Schopp war trotz der Umstellungen, die zu einem besseren Auftritt seiner Mannschaft geführt hatten, auch mit Hälfte zwei nicht zufrieden. "Wir haben viel zu wenig Torchancen herausgespielt. Das können wir viel besser." Und: "Die zweite Halbzeit kann nicht über das, was wir die ersten 45 Minuten gemacht haben, hinwegtäuschen."
"Wir brauchen immer wieder Weckrufe und zeigen in der zweiten Halbzeit dann ein anderes Gesicht. Meist ist das vielleicht zu spät, heute ist es nochmal gut gegangen", sagte Avdijaj.
In der zweiten Hälfte hätten er und sein Team doch ein bisschen Druck gemacht, "aber am Ende ist ein Punkt zu wenig." Prokop sah es ähnlich: "Wir können und dürfen nicht zufrieden sein mit der Leistung."
Schopps Fazit über die vollen 90 Minuten: "Ich bin mit dem ganzen Spiel nicht zufrieden." Jeder Spieler müsse wissen, dass er sich "so etwas, was wir heute über 90 Minuten abgeliefert haben, nicht erlauben kann."
Zeit, um Verbesserungen herbeizuführen
Nach fünf Runden und vier absolvierten Spielen – die Partie gegen den FC Red Bull Salzburg musste verschoben werden – halten die Hartberger also bei zwei Punkten und sind Tabellenletzter. Die Platzierung ist wohl auch ein Ergebnis des straffen Programms, ging es doch vor der Begegnung mit dem GAK gegen den LASK, Sturm und die Wiener Austria.
In der zweiwöchigen Länderspielpause gebe es nun jedenfalls "gewisse Punkte, an denen wir arbeiten können", hielt Avdijaj fest. "Wir haben mit und gegen den Ball viele Themen. Bei gegnerischen Standardsituationen wurde es zudem immer brandgefährlich. Die Spieler werden damit ganz viel konfrontiert werden", versprach Schopp.
"Schoppi" fand die richtigen Lösungen
Die Gegenseite zeigte sich ein klein wenig zufriedener mit dem eigenen Auftritt. "In der ersten Halbzeit waren wir ein Stück weit besser als der Gegner. In der zweiten Halbzeit haben sie das ausgeglichen. Da sind wir in den ersten 20 Minuten nicht gut ins Spiel reingekommen", sagte GAK-Verteidigier Petar Filipovic.
Sein Trainer traf eine ähnliche Einschätzung: "Wir haben uns den Punkt hart erkämpft. In der ersten Halbzeit waren wir ganz gut im Spiel. Gegen den Ball hat es richtig gut funktioniert. Mit dem Ball wollten wir wieder geradliniger spielen, da sind wir in gefährliche Situationen gekommen", so Gernot Messner.
In der zweiten Hälfte, mit der Führung im Rücken, hätte seine Mannschaft auf "das Fußballspielen vergessen. Wir waren zu mutlos und haben nicht mehr so aktiv nach vorne attackiert."
Eine Rolle in der Matchvorbereitung spielte Dominik Frieser, der die letzten zwei Jahre für den TSV auflief. "Wir haben besprochen, was für sie (Hartberg; Anm.) eklig sein kann", tauschte sich der 30-Jährige mit seinem Trainer aus. "Aber wer den 'Schoppi' kennt, weiß, dass er immer Lösungen findet und die hat er in der Halbzeit anscheinend gefunden."
Messner: "Jetzt sind wir angekommen"
Am Ende fährt der Aufsteiger mit einem Punkt heim, aktuell stehen drei Zähler am Konto. Diese ergeben den vorletzten Platz in der Tabelle. Das "Leergeld zahlen" sei nun vorbei, so Messner. "Jetzt sind wir angekommen. Heute haben wir uns da drüber gearbeitet – das gehört auch dazu – und nehmen den Punkt mit."
Die To-Dos in der Länderspielpause: "Wir müssen das Spiel mit dem Ball verbessern, klarer werden in den Positionierungen, mutiger sein", meinte der Coach.
Die Einstellung im Team dürfte jedenfalls stimmen. "Was ich hervorheben muss, ist auf jeden Fall die Moral der Mannschaft. Wir hatten in den Spielen einige unglückliche Phasen, mussten Rückschläge wegstecken und wir sind immer super zurückgekommen. In der nächsten Zeit müssen wir aus den Fehlern lernen, dann blicke ich positiv in die Zukunft", so Filipovic.
Frieser fand zudem lobende Worte für die mitgereisten Fans, die beim Steirer-Derby für eine gute Stimmung sorgten. "Jetzt ist es an der Zeit, dass wir den ersten Sieg einfahren und sie endlich beschenken."