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Marsch: "War eine gute Lektion!"

Der US-Amerikaner sieht in der Salzburger Niederlage in Tirol einen wichtigen Schuss vor den Bug:

Es wirkte bereits so, als würde den FC Red Bull Salzburg in der Meistergruppe der Bundesliga niemand mehr aufhalten können.

Die "Bullen" gewannen ihre ersten drei Spiele im oberen Playoff, zeigten gute Leistungen und distanzierten die heißesten Verfolger Rapid, LASK und Sturm mit Siegen in den direkten Duellen.

Ausgerechnet der WSG Tirol ist es nun gelungen, dem Serienmeister ein Bein am Weg zum achten Titel in Folge zu stellen. Den Tirolern gelang vorher noch nie ein Punktgewinn gegen die "Bullen", am 26. Spieltag brachten die Wattener Salzburg schließlich mit einem 3:2 zu Fall (Spielbericht >>>).

"Vielleicht war es eine gute Lektion für uns. Wir waren von Anfang an zu locker. Wir haben gegen die ersten drei Gegner so gut gekämpft, da haben wir gedacht, das ist genug. Aber alle kämpfen in der Meisterrunde, also müssen wir das jetzt auch tun", freut sich "Bullen"-Coach Jesse Marsch bei "Sky" über einen Schuss vor den Bug zum richtigen Zeitpunkt. Für den US-Amerikaner war es die erste Meistergruppen-Niederlage als Salzburg-Trainer überhaupt.

Rotation ein weiteres Mal gescheitert

Marsch warf im Tiroler Tivoli erneut die Rotationsmaschine an, was bereits zuletzt nicht immer klappte. Karim Adeyemi, Noah Okafor, Nicolas Seiwald und Bernardo bekamen eine Chance, wobei Letzterer nach der Verletzung von Max Wöber ohnehin gesetzt gewesen wäre.

"Die Niederlage ist für mich sehr bitter. Dadurch schrumpft der Vorsprung und wir können nicht mehr so viel rotieren", ärgert sich etwa Seiwald über die Pleite in Tirol. Der 19-Jährige bestritt sein drittes Spiel von Anfang an für die "Bullen" - und musste die dritte Niederlage einstecken.

(Text wird nach VIDEO fortgesetzt)

Adeyemi: "Die Dinger muss ich machen"

Obwohl der Rotschopf gegen die WSG noch einer der besseren Salzburger am Platz war, wird Marsch für die restlichen Spiele des oberen Playoffs wohl von Experimenten mit den ganz jungen Spielern Abstand nehmen. Dies betrifft auch Karim Adeyemi, der diesmal den Vorzug gegenüber Patson Daka bekam und mit einem Assist sowie einem guten Spiel glänzte.

"Wir haben unsere Chancen nicht gemacht, deshalb haben wir verloren. Die Dinger muss ich machen", hadert der 19-jährige Deutsche mit gleich mehreren vergebenen Chancen. Bis zum Saisonende wird sich das Top-Talent wohl nun wieder hinter Mergim Berisha und Daka anstellen müssen.

Silberberger: "Wir nicht so oft vorkommen"

Deutlich besser aufgelegt ist man im Lager der Tiroler. Die Wattener, vor der Saison noch als Abstiegskandidat Nummer eins und zu Beginn der Meistergruppe als vermeintliches Kanonenfutter verschrien, feierten gegen Salzburg einen durchaus verdienten Sieg. Das sieht auch ein sichtlich gelöster Thomas Silberberger so:

"Sowas wird in absehbarer Zukunft nicht so oft vorkommen. Das war das berühmte David gegen Goliath. Der Sieg war aber nicht glücklich, sondern wir haben eine gute Leistung gebracht", so der 47-Jährige. Das Wattener Urgestein stellte sein Team trotz Ausfällen von Routiniers wie Ferdinand Oswald und Zlatko Dedic mutig auf, immer wieder versuchten die Tiroler schwierige Situationen gegen pressingstarke "Bullen" spielerisch zu lösen.

"Wir haben gemerkt, heute geht was. Wir waren gut im Spiel, haben durch blöde Aktionen Gegentore ausgefasst, aber es war immer ein offenes Spiel, weil wir uns getraut haben, Fußball zu spielen", sagt ein stolzer Silberberger.

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