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Fan-Proteste: Peter Stöger platzt der Kragen

Nach der Spielunterbrechung ist der Sport-Vorstand stinksauer.

Die Nerven bei der Wiener Austria liegen zunehmend blank. Beim 0:2 im Auswärtsspiel gegen den LASK in der 13. Bundesliga-Runde (Spielbericht >>>) ist der Geduldsfaden einiger FAK-Fans gerissen.

Angesichts der zehnten Niederlage im 17. Pflichtspiel der laufenden Saison sorgten einige nach Pasching mitgereiste Anhänger mittels Pyrotechnik für eine zehnminütige Spielunterbrechung.

Zusätzlich gab es wieder jede Menge Unmutsäußerungen - vor allem AG-Vorstand Markus Kraetschmer befand sich im Visier der violetten Anhängerschaft. Nach dem Schlusspfiff, der wegen der Spielunterbrechung mit einiger Verspätung zu vernehmen war, platzte Sport-Vorstand Peter Stöger bei "Sky" der Kragen.

Stöger stinksauer

Stöger ärgert sich: "Das ist kein Fan-Verhalten, das ist unwürdig. Abgesehen davon, dass es verboten und gefährlich ist. Das ist unentschuldbar. Wie kommen andere Leute dazu, dass sie warten müssen, ob ein Spiel fertig gespielt wird oder nicht? Das ist ein absoluter Tabu-Bruch."

"Wir werden schauen, dass wir die Leute zur Rechenschaft ziehen"

Peter Stöger

"Wir können uns nur entschuldigen bei den Leuten, die da im Stadion waren und ein normales Fußballspiel sehen wollten. Das geht gar nicht! Wir werden alle Möglichkeiten, die wir haben, ausschöpfen, um herauszufinden, wer das wirklich war. Wir werden schauen, dass wir die Leute zur Rechenschaft ziehen", kündigt er Konsequenzen an.

Über diverse Ablöseforderungen ist Stöger freilich nicht glücklich, er akzeptiert sie aber: "Damit habe ich weniger ein Problem. Ob da jetzt steht 'Kraetschmer raus!' oder 'Stöger raus!'… Es ist ihr gutes Recht, Protest kund zu tun. Wir applaudieren nicht, wenn wir das hören, aber es gibt Gott sei Dank freie Meinungsäußerung."

Trainer Christian Ilzer hat ebenfalls kein allzu großes Verständnis für die Aktion der Fans: "Solche Aktionen bringen keinen voran. Gerade jetzt könnten wir richtig Stärke demonstrieren, wenn wir richtig zusammenstehen und uns gegenseitig aus dieser Krise hieven. Das wäre der richtige Weg."

Klein reicht die Hand

Florian Klein, der im Laufe dieser Saison von den Fans auch schon zum Buhmann auserkoren wurde, meint: "Es bringt nichts, wenn wir immer gegeneinander reden. Wir ziehen uns gegenseitig immer weiter rein in den Strudel – ich weiß nicht, was das für einen Sinn haben soll."

Der Rechtsverteidiger fordert indes den Dialog mit den Fans, reicht ihnen verbal die Hand: "Wir täten gut daran, den Kontakt zu suchen und auch positiv zu gestalten. Ich weiß, dass das für alle Beteiligten schwierig ist, aber wenn wir so weitermachen, werden wir immer weiter nach unten gezogen."

Am kommenden Wochenende empfängt die kriselnde Austria den SV Mattersburg. Ganz ohne Proteste der violetten Anhänger wird wohl auch diese Partie nicht über die Bühne gehen...

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