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Rapid: Mit guter Stimmung in die Schicksalswochen

Sportlich plagen Rapid viele Fragen, dennoch sind die Verantwortlichen frohen Mutes.

Rapid: Mit guter Stimmung in die Schicksalswochen Foto: © GEPA

Am Freitag startet auch Rapid Wien gegen Sturm Graz ins Pflichtspieljahr 2021 (19 Uhr im LAOLA1-Ticker). Die Hütteldorfer, die als Vierter einen Punkt hinter Tabellenführer Salzburg ins neue Jahr gehen, schleppten sich 2020 über den Zielstrich.

Aus den letzten fünf Bundesliga-Spielen gab es zwei Siege, ein knappes 1:0 bei Schlusslicht Admira und einen 3:1-Erfolg in Hartberg. Das Derby gegen eine schwache Austria konnten die Grün-Weißen nicht für sich entscheiden, FAK-Goalie Patrick Pentz war zu übermächtig.

Auch die Niederlagen gegen die WSG Tirol (0:3) und die SV Ried (3:4) fallen in diesen Zeitraum. Dazu kommt das Aus in der Europa League.

Dennoch ist die Stimmung in der Mannschaft gut, wie Trainer Didi Kühbauer am Donnerstag bei einer Pressekonferenz, in der auch der Umstieg auf Puma als Ausrüster bekanntgegeben wurde (Alle Infos >>>), betont.

"Das lustige ist, dass die Stimmung im Team wunderbar ist", erläutet der Rapid-Cheftrainer. "Es hat keinen Grund gegeben, dass wir auf einmal in Tal fallen. Bei uns im Team war die Stimmung immer in Ordnung, weil wir die Dinge so analysiert haben, wie sie sind."

"Wir sind in uns sehr gefestigt, als Mannschaft und als Team. Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen, egal was passiert", sagt Geschäftsführer Sport Zoran Barisic.

Dennoch stehen Rapid sowohl auf, als auch abseits des Rasens richtungsweisende Wochen bevor.

"Es tut sich immer wieder irgendetwas"

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Beispielsweise in der Kader-Zusammenstellung. Die Verträge von Mario Sonnleitner, Christoph Knasmüllner, Paul Gartler, Tamas Szanto, Dejan Ljubicic, Mateo Barac, Paul Gobara, Lukas Sulzbacher und Melih Ibrahimoglu laufen allesamt mit Saisonende aus. Marcel Ritzmaiers Leihe endet ebenfalls mit dem Ende der Spielzeit.

Unter anderem Taxiarchis Fountas, Ercan Kara und Yusuf Demir wecken in ganz Europa Interesse.

Dennoch verfällt Barisic nicht in Panik, beobachtet auf dem Transfermark eine generelle Flaute. So sei laut dem Geschäftsführer Sport der Hütteldorfer nicht viel Geld im Umlauf, Vereine würden sich defensiv verhalten.

"Uns werden noch mehr Spieler angeboten als in letzten Transferperioden", berichtet der 50-Jährige. Für ihn sei dieser Umstand Beleg dafür, dass die aktuelle Situation für viele Vereine nicht einfach sei.

Dennoch hält Barisic fest: "Es tut sich immer wieder irgendwas". Für die Öffentlichkeit sei das nicht bestimmt, da nichts in trockenen Tüchern sei. Auch gebe es immer wieder Anfragen für Rapid-Akteure.

Wenig konkret zeigt sich Barisic zu einem möglichen Transfer von Robert Ljubicic. Der jüngere Bruder des aktuellen Rapid-Kapitäns Dejan Ljubicic hätte aber eine gute Weiterentwicklung hingelegt und zeige Potenzial, so Barisic.

Tormann-Frage delegiert

Für Gesprächsstoff sorgte im Herbst auch die Position zwischen Pfosten der Hütteldorfer. Richard Strebinger, der in dieser Saison zu keinem Zeitpunkt sattelfest wirkte, wurde nach einem schweren Patzer in der Europa League gegen Arsenal durch Paul Gartler ersetzt.

Aber auch der 23-Jährige glänzte nicht immer. Ledigich im letzten Spiel des Jahres gegen die Admira konnte Gartler seinen Kasten sauber halten.

"Dass er sicher keine Freude haben wird, ist klar."

Kühbauer über interne Fountas-Strafe

Die Entscheidung, wer am Freitag gegen Sturm im Tor steht, wird allerdings nicht Cheftrainer Kühbauer fällen, stattdessen wird Tormann-Trainer Jürgen Macho das Machtwort sprechen.

"Er ist der Verantwortliche, der über die Torhüter entscheidet", so Kühbauer, der die Entscheidungen abnicke. Eine Fehleinschätzung des ehemaligen Rapid-Tormanns würde aber Konsequenzen nach sich ziehen, so der Cheftrainer scherzhaft: "Und wenn er schlecht hält, bekommt der Jürgen Probleme mit mir".

"Ich glaube, dass es generell so ist, wenn man einen Tormanntrainer in seinem Team hat, der mit den Torhütern über das ganze Jahr arbeitet, wäre es falsch, wenn ich sage, wer spielt. Er ist ein Leben lang Torhüter gewesen und er weiß ganz genau, wie es funktioniert", erörtert Kühbauer seine Herangehensweise.

Der Verein verfüge mit Strebinger, Gartler, Niklas Hedl und Bernhard Unger aber über vier gute Torhüter, so Kühbauer.

"Ich denke, wir müssen als Team funktionieren und der Torhüter ist Teil des Teams", sagt Kühbauer, der sich darüber bedeckt hält, ob eine endgültige Entscheidung bereits gefallen ist.

Eine solche ist über die Strafe für Stümer Taxiarchis Fountas gefallen. Der Grieche ist nach einer Spuckattacke im Testspiel gegen die Admira von der Bundesliga für vier Spiele gesperrt worden.

Welche Konsequenzen konkret gezogen wurde, soll intern bleiben. "Dass er sicher keine Freude haben wird, ist klar", verrät Kühbauer aber mit Verweise auf die ausgesprochene Bestrafung.

Hoffnung auf einzigartige Saison

Die historisch kurze Winterpause stellte das Trainerteam vor die Herausforderung, Anpassungen in kürzerer Zeit vorzunehmen. "Ich hoffe, dass diese Saison einzigartig bleibt", so der Wunsch des Rapid-Trainers mit Blick auf kurze Vorbereitung.

Die Mannschaft habe hauptsächlich an Kleinigkeiten gearbeitet, meint Kühbauer. Für Zoran Barisic seit die Vorbereitungsphase jedenfalls gut verlaufen.

Kapitän Dejan Ljubicic sei jedenfalls wieder fit und hätte keine Probleme, erörtert Trainer Kühbauer. Dafür fällt Verteidiger Marko Dijakovic, der hauptsächlich bei Rapid II in der 2. Liga zum Einsatz kommt, mit einem Einriss des Synesmosebandes für mindestens sechs Wochen aus.

Philipp Schobesberger und Christopher Dibon trainieren wieder mit der Mannschaft.

"Ein Jahr kannst du nicht in zwei Wochen aufholen", stellt Kühbauer im Bezug auf Schobesberger klar, "aber es ist schön, dass er wieder mit der Mannschaft trainiert. Er wird, wenn es so weiterläuft, garantiert im Frühjahr noch zum Einsatz kommen".

Bei Christopher Dibon müsse man mit Blick auf die Verletzungshistorie vorsichtiger sein, mahnt der Rapid-Trainer.

Tabellenführung winkt

Mit einem Sieg gegen Sturm Graz können sich die Hüttedorfer zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze setzen.

Zoran Barisic will dem allerdings keine Bedeutung zuschreiben.

"Ich glaube, dass wir ganz gut in Schuss sind, hoffe auch, dass die Mannschaft im Stande ist, die Tabellensituation im Moment wegzuwischen. Sich einfach auf dieses Spiel und dieses Gegner fokussieren", so Barisic, der in Sturm einen Gegner sieht, "der sehr gut dasteht" und in der laufenden Spielzeit eine gute Entwicklung genommen hätte.

Für Kühbauer wäre die Tabellenführung nicht mehr als eine Momentaufnahme. Der 49-Jährige würde sich zwar nicht gegen die Spitzenposition wehren, wichtig sei diese aber erst am letzen Spieltag, so der Rapid-Trainer.

Indes erwartet Kühbauer ein "intensives Spiel". "Es wird ein Kampf, weil Sturm garantiert versuchen wird, uns zu stören. Da müssen wir sehr, sehr clever an die Sache herangehen", prohezeit der Rapid-Cheftrainer, der den Grazern Rosen streut.

"Es ist schon beeindruckend, wenn man in 12 Spielen nur fünf Tore bekommen hat", hält Kühbauer fest, der den Grazer ein "wunderbar" gegen den Ball funktionierendes Spiel attestiert.

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