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Erneute WAC-Aufregung um Schiri: "Die brauchen Urlaub"

WAC-Coach Robin Dutt ist trotz eines Siegs seiner Mannschaft ob der Entscheidungen von Schiedsrichter Altmann außer sich. Der Referee erklärt sich.

Erneute WAC-Aufregung um Schiri: Foto: © GEPA

"Leute, Leute, Leute... das ist langsam eine Qualitätsfrage beim Schiedsrichter", setzt Robin Dutt im "Sky"-Interview zu einer Tirade gegen Österreichs Offizielle an.

Obwohl die Mannschaft des Deutschen, der Wolfsberger AC, mit einem 1:0 über die Wiener Austria erstmals seit fünf Pleiten in Serie wieder gewinnen konnte (Spielbericht>>>), ist der 57-Jährige brennheiß auf Schiedsrichter Walter Altmann und sein Team.

Doch was war geschehen? Der WAC traf beim knappen Sieg in Wien-Favoriten gleich drei Mal, zählt man einen Lattenpendler auf die Torlinie dazu, womöglich sogar vier Mal. Drei dieser Treffer wurden allerdings von Referee Altmann unter Mithilfe des VARs aberkannt bzw. nicht gegeben.

Während bei einem Tor von Tai Baribo in Halbzeit eins laut Dutt zurecht der VAR wegen eines hohen Beins des Israelis einschritt und auch Maurice Malones Lattenpendler laut dem Deutschen nicht zwingend als Tor zu werten ist, bringt ihn eine Situation in der 69. Minute zur Weißglut:

FAK-Verteidiger Matteo Meisl klärte einen hohen Ball aus der WAC-Abwehr unter Bedrängnis von Malone mit dem Schienbein Richtung eigenen Sechzehner, wo Baribo übernahm und einschob. Schiedsrichter Altmann sah sich die Situation am Bildschirm an der Seitenlinie an und entschied auf Abseits. Für Dutt eine völlige Fehlentscheidung.

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"Der Meisl will eine Abwehraktion machen, die gelingt ihm nicht, der Ball geht zu unserem Spieler, der haut ihn rein und er gibt Abseits wegen eines nicht beabsichtigten Kontakts?! Ich glaube, wir können den Laden bald schließen. Die Schiris brauchen dringend die Winterpause, weil jetzt wird es wirklich ein bisschen viel", kann es Dutt kaum fassen.

"Wahnsinn, absoluter Wahnsinn"

Bereits vor einer Woche tobte der WAC-Coach, als bei der 1:2-Pleite gegen Red Bull Salzburg ein von Bernardo verursachter Handselfmeter vom VAR annulliert wurde. Auch der Umstand, dass seine Lavanttaler diesmal trotz dieser strittigen Entscheidung gewinnen konnten, besänftigt Dutt nicht.

"Heute haben wir gewonnen, aber ich kann mich langsam nicht mehr beruhigen. Es kann nicht sein, dass bei so einer Aktion die Regelauslegung unbeabsichtigter Kontakt ist. Soll Malone wegbleiben und ihn klären lassen?! Wahnsinn, absoluter Wahnsinn", so der erfahrene Trainer weiters.

Dutt ortet übrigens keine Benachteiligung seiner Mannschaft im Speziellen, sondern kritisiert das ganze österreichische Schiedsrichterwesen. So habe ihn ein aberkanntes Tor von Sturm-Angreifer Albian Ajeti gegen den SCR Altach in der Vorwoche "noch mehr geärgert, obwohl ich gar nichts damit zu tun habe. Ich glaube die Jungs brauchen dringend Urlaub", sagt der Deutsche und meint damit Österreichs Schiedsrichter.

Altmann wehrt sich: "Regelauslegung wurde so von der UEFA kommuniziert"

Zumindest bei letzterer Aussage bekommt Dutt Zustimmung vom kritisierten Walter Altmann, der von einem "sehr langen Jahr" für die Schiedsrichter spricht. In allen anderen Punkten widerspricht der Tiroler dem WAC-Trainer.

Zur von Dutt besonders verärgert aufgenommenen Szene um die Rücknahme des Treffers von Baribo wegen Abseits erklärt der 37-Jährige: "Es gibt in der Abseitsregel mittlerweile eine ganz klare Ansage: Wenn der Ball vom gegnerischen Spieler kommt, muss dieser in kontrollierter Art und Weise gespielt werden. Das war für mich in dieser Situation nicht der Fall, weil das Spielen des Balles während eines Zweikampfs passierte. Somit hat der Verteidiger nicht die Chance gehabt, den Ball kontrolliert zu spielen", so Altmann durchaus nachvollziehbar.

Diese Auslegung der Abseitsregel sei "im Sommer ganz klar von der UEFA kommuniziert worden und wir haben das auch so vom Regelexperten des ÖFB geschult bekommen".

Trotz allem Ärger kann sich Dutt zumindest ein wenig über den wichtigen Erfolg vor der Winterpause freuen: "Wir haben für unsere schwierige Situation eine ordentliche Leistung gezeigt. Jetzt gehen wir zumindest kurzfristig mit einem guten Gefühl in die Winterpause, es täuscht aber nicht über die vergangenen Wochen hinweg."

Austria fehlten im letzten Spiel des Jahres die Kräfte

Deutlich schlechter ist das Gefühl, mit dem die Wiener Austria in die lange Winterpause startet. Durch die Pleite gegen den WAC müssen die "Veilchen" auf Rang sieben und damit außerhalb der Top-6 überwintern. 

Im letzten Spiel eines extrem intensiven violetten Herbstes gingen den Favoritner schlussendlich schlicht die Körner aus, wie Coach Manfred Schmid zugibt:

"Ich denke, es war am Ende ein durchaus verdienter Sieg des WAC. Wir haben um das Tor gebettelt, dennoch ist es auch ärgerlich. Heute waren wir einfach nicht mehr so dynamisch und dominant wie in den letzten Heimspielen. Trotzdem konnten wir uns die eine oder andere gute Torchance herausspielen, die Niederlage geht aber in Ordnung."

Schmid muss seiner Mannschaft trotz allem "aber ein Lob aussprechen für diese Saison".

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