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LASK uneinig! Verschenkter Sieg gegen RBS?

Auch über die Schiedsrichter-Leistung herrscht geteilte Meinung bei den Linzern.

War es ein gewonnener Punkt gegen die vermeintliche „Übermannschaft“ von Red Bull Salzburg oder verschenkte man mit dem späten Gegentor eher zwei Zähler?

Diese Frage teilte nach dem 2:2-Remis im Spitzenspiel zwischen dem LASK und den Salzburgern auch die Beteiligten. Vor allem bei den Linzern tat man sich nach Schlusspfiff schwer, wie man diese Partie bewerten sollte.

„Wir haben eine sehr gute Leistung geboten, haben sehr gut dagegen gehalten“, streicht Torschütze Thomas Goiginger im Gespräch mit LAOLA1 das Positive hervor.

„Nein, ganz zufrieden sind wir nicht“, hält Peter Michorl dagegen, wobei auch er zugeben muss: „Über 90 Minuten war es zwar ein gerechtes Unentschieden, weil wir in der ersten Halbzeit überlegen waren und Salzburg in der zweiten Halbzeit überlegen war. Aber wenn du in der 90. Minute ein Tor bekommst, ist es immer bitter.“

Potzmann vergibt die Vorentscheidung

„Ein weinendes Auge und ein lachendes Auge“, fasst Trainer Valerien Ismael zusammen: „Kompliment an die Mannschaft, das war eine unglaubliche Leistung mit Leidenschaft und Herz.“

„Es war das erwartete Spitzenspiel mit viel Tempo und viel Intensität. Beide Mannschaften waren am Limit, du musst auch in den Zweikämpfen immer am Limit sein. Wir haben wieder Lehrgeld bezahlen müssen, aber das ist unsere Spielweise“, analysiert Ismael und nennt eine entscheidende Szene: „Ich glaube, dass wir nach dem 2:1 erstmal eine Welle vorbeiziehen lassen haben. Dann sind wir zurück ins Spiel gekommen, in der 68. Minute hat Marvin (Potzmann, Anm.) das 3:0 auf den Füßen. Das hätte uns richtig gutgetan.“

Doch Potzmann setzte die Kugel allein vor dem Tor nur an die Querlatte. „Ich hätte es eigentlich vorentscheiden können, hat leider nicht geklappt und dann ist es bitter, dass wir zum Schluss noch das 2:2 bekommen“, ärgert sich der Außenverteidiger.

Nervosität spielte bei der vergebenen Topchance aber keine Rolle: „Ich wollte ihn auf das kurze Eck spielen. Ich kenne Cican Stankovic noch von Grödig und weiß, dass er auf das lange Eck spekuliert und dann habe ich ihn drübergehaut.“

Ärger über strittige Schiedsrichter-Entscheidungen?

Nur kurz nach dem Lattenschuss von Potzmann gab es den nächsten Aufreger, als Jerome Onguene LASK-Stürmer Joao Klauss stoppte. Die Linzer reklamierten eine Rote Karte wegen Torraubes, doch die Pfeife blieb stumm.

Stattdessen gab es wenige Augenblicke später Gelb-Rot gegen Petar Filipovic nach einem Foul gegen Patson Daka an der Strafraumgrenze.

„Er hat eine richtige Entscheidung getroffen mit unserer Gelb-Roten Karte. Das ist ein Foul, da muss man Gelb geben“, ist Michorl ehrlich. Dennoch ist er der Meinung: „Ich denke, dass er fünf Minuten davor beim Zweikampf zwischen Onguene und Klauss auch Rot geben muss. Das hat er nicht getan. Dadurch hat er das Spiel beeinflusst. Mit einem Mann mehr bei einer 2:1-Führung zuhause würden wir das Spiel über die Zeit bringen.“

Goiginger will die Schuld jedenfalls nicht beim Referee suchen: „Der Schiri entscheidet, wir müssen das hinnehmen. Das ist keine Ausrede, wir haben das selber in der Hand gehabt und nicht über die Zeit gebracht.“

Der Europa League Tribut gezollt?

Ein möglicherweise entscheidender Faktor war natürlich die Pause zwischen den Europacup-Spielen der beiden Teams. Während Red Bull Salzburg bereits am Dienstag im Einsatz war, spielte der LASK sein Europa-League-Spiel erst am Donnerstag. Zudem rotierten die „Bullen“ ihre Startelf auf acht Positionen, die Linzer blieben nahezu unverändert.

„Wir sind Vollprofis, das darf man nicht merken. Donnerstag-Sonntag ist ein normaler Rhythmus, wir haben gezeigt, dass wir voll im Saft sind. Wir haben einen großen Fight geliefert“, will Michorl von Müdigkeit nichts wissen.

„Ich glaube nicht, dass wir schlecht beeinander sind“, pflichtet Potzmann dem Mittelfeldspieler bei.

Respekt für die starke Leistung trotz kurzer Pause gibt es auch vom Gegner. „Kompliment an den Gegner. Mit dieser kurzen Zeit zwischen den Partien war es ein gutes Spiel von allen“, so RBS-Trainer Jesse Marsch.

Auch Zlatko Junuzovic outet sich als „LASK-Fan“: „Das Unentschieden ist gut für uns, der LASK ist ein Top-Team, die haben eine Top-Einstellung. Wir wünschen ihnen alles Gute, auch international haben sie uns, wie auch der WAC, top vertreten. Daher geben wir drei Vereine weiter Gas.“

Was hat der Goiginger-Jubel zu bedeuten?

Das letzte Thema, welches beim LASK nach Spielende diskutiert wurde, war das Traumtor von Goiginger zum zwischenzeitlichen 1:0 sowie sein anschließender Torjubel.

Angesprochen auf sein Tor strahlt der Flügelflitzer: „Ich mache das öfters im Training. Ich habe kurz aufgeschaut, habe es probiert und Gott sei Dank ist er reingegangen. Ich bin super froh, dass mir das gelungen ist. Auf das bin ich stolz.“

Doch was hatte sein Torjubel, bei dem er den Zeigefinger vor dem Mund hielt, zu bedeuten? „Er hat nicht so eine große Bedeutung. Ich habe vor dem Spiel zum Thomas Sabitzer gesagt, dass ich den machen werde und so habe ich es auch gemacht. Mehr war es im Grunde nicht“, so die trockene Antwort von Goiginger.

Das Traumtor von Goiginger gibt es im VIDEO:

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