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Rapid: "Wäre schlimm, nur das Schlechte zu sehen"

Rapid verzweifelt. Vorwürfe wiederholen sich. Machen manche zu wenig?

Es hätte die lang erhoffte Befreiung für den SK Rapid werden sollen.

Nach der zweiten Länderspielpause unter Trainer Didi Kühbauer waren alle Beteiligten zuversichtlich, dass der Zeitpunkt für die Aufholjagd in der Bundesliga gekommen war.

Nach nur 45 Minuten folgte jedoch Schritt für Schritt die neuerliche Ernüchterung. Das 0:1 gegen den LASK sorgte für Verzweiflung. Hängende Köpfe, wohin man blickte.

Oft gehörte Vorwürfe tauchten wieder auf, und trotzdem will Kühbauer nicht nur das Schlechte sehen.

Kühbauer: "Für mich ist es kein Zusammenbruch"

"Es ist so, dass die Situation natürlich nicht die allerbeste ist. Es wäre aber wirklich schlimm, wenn man nur mehr das Schlechte sieht. Die erste Halbzeit war für mich absolut in Ordnung. Ich glaube auch, dass die Spieler alles getan haben. Nur es fehlt im Moment etwas", analysierte der Neo-Coach, dessen Bilanz sich nach dem verlorenen Heimspiel gegen die Linzer auf 5 Niederlagen, 2 Remis und 3 Siege in 10 Pflichtspielen verschlechterte.

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Vorsichtig optimistisch vom Chefbetreuer, der vor allem die Stärke des LASK in den Mittelpunkt rückte und nicht näher darauf einging, warum seine Mannschaft im zweiten Durchgang nicht mehr an die Leistung der ersten 45 Minuten anschließen konnte und dem äußeren Eindruck nach einknickte.

"Für mich war es jetzt kein Zusammenbruch. Mit dem 1:0 für den LASK war uns ganz klar, dass es nicht einfacher wird, weil sie mehr Räume kriegen. Es ist dann ganz gleich, wer gegen den LASK spielt. Sie spielen ihr Spiel weiter, was sie sehr gut machen, aber du musst ja nach vorne was tun. Dann ist es ganz klar, dass man die eine Position vielleicht nicht so besetzt und sie haben dann in der Offensive gute Leute, die das ausnützen. Aber es ist nicht so, dass wir zusammengebrochen sind. Aber es ist so, dass wir in der Offensive mehr bringen müssen - das ist ganz klar."

"Da ist kein anderer schuld, das sind wir schuld" 

Anders als die Trainer sahen die Spieler sehr wohl einen Einbruch, wieder einmal. Denn die fehlende Konstanz zieht sich mittlerweile durch die ganze Saison und verhinderte immer wieder 90 gute Minuten.

Bei Thomas Murg klang Verzweiflung durch. Oft stellte er sich der Öffentlichkeit, oft musste er nach den Gründen suchen. Doch trotz Aufarbeitung im Team konnte bis heute keine Lösung gefunden werden.

Für Murg ist es ein generelles Problem, das durch den Druck und den ominösen Strich, noch die Top 6 und das damit verbundene Meisterplayoff zu erreichen, verstärkt wird.

"Wir haben uns in die Lage gebracht. Da ist kein anderer schuld, da sind wir schuld und wir müssen das ausbaden. Da müssen wir schauen, dass wir punkten. Ich verstehe nicht, warum dann immer eine Halbzeit geht und dann nach 60 Minuten oder gleich nach der Halbzeit geht es nicht mehr - sobald irgendeine Aktion passiert, die nicht für uns ist, werden wir einfach verunsichert und das zieht sich jetzt schon durch die ganze Saison. Wir besprechen das immer, aber wir können es nicht abstellen und müssen irgendwie Lösungen finden."

Muss diese Einstellung "vorleben, damit schlafen gehen, damit aufwachen" 

Lösungen, für die man in den vergangenen zwei Wochen Zeit gehabt hätte. Lösungen, die wohl jeden Einzelnen betreffen und nur mit mannschaftlicher Geschlossenheit gefunden werden können.

Vorwürfe, dass sich der eine oder andere nicht so überwinden kann oder nicht alles der Rückkehr in die Spur unterordnet, wiederholen sich seit einiger Zeit.

Auch diesmal appellierte Torhüter Richard Strebinger, dem es zu verdanken war, dass Rapid aufgrund der Vielzahl an LASK-Chancen in Durchgang zwei nicht komplett unterging, an jeden Einzelnen im Hinblick auf die bevorstehenden "Endspiele" vor Weihnachten:

"Das sind jetzt auch so Spiele, wo man fast gewinnen oder punkten sollte. Das kann auch beflügeln, aber das muss bei jedem Spieler von innen heraus kommen. Dass man nicht denkt: 'Was passiert, wenn wir jetzt verlieren?' Sondern: 'Wie geil ist es, wenn jetzt wenige an uns glauben, wir aber da raus kommen und das Ding noch drehen?' Diese Einstellung muss einfach jeder jede Sekunde seines Tages vorleben, damit schlafen gehen, damit aufwachen und dann kann man es auch 90 Minuten am Platz zeigen."

Nur Reden ist zu wenig 

Dies scheint aktuell nicht der Fall zu sein. Die Probleme nur anzusprechen, reicht längst nicht mehr. Jedem sei die aktuelle Situation laut Strebinger bewusst, nur an der Umsetzung scheitere es.

"Das wird uns eh vermittelt. Aber das muss ins Unterbewusstsein rein. Das kann sich nur jeder selber programmieren. Natürlich sprechen wir das an, aber da muss jeder selbst davon überzeugt sein. Das Ansprechen ist nur ein kleiner Teil", ist sich Strebinger sicher.

Was mit einem durchgängigen Konzept, einer eingeschworenen Truppe und kontinuierlicher Arbeit möglich ist, zeigte der direkte Konkurrent vor.

Der LASK ist als klarer Tabellenzweiter erster Verfolger von RB Salzburg und überzeugt vor allem durch die hundertprozentige Überzeugung jedes einzelnen Spielers.

Was Rapid vom LASK lernen kann 

Für Strebinger ist Rapid in der aktuellen Saison genau das Gegenteil und deshalb zieht er den Vergleich:

"Das Spiel ist ein Spiegelbild der Saison. Man kann unsere Lage ganz gut mit jener vom LASK vergleichen. Das ist eine Mannschaft, die eigentlich immer das Gleiche spielt, aber komplett davon überzeugt ist, dass sie gut sind, ihr Spiel gut machen und das halt gnadenlos durchziehen – egal, was passiert. Egal, ob sie verlieren, gewinnen, einmal 0:2 oder 0:3 hinten sind. Bei denen kann immer was passieren. Wenn es bei uns einmal nicht gut läuft oder irgendein kleiner Rückschlag kommt, dann werden wir einfach zu kopflos und deswegen hat der LASK deutlich mehr Punkte als wir."

Rapid kann sich vom LASK also durchaus etwas abschauen. Was aber kurzfristig passieren muss, um wieder Erfolge zu feiern, sorgt derzeit für Ratlosigkeit.

Der Rapid-Torhüter geht trotzdem positiv voraus, was man nicht von allen behaupten kann: "Ich bin nach wie vor überzeugt von unserer Mannschaft, auch wenn mich jetzt vielleicht alle für deppert halten. Aber ich will an das Team glauben und glaube auch an das Team. Und die Spieler werden dann auch wieder an sich glauben."

Der Glaube soll gegen Spartak Moskau (a), Wacker Innsbruck (a), Sturm Graz (h), Glasgow Rangers (h) und im Wiener Derby (a) Berge versetzen. Es gibt aber definitiv einfachere "Endspiele".

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