Endstand
2:0
0:0, 2:0
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Rapid erleichtert: "...dann verstehe ich Welt nicht mehr"

Rapid hat die WSG im Griff, muss aber Geduld aufbringen. Derbywoche wird ohne Druck eine deutlich angenehmere Angelegenheit.

Rapid erleichtert: Foto: © GEPA

Eine Derbywoche kann schon von der Definition her nie eine entspannte Sache sein. Die Ausgangslage für den SK Rapid Wien hätte sich aber weit schwieriger präsentieren können.

Nach dem 2:0-Sieg über die WSG Tirol (Spielbericht>>>) wird es nicht auf das Duell mit dem Erzrivalen ankommen, ob das wichtige Zwischenziel Meistergruppe realisiert wird. Zumindest nicht für den grün-weißen Teil Wiens.

Für die Hütteldorfer ist die Teilnahme an den Top-6 in trockenen Tüchern, das immer heiße Spiel um die Vorherrschaft in der Stadt wird zu einer Art Bonuspartie. In der Rapid, so will es die Konstellation, sogar noch zum Spielverderber für die Austria werden kann.

Meistergruppen-Quali "alles andere als normal"

Im Westen Wiens sieben Tage vor dem Duell eine Randnotiz. Vorherrschend ist eine erleichterte Stimmung, es nicht auf diese letzte und denkbar schwierige Partie vor der Teilung ankommen lassen zu müssen.

"Es ist ganz wichtig, dass dieser Druck weg ist. Wir wissen, wie wir in die Saison gestartet sind und enorme Probleme hatten. Die Jungs haben es geschafft, sich da rauszukämpfen. Das klingt für viele normal, ist aber alles andere als normal gewesen", war Zoran Barisic im Anschluss beschwingt.

Der Auftritt gegen die WSG habe dem Trainer vor allem spielerisch gefallen. "Gegen eine Mannschaft, die so wie wir auch ein Finale bestritten hat. Das stimmt mich zuversichtlich für die Zukunft."

Aufrechterhaltener Nachdruck entscheidend

Eine Zukunft, die neben dem Kampf um die vordersten Bundesliga-Plätze samt Europacup-Plätzen ja auch noch die Titelchance im ÖFB-Cup bereithält.

Die meisten Spiele der restlichen Saison werden aber nur selten dem Schema des Duells mit dem statistischen Lieblingsgegner folgen. Rapid war stets um Druck bemüht, vor dem Tor fehlte zu oft die letzte Idee.

So ackerte etwa Guido Burgstaller das ganze Spiel über, belohnte sich aber erst mit seinem zehnten Torschuss und das Team mit dem 2:0.

"Wir haben viele Chancen herausgearbeitet, den Druck peu a peu erhöht, Sitzer liegenlassen, aber uns nicht beirren lassen", war für Barisic die Einstellung der Schlüsselfaktor in der Partie, die lange auf die Entscheidung warten ließ.

Nur die Chancenauswertung passte nicht

Keine Selbstverständlichkeit, dass ein überlegenes Team nicht doch einmal mürbe wird. Auch Barisic hatte irgendwann schlechte Erinnerungen im Hinterkopf.

"Das hat mit dem oberen Playoff nichts zu tun. Für die Fußballromantiker wäre es natürlich schön, wenn beide Klubs oben wären, dann gäbe es noch einmal zwei Derbys. Aber ein Derby willst du immer gewinnen."

Guido Burgstaller über das Derby

"Im Laufe des Spiels habe ich mir gedacht: Wenn wir so ein Spiel verlieren, dann würde ich die Welt nicht mehr verstehen. Aber im Fußball kann alles passieren. Mit dem 2:0 war auch bei mir die Erleichterung groß."

Der Auftritt sei für Barisic eine "reife Leistung gewesen", einzig mit dem Manko der Chancenauswertung. "Aber das ist mir im Endeffekt auch wurscht, wenn wir gewinnen. Schlimmer wäre es, wenn wir keine Chancen herausspielen."

Dosenöffner von der Bank

Mitentscheidend waren auch die Impulse von der Bank. Etwa durch Oliver Strunz, der mit dem 1:0 erst in der 74. Minute als Dosenöffner agierte. Diese Energien wollte Barisic auch herausstreichen.

"Du kannst das komplette Bild eines Spiels verändern. Die Spieler spielen ja oft deswegen nicht, weil sie schlecht wären, sondern weil der Trainer ein anderes Gefühl hat. Die dienen dem Team genauso wie jene, die von Beginn an spielen. Fußball ist ein Teamsport, und dieser Gedanke wird uns auch in Zukunft begleiten", versprach der Rapid-Trainer.

Derby: Um die Ausgangslage geht es nicht

Und es ist ja nicht ausgeschlossen, dass einer der diesmaligen Ersatzspieler gegen die Austria zum Impulsgeber von Beginn an werden darf. Überhaupt mit der gelösten Ausgangslage aus grün-weißer Sicht.

Kapitän Guido Burgstaller erinnerte aber, dass die Ausgangslage für ein Derby sowieso keine Bedeutung hat.

"Das hat mit dem oberen Playoff nichts zu tun. Für die Fußballromantiker wäre es natürlich schön, wenn beide Klubs oben wären, dann gäbe es noch einmal zwei Derbys. Aber ein Derby willst du immer gewinnen."

Es wird Rapid zum Vorteil gereichen, dass zumindest in der Meistergruppen-Frage kein Druck mehr im Derby da ist.

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