Plan. Ich sage jetzt nicht, bis zu diesem Datum und dann ist Sense. Aber ich möchte bei der richtigen Mannschaft die Vorbereitung mitmachen."

Mit einem Gedanken belastet sich Schlager jedenfalls nicht allzu sehr - nämlich ob es jetzt der richtige Zeitpunkt ist: "Ob es der richtige Moment war oder nicht, kann man eh erst später nach dem Ende der Karriere sagen."

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