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Matthäus über Rapid: "War eine Schlangengrube"

Lothar Matthäus erinnert sich an seine Rapid-Zeit zurück und lobt Neo-Coach Feldhofer.

Matthäus über Rapid: Foto: © getty

Vor wenigen Tagen präsentierte der SK Rapid Ferdinand Feldhofer als neuen Cheftrainer und damit Nachfolger von Didi Kühbauer. Der 42-jährige Steirer ist der bereits der 15. neue Rapid-Trainer seit dem Jahr 2000.

Einer davon war Lothar Matthäus. Dem DFB-Rekord-Teamspieler war bei den Hütteldorfern allerdings kein großer Erfolg beschieden, er beendete die Saison 2001/2002 auf dem enttäuschenden achten Platz.

"Ich kann nur von meiner Zeit sprechen. Bei Rapid haben sich viele wichtiger als der Verein oder die Mannschaft genommen. Jeder gegen jeden. Es gab kein Miteinander, es war eine Schlangengrube", erinnert sich der 60-Jährige in einem Krone-Interview zurück.

Neben Steffen Hofmann holte Matthäus in seiner Zeit bei Rapid in der Winterpause auch Ferdinand Feldhofer von Sturm Graz nach Hütteldorf. Die DFB-Legende kann sich noch sehr gut an den damals erst 22-jährigen Abwehrspieler erinnern.

"Feldhofer war ein Spieler, den sich jeder Trainer wünscht"

"Er war extrem ehrgeizig, ohne Angst in den Zweikämpfen, er hat Verletzungen weggeschüttelt. Er hat sich alles erarbeitet, war ein Spieler, den sich jeder Trainer wünscht. Daher habe ich ihn damals auch als jungen Spieler aus Graz geholt", hält Matthäus große Stücke auf den Steirer, der Rapid zu alter Stärke fühlen soll.

Sein Debüt als Rapid-Coach feiert Feldhofer am Sonntag (ab 17 Uhr im LIVE-Ticker) ausgerechnet im Wiener Derby gegen die Austria, die ebenfalls schon rosigere Zeiten erlebt hat. "Da müssen sich alle an die Nase packen, es wurden in den letzten Jahren viele Fehler gemacht. Das stimmt mich traurig, wie es den Traditionsvereinen geht. Die Verbundenheit zu Rapid ist da", meint Matthäus, der mittlerweile als Sky-Experte arbeitet, zur aktuellen Situation der Wiener Traditionsklubs.

Austria bangt um wirtschaftliche Existenz

Die Austria bangt in diesen Tagen sogar um die wirtschaftliche Existenz. Die Insolvenz-Angst geht um - eine Erfahrung, die auch älteren Rapid-Fans nicht unbekannt sein dürfte. "Das war vor 20 Jahren bei Rapid nicht anders. Da hat auch die Bank Austria alles gezahlt, wurde mir sogar in die Aufstellung dreingeredet, durfte ich wegen der Prämien nur die Jungen spielen lassen", erinnert sich Matthäus zurück.

"Mich wundern Austrias Probleme nicht, die Erwartungen in Wien sind hoch. Dennoch freut es mich, dass ich damals aus der Not die Jungen in eine gute Richtung gebracht habe: Ivanschitz, Payer, Hiden, auch Feldhofer. Drei Jahre später war Rapid dann Meister."

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