Klubhistorisches bereits geschafft, jagen der WAC und Blau-Weiß Linz im Bundesliga-Finish unverändert Sensationen nach.
Wer Doublesieger werden will, muss eigentlich den Gruppenletzten der Meistergruppe schlagen. Natürlich warnte WAC-Trainer Dietmar Kühbauer vor dem Heimspiel gegen Blau-Weiß Linz am Sonntag (14.30 Uhr, im LIVE-Ticker>>>) eindringlich. "Wenn einer glaubt, gegen Blau-Weiß geht es mit Hacke, Spitze, eins, zwei, drei, dann wird es eng werden."
Die lauffreudigen Linzer haben die jüngsten zwei Gastspiele im Lavanttal nämlich gewonnen - und die Europacup-Chance noch fest im Blick. Es geht aber noch sensationeller: Drei Runden vor Schluss hat der WAC (33 Punkte) als einziges Team neben Sturm Graz (36) den Meistertitel noch in der eigenen Hand.
"Die Konkurrenz hat Druck, der WAC Flügel", konnte Kühbauer zuletzt im Standard lesen. "Ich habe noch an keinem Spieler Flügel gesehen. Flügellos sind sie mir auch lieber, sonst steigen sie auf. Lieber scharf", sagte Kühbauer am Freitag darauf Bezug nehmend.
Mit Schärfe im Titelrennen bleiben
Geforderte Schärfe erkennt der Burgenländer laut eigener Aussage weiterhin. "Wir ziehen unser Trainingsding durch, und die Spieler ziehen mit. Alles andere lassen wir weit weg von uns." Die Ausgangslage sieht der erfahrene Trainer natürlich positiv.
"Salzburg, Sturm und die Austria stehen von der Erwartungshaltung, vom Budget und vielen anderen Dingen her anders da als wir." Zu gewinnen ist der Titel am Sonntag nicht. Kühbauer: "Wir wollen (im Titelrennen) dabei bleiben. Rechnen können alle."
Als einziges Team ist der WAC in der Meistergruppe noch ungeschlagen. Gegen Blau-Weiß kehrt Adis Jasic zurück, für die letzten zwei Spiele gegen Austria und Sturm wohl Ex-ÖFB-Teamspieler Alessandro Schöpf. Seine Truppe mache es seit Wochen gut, merkte Kühbauer an. Rapid wurde quasi Stunden nach dem Cuptriumph zuletzt "mit ein bisschen Restalkohol" (Kühbauer) bezwungen. Ein wenig benebelt fühlt man sich im Lavanttal auch Tage später.
Dem WAC-Boss wird's fast schwindlig
"Dass wir noch die Möglichkeit haben, österreichischer Meister zu werden, macht mich fast ein wenig schwindlig", diktierte Klubchef Dietmar Riegler breit grinsend ins ORF-Mikrofon. Abwehrchef Dominik Baumgartner sprach aus, was die "Wölfe" im Finish so gefährlich macht.
"Wir haben einen Titel, das ist unser Vorteil im Vergleich zu den anderen Mannschaften. Unsere Saison ist auf jeden Fall großartig und historisch. Wir können ohne Druck in die letzten drei Spiele gehen."
Scheiblehner: "Haben hervorragende Ausgangssituation"
Doch auch Blau-Weiß hat dank Rapids Schwäche Blut geleckt. Platz fünf (Rapid) und damit ein möglicher Platz in der Conference-League-Qualifikation (ein Sieg im Play-off gegen ein Qualigruppenteam vorausgesetzt) ist das Ziel.
Nur ein Punkt fehlt auf die Wiener. "Wir haben eine hervorragende Ausgangssituation vor den letzten drei Spielen. Wir wollen um jeden Preis die große Sensation schaffen und Rapid in der Tabelle überholen", betonte Trainer Gerald Scheiblehner.
"Wir sind in einer sehr guten Verfassung und werden alles am Platz lassen, um gegen den WAC zu punkten." Wolfsberg, Salzburg (h), Austria (a) - auch im Titelrennen könnte Blau-Weiß das Zünglein an der Waage sein.