Vier Spiele hat die Siegesserie der Wiener Austria in der Bundesliga angedauert. Eine herbe 2:5-Klatsche gegen den SKN St. Pölten in der heimischen Generali Arena bringt die Wiener nun allerdings wieder zurück auf den Boden der Tatsachen (Spielbericht >>>>).
Dabei sah zu Beginn noch alles nach einem fast schon zur Normalität gewordenen Austria-Sieg aus. Tore von Benedikt Pichler und Christoph Monschein brachten die "Veilchen" gleich zweimal in Hälfte eins in Front, ehe im zweiten Durchgang der komplette Einbruch folgte.
Austria-Cheftrainer Christian Ilzer ließ sich trotz zweimaliger Führung seiner Mannschaft nicht von der Leistung seines Teams täuschen. Laut dem 42-Jährigen war bereits von Beginn weg der Wurm drinnen.
"Ich habe schon am Anfang gespürt, dass wir nicht griffig genug sind. So haben wir uns dann auch schon die zwei Gegentore in Hälfte eins gefangen. Wir sind dann eigentlich nur zu zwei kuriosen Treffer gekommen", meint Ilzer nach dem Spiel gegenüber "Sky".
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Ilzer: "Waren nur schlechter Begleitschutz"
Alleine auf eine schlechte zweite Halbzeit will sich Ilzer nicht ausreden. "Ich glaube, es war der gesamte Auftritt. Wenn ich es analysieren muss, ist es relativ einfach. Wir haben nämlich ganz schlecht verteidigt. Wir waren nicht am Punkt, waren, wenn überhaupt, nur schlechter Begleitschutz. So kann man einfach nicht verteidigen. Wir haben viel zu viele Räume hergegeben."
"Wir haben permanent versucht, taktisch etwas zu korrigieren, es haben heute aber ganz einfach die Basics gefehlt - die Laufbereitschaft, die physische Komponente, die Duell-Qualität. Dazu waren wir heute einfach nicht bereit. Wir haben die Basics heute nicht gebracht, da reicht es auch nicht, wenn man zwei Tore schießt. Das ärgert mich natürlich massiv", meint Ilzer weiter.
"Man hat gesehen, wie wir umgeschaltet haben, wie St. Pölten umgeschaltet hat. Wir waren heute nicht am Punkt, St. Pölten war viel mehr am Punkt", so Ilzer.
Dominik Prokop macht vor allem die zwei schnellen SKN-Treffer in Hälfte zwei für die Niederlage verantwortlich. "In der zweiten Halbzeit haben wir uns zweimal auskontern lassen, das darf so nicht passieren. Ich denke, nach dem Doppelschlag hat man gesehen, dass bei uns die Luft ein bisschen draußen war. Das hat uns natürlich tief getroffen. Das war zum Vergessen."
Sieg für SKN "überlebenswichtig"
Im Lager des SKN St. Pölten freut man sich zwar über den deutlichen Sieg, die drei wichtigen Punkte im Abstiegskampf haben für die Niederösterreicher jedoch einen höheren Stellenwert. "5:2 ist mehr als wir uns erhofft haben. Wenn man sieht, wie die anderen Paarungen ausgegangen sind, war das heute schon überlebenswichtig", so SKN-Cheftrainer Robert Ibertsberger.
"Großes Lob an die Mannschaft, wir haben 5:2 bei der Austria gewonnen. Ich will da jetzt nichts schlechtreden, aber es wäre wahrscheinlich schon mehr drinnen gewesen", so der ehemalige Trainer der Austria. Vor allem in Hälfte eins stand man sich selbst im Wege. "Die Austria hat bis dorthin nicht wirklich Torchancen vorgefunden, eigentlich haben wir uns die Tore selber geschossen."
Auch Daniel Schütz ist stolz auf seine Mannschaft und will nach dem Spiel herausstreichen, wie sehr man für den Sieg arbeiten musste. "Es war schon harte Arbeit heute, auch wenn es vielleicht leicht ausgeschaut hat. Ich glaube schon, dass man den Sieg auf unsere Kappe schreiben muss und nicht, weil die Austria so schlecht war."
Zwei Tage vor Ende der Qualifikationsgruppe liegt der SKN St. Pölten nun vier Punkte vor Schlusslicht WSG Tirol. Fix ist der Klassenerhalt noch nicht, wenn man allerdings auch in Zukunft so eine Leistung bringt wie heute, so ist man sich in St. Pölten sicher, wird man den Klassenerhalt schon am Dienstag bei der Admira fixieren können.
An einen drohenden Abstieg denkt man beim SKN nicht mehr "Von der Leistung und der Mannschaft her wird das nicht passieren, wenn wir so auftreten wie heute", meint Schütz. Cheftrainer Ibertsberger warnt jedoch vor den letzten Partien: "Angst dürfen wir keine haben, wenn man mit Angst reingeht, läuft eh alles schief."