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LASK: Meister der Standards

Das sind die Erfolgsgeheimnisse der Linzer bei ruhenden Bällen.

Ein Gebot für die Bundesliga-Konkurrenz: Gegnerische Freistöße und Eckbälle sind in den Spielen gegen den LASK tunlichst zu vermeiden.

Denn auch unter dem neuen Trainerteam glänzen die Athletiker bei ruhenden Bällen. Das erste Tor gegen Altach ist aus einer spannenden Corner-Variante gefallen, zwei Treffer gegen die Austria wurden nach Eckbällen bejubelt. Wenn der Ball ruht, läuft es bei den Linzern.

„Wir investieren sehr viel Zeit in Standards. Letzte Saison haben wir knapp 40 Prozent unserer Tore aus Standards erzielt. In seine Stärken soll man bekanntlich viel investieren“, grinst Christian Ramsebner.

Schütze Michorl

Der Erfolg des Vizemeisters bei Standardsituationen kommt nicht von ungefähr. Praktisch alle Komponenten, die es zu einer erfolgreichen Ausführung braucht, sind gegeben. Da wäre etwa Peter Michorl als Schütze Nummer eins.

"Eigentlich schieße ich Corner nur beim Abschlusstraining. Ich glaube, mein Fuß ist ganz gut und das reicht."

Peter Michorl

„Er schießt die schon super“, sagt Ramsebner. Dabei trainiert der Mittelfeldspieler, der in der neuen Saison so schon drei Assists geliefert hat, Eckbälle eigentlich sehr selten, wie er lachend verrät: „Eigentlich mache ich das nur beim Abschlusstraining. Ich glaube, mein Fuß ist ganz gut und das reicht.“

Der 24-Jährige führt dann auch gleich zwei weitere Erfolgsfaktoren an: „Ich führe das nicht nur auf mich zurück, die Leute in der Mitte sprinten super rein und ich muss die Bälle nur dorthin bringen, wo wir es im Training einstudieren.“

Die Abnehmer

Es braucht also freilich auch jene Männer, die die Eckbälle und Freistoßflanken dann verwerten. Etwa kopfballstarke Abwehrspieler wie Christian Ramsebner und Gernot Trauner. Ramsebner meint: „Wir haben da einen speziellen Willen, eine spezielle Mentalität. Und wir haben auch die Physis, da jedem Gegner Schmerzen bereiten zu können.“

Und dann geht es eben auch noch darum, zu wissen, was wann Sinn macht. Da ist der neue Co-Trainer Andreas Wieland federführend. Wenngleich es mehr Teamarbeit ist, wie Michorl zu verstehen gibt: „Wieland gibt mir sehr viel Entscheidungsfreiheit. Ich kann mir auch eigene Varianten überlegen, aber letztlich ist er der Chef und bestimmt, was wir machen.“

"Es ist nicht so, dass wir 20 Varianten haben, die sich keiner mehr merken kann."

Gernot Trauner

So hat sich Wieland etwa diesmal einen guten Ratschlag Ramsebners zu Herzen genommen. Der Verteidiger hatte sich noch gut an den WAC unter dem neuen Austria-Coach Christian Ilzer erinnert und beim 1:0 gegen den FAK prompt bewiesen, wie es geht: „Wir haben diese Variante letzte Saison gegen den WAC schon zwei, drei Mal gespielt. Damals haben Kleinigkeiten gefehlt. Ich habe das am Freitag Wieland erzählt, dass das eigentlich gut funktioniert hat. Diesmal hat alles gepasst.“

Die Varianten

Zudem habe sich die Mannschaft auch eingebracht, als es darum ging, Varianten die im Vorjahr schon gute Ergebnisse gebracht haben, auch unter dem neuen Trainerteam fortzusetzen.

Aber wie viele verschiedene Varianten gibt es denn nun? Trauner klärt auf: „Es gibt so fünf, sechs Grundvarianten. Im Vorhinein schauen wir dann immer, was möglich ist, wie der Gegner steht. Es ist aber nicht so, dass wir 20 Varianten haben, die sich keiner mehr merken kann. Es ist immer wieder dasselbe, aber wenn wir es gut machen, können wir damit gefährlich sein.“

Der Erfolg kommt also nicht von ungefähr, sondern ist das Ergebnis harter Arbeit. „Wir beschäftigen uns schon länger intensiv mit diesem Thema, überlegen uns immer etwas, versuchen den Gegner vor Aufgaben zu stellen“, sagt Trauner.

Die Konkurrenz ist gewarnt.

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