Fußball-Vizemeister Red Bull Salzburg stellt sich darauf ein, seinen Spielmacher Oscar Gloukh noch in dieser Transferperiode abzugeben.
"Zu 100 Prozent wissen wir es nicht. Aber es ist eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass er geht, als dass er bleibt", erklärte Salzburgs Sport-Geschäftsführer Rouven Schröder am Dienstag vor dem Abflug zum Auftaktspiel der Champions-League-Qualifikation bei Brann Bergen.
Von einer möglichen Einigung sei man allerdings noch weit entfernt. "Es ist klar, dass Oscar interessant ist für Vereine", betonte Schröder. "Aber wir sind noch längst nicht da, wie es geschrieben ist."
Niederländische Medien hatten am Wochenende eine Einigung mit Ajax Amsterdam ventiliert. Von 15 Millionen Euro Fixablöse plus zwei Millionen Euro an möglichen Bonuszahlungen berichtete der italienische Transfer-Influencer Fabrizio Romano.
Auch AS Roma wohl mit Interesse
"Es ist nicht nur Ajax Amsterdam alleine", versicherte Schröder. Laut italienischen Medien soll zuletzt auch die AS Roma ins Rennen um den 21-jährigen Israeli eingestiegen sein.
Gloukh war im Jänner 2023 für kolportierte sieben Mio. Euro von Maccabi Tel Aviv nach Salzburg gewechselt und seither über weite Strecken der wichtigste Kreativspieler des Clubs. In 100 Pflichtspielen für die Bullen gelangen ihm bisher 23 Tore und 28 Assists.
Gloukhs Management dürfte einen Wechsel forcieren. Der offensive Mittelfeldmann steht in Salzburg noch bis Sommer 2027 unter Vertrag. Schröder: "Wir sind froh, dass er bei uns ist. Und trotzdem wissen wir, dass einige Vereine dran sind."
Bullen wollen Kader verkleinern
Die Reise nach Bergen machte Gloukh am Dienstag mit. "Das Schöne ist ja, dass in der Presse mehr über Oscar gesprochen wird, als wir es intern tun", meinte Trainer Thomas Letsch. Gloukh dürfte in Norwegen plangemäß beginnen.
"Solange Spieler - und das gilt nicht nur für Oscar, sondern bei dem einen oder anderen, bei dem es ähnlich sein wird, dass er sich verändert - Spieler von uns sind und ich das Gefühl habe, dass sie zu 100 Prozent bei der Sache sind und alles geben, sind sie eine Option für die Startelf", erklärte Letsch.
Das Transferfenster in Österreich läuft noch bis 5. September. In den meisten großen europäischen Ligen schließt es bereits einige Tage früher am 1. September. Die Bullen wollen ihren Kader noch verkleinern. "Tatsächlich ist es so, dass wir weiterhin eher erstmal Richtung Abgang unterwegs sind", sagte Schröder.
Neuzugänge nicht zwingend, aber möglich
Es seien noch einige Spieler da, "die auch den nächsten Schritt machen möchten für sich selber. Wir werden das auch nochmal verfeinern." Ein Kandidat für einen Wechsel ist etwa Stürmer Adam Daghim.
Gleichzeitig will sich Schröder "immer ein Türchen aufhalten für einen weiteren Neuzugang". Vor der Club-WM hatten die Salzburger bereits die Verteidiger Stefan Lainer, Frans Krätzig und Jacob Rasmussen sowie Sota Kitano verpflichtet, danach folgte mit Youngster Kerim Alajbegovic ein weiterer Offensivmann.
Zwingend werde es keinen weiteren Zugang mehr geben, sagte der Sportchef. "Wer im Transfergeschäft unterwegs ist, weiß aber, dass man nie sagen kann, es ist vorbei. Es kann immer etwas passieren. Wir haben die Augen immer offen."
Keine Sorgen wegen ungewohnter Vorbereitung
Schröder hatte sein Amt im vergangenen Dezember angetreten. Weniger als drei Wochen später ersetzte der Deutsche den glücklosen Chefcoach Pepijn Lijnders durch seinen Landsmann Letsch. In der Winterpause sei es laut Letsch dann auch darum gegangen, kleinere Probleme im Kader zu bereinigen. "Das haben wir, denke ich, ganz gut hinbekommen."
Wegen der Teilnahme an der Club-WM gab es nun zwar neuerlich keine klassische Vorbereitung. "Aber wir kennen uns seit einem halben Jahr. Wir haben den Kader verändert, und ich bin auch sehr dankbar, dass wir das früh geschafft haben."