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Erfolg und Ö-Topf? Katzer: "Passen nicht gut zusammen"

Der Geschäftsführer Sport will mit Rapid in Zukunft vermehrt auf Legionäre setzen. Genau davon sollen die Eigenbauspieler profitieren.

Erfolg und Ö-Topf? Katzer: Foto: © GEPA

Markus Katzer übernahm im Jänner die Rolle des Geschäftsführer Sport beim SK Rapid Wien.

Unter seiner Regie könnte es in der nächsten Saison zu einer entscheidenden Veränderung bei den Hütteldorfern kommen. Wie Katzer im Interview mit dem "Kurier" erklärt, ist der Verzicht auf den Österreicher-Topf durchaus eine Überlegung.

"Das heißt aber nicht, dass wir mit 15 Legionären planen. Es kann auch sein, dass wir nächste Saison noch am Ö-Topf teilnehmen", will sich der ehemalige Verteidiger noch nicht festlegen.

Legionäre als Erfolgsfaktor? Konkurrenz zeigt es vor

Der Österreicher-Topf, kurz Ö-Topf, wurd 2004 eingeführt, um die steigende Legionärs-Anzahl einzuschränken. Um einen Zuschuss von einer Millionen Euro pro Saison zu erhalten, dürfen im 18-Mann-Kader jeder Partie nicht mehr als sechs nicht fürs ÖFB-Team einsatzberechtigte Spieler aufscheinen.

"Der Ö-Topf ist bei Rapid ein ganz wichtiger Punkt geworden. Doch für mich gibt es nur erfolgreich – oder nicht erfolgreich", will der Geschäftsführer Sport den Ö-Topf nicht über den Erfolg stellen.

Dieser angestrebte Erfolg sei den Ideen von Katzer zufolge möglicherwiese leichter mit Legionären zu verfolgen: "Neben Salzburg halten sich von den Top-Klubs auch Sturm und der LASK nicht mehr an den Ö-Topf. Aktuell sieht es also nicht so aus, dass der Erfolg und der Ö-Topf in seiner derzeitigen Form gut zusammenpassen."

Neben den drei genannten Teams verzichten auch die beiden Austrias aus Lustenau und Klagenfurt aktuell auf die Bonuszahlung aus dem Ö-Topf. 

Katzer: "Jeder Legionär muss besser als die österreichische Variante sein"

In Zukunft soll bei Rapid der Blick mehr über die Staatsgrenzen hinaus gehen: "Wir werden auch für Rapid II im Ausland scouten. Das alles heißt aber nicht, dass wir unseren Weg mit dem Forcieren von Eigenbauspielern verlassen", so Katzer. Die einheimischen Spieler seien oftmals "nicht gut genug" und die "Allerbesten" gehen selbst ins Ausland.

Eine vermehrte Legionärsanzahl will der elffache A-Nationalspieler nicht als Nachteil für die Jung-Profis sehen, sondern lieber als Vorteil: "Gerade dann, wenn wir eine Mannschaft mit mehr Qualität stellen, können wir unsere Talente leichter bei den Profis einbauen. Ich weiß ganz genau, was Ablöse bringt: Spielminuten und Alter. Ein 17-Jähriger, der regelmäßig bei den Profis spielt, kann um ein Vielfaches verkauft werden wie der gleiche Spieler, wenn er dann 22 Jahre alt ist."

Katzer setzt sich für seine erste Sommer-Transferperiode große Ziele: "Jeder Legionär, der kommt, muss besser als die österreichische Variante sein. Natürlich kann man mal daneben greifen. Aber wenn wir bei den Verpflichtungen nicht diesen Anspruch haben, macht das alles keinen Sinn. Wir werden für die kommende Saison erfolgsorientierte Entscheidungen treffen."

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