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Maierhofer: "Fußball-Gott war nicht für WSG"

Stefan Maierhofer verspürt nach dem Abstieg der WSG Tirol "extreme Leere".

Gerade mal eine Saison durfte die WSG Tirol Bundesliga-Luft schnuppern, schon müssen die Wattener wieder den Gang in die HPYBET 2. Liga antreten.

Bis zum letzten Spieltag hielten die Tiroler ihre Hoffnungen auf einen Verbleib im österreichischen Fußball-Oberhaus aufrecht, der erhoffte Sieg gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Admira Wacker blieb jedoch trotz großer Bemühungen bis in die letzten Sekunden aus (Spielbericht >>>).

Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit hatten die Tiroler genügend Chancen, um den Sieg gegen die Südstädter und den damit verbundenen Klassenerhalt zu fixieren, die Nerven machten der WSG im Abstiegs-Endspiel jedoch einen Strich durch die Rechnung.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Maierhofer nimmt Mitspieler in Schutz

Zlatko Dedic, Kelvin Yeboah und Stefan Maierhofer fanden allesamt etliche Großchancen vor, um das Schicksal der WSG Tirol noch in eine andere Richtung zu wenden. Vor allem Maierhofer, der während der Saison zwischenzeitlich sogar als Co-Trainer seiner Mannschaft fungierte, geht mit sich selbst und seiner Chancenauswertung hart ins Gericht.

"Ich bin mein größter Kritiker, ich mache solche Bälle normal. Das sind normal meine Bälle, von denen habe ich viel zu wenig bekommen in den letzten Wochen. Heute kommen sie und ich mach sie nicht. Es ist wirklich extrem bitter. Der Fußball-Gott war nicht auf der Seite der WSG", so Stefan Maierhofer.

Der 37-Jährige stieß erst Ende Jänner 2020 zu den Wattenern, seine Enttäuschung wegen des Abstiegs ist dennoch um nichts geringer. "Ich bin extrem enttäuscht, weil ich wirklich mit hohen Hoffnungen hierher gekommen bin und auch immer an diese Chance geglaubt habe. Es ist momentan extreme Leere da."

Kritik an Kollegen gibt es von Seiten Maierhofers diesmal keine. "Man kann keinem Spieler etwas vorwerfen, jeder hat es probiert. Das einzige, was heute unterm Strich dasteht, ist die Chancenverwertung. Da hat die Admira heute wirklich einen glücklichen Tag gehabt. Die Admira hat mit dem Feuer gespielt, sich aber nicht die Finger verbrannt. Wir müssen es uns selber ankreiden."

LAOLA1-Zeitreise - Die Absteiger der letzten 20 Jahre:

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"Hadern macht das Ergebnis auch nicht anders"

Auch Cheftrainer Thomas Silberberger, der seit 2013 der starke Mann bei der WSG Tirol ist und folglich auch der Meistertrainer in der Meistersaison in der HPYBET 2. Liga war, muss am Samstag einen der größten Rückschläge seiner Trainerkarriere hinnehmen, trägt seine Enttäuschung allerdings mit Fassung.

"Wer steigt schon gerne ab? Es ist bitter, aber wir sind nicht wegen der heutigen Leistung abgestiegen, sondern weil wir in der Qualifikationsgruppe die schlechteste Performance gebracht haben. Fakt ist, das 1:0 hätte genügt, doch wir haben die Chancen leider nicht gemacht, so ist die Admira im Endeffekt verdient dringeblieben. Ich muss den Abstieg zum Großteil auf meine Kappe nehmen. Im Vorjahr haben wir den größten Erfolg der Vereinsgeschichte erreicht, heuer einen der Tiefpunkte", so Silberberger.

Dass die Chancen da waren, um den Gang in die 2. Liga am letzten Spieltag noch zu verhindern, ist dem Coach zwar auch klar, auf die Diskussion will dieser jedoch nicht wirklich eingehen. "Es nützt nichts, wenn ich lange damit hadere. Wenn ich jetzt lange hadere, wird das Ergebnis auch nicht anders. Im Endeffekt arbeitet man mit Menschen zusammen, die in ihrer Karriere schon viel erreicht haben, aber unter Druck vergeben sie auch mal eine Großchance."

Mit einem längeren Verbleib in der Bundesliga wäre Thomas Silberberger selbstverständlich warm geworden, nie warm geworden ist der 47-Jährige allerdings mit WSG-Heimspielen am Innsbrucker Tivoli. "Es hat sich über das ganze Jahr gezogen. Wir haben uns am Tivoli nie heimisch gefühlt, haben keinen Heimvorteil generiert." Dass keine Fans in den Stadien zugelassen waren, hat der WSG Tirol das Leben selbstverständlich auch nicht erleichtert.

Silberberger: "Bin mental und körperlich am Sand"

Dass die WSG die Klasse ohne eine lange Corona-Pause, die mit einem schweren Motorradunfall Silberbergers endete, halten hätte können, will der Trainer offenlassen. "Wir waren auf einem guten Weg, aber Corona hat uns komplett aus dem Tritt gebracht. Das i-Tüpferl war sicher mein Motorradunfall."

Letzterer war dafür verantwortlich, dass die Tiroler kurzzeitig auf die Dienste ihres Trainers verzichten mussten, dieser allerdings nur kurze Zeit nach seinem Unfall wieder mit Krücken am Spielfeldrand stand. Ein Umstand, der der Gesundheit von Thomas Silberberger nicht gerade entgegenkam.

"Ich bin mental und körperlich am Sand. Mit so einer Verletzung, wie ich sie habe, geht man normalerweise neun Monate in Krankenstand, ich war nach zehn Tagen wieder bei der Mannschaft. Ich habe gedacht, ich kann das Ruder rumreißen, weil ich natürlich gewusst habe, der Chef muss vorangehen. Jetzt muss ich schauen, dass meine Gesundheit wieder in Schuss kommt. Ich habe in zehn Tagen meine vierte Operation, das ist jetzt einmal für mich das Wichtigste, ich will aber den Verein nicht im Stich lassen", meint Silberberger.

WSG Tirol bereit für sofortigen Wiederaufstieg?

Die Mission Wiederaufstieg steckt zwar bereits in den Köpfen der WSG-Verantwortlichen, sofort aber wieder Druck auf die Mannschaft auszuüben, will der Cheftrainer jedoch tunlichst vermeiden.

"Wir werden versuchen, eine vernünftige Mannschaft für die 2. Liga aufzustellen, dürfen uns aber nicht das Mascherl des sofortigen Wiederaufstiegs umhängen. Wir müssen schauen, dass wir im Gernot-Langes-Stadion wieder die Zuschauer auf unsere Seite bringen und eine vernünftige Rolle in der 2. Liga spielen", so Silberberger.

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