Djuricin: "Es ist so traurig und ich bin so angefressen"
Rapids Situation ist einfach zusammengefasst: Zwischendurch sind immer wieder Schritte in die richtige Richtung erkennbar, doch es sind die Nachlässigkeiten, welche die Arbeit wieder zunichte machen.
Gegen Mattersburg ging alles gut aus. Kaum vorzustellen, was gewesen wäre, wenn Okugawa kurz vor Schluss noch das 3:4 markiert hätte oder Rapid das Spiel tatsächlich noch aus der Hand gegeben hätte.
Schließlich geht es für den Verein um viel. Ein Europacup-Startplatz muss her und hat oberste Priorität. Über das Erreichen dieses Ziels definiert sich auch, ob Djuricin auch kommende Saison Rapid-Trainer bleibt oder nicht - wie Sportchef Fredy Bickel verriet.
"Wir machen unsere Arbeit von Woche zu Woche. Wir dürfen nicht locker lassen, wenn wir mal so gut spielen. Das war richtig gut gegen Mattersburg, die drittbeste Frühjahrsmannschaft, die richtig stark aufgetreten ist die letzten Wochen. Die haben wir hergespielt die ersten 45 Minuten. Und dann ist es so traurig und ich bin so angefressen, dass wir so eine zweite Halbzeit spielen. Wenn wir das nicht ändern, werden wir Probleme kriegen. Wenn wir konzentriert bleiben, wie in der ersten Halbzeit, können wir sehr viel erreichen", schildert der Chefbetreuer seine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Spieler und Trainer zwischen Stolz und Selbstkritik
Auch die Spieler waren hin- und hergerissen. Murg meinte etwa: "Der Sieg war nie gefährdet und hoch verdient."
Schaub lobte: "Wir haben heute richtig gut Fußball gespielt, uns alle gut bewegt, gut durch die Linien gespielt und mal wirklich gezeigt, was wir drauf haben." Aber auch dem ÖFB-Torgaranten war klar, dass das Team nachlässig agierte und die zweite Halbzeit am Ostersonntag nicht das Gelbe vom Ei war.
Zwei Siege in Folge holte Rapid zuletzt im Oktober, nach drei Auswärtsspielen konnte man erstmals wieder in der Fremde gewinnen. Und trotzdem fehlt noch einiges, damit sich die Grün-Weißen zufrieden geben können.
"Da gehört noch einiges dazu, dass es ein Lauf ist. Die letzten zwei Spiele waren ganz gut, aber wir müssen noch ein paar Sachen verbessern. Die Gegentore waren wieder sehr unnötig. Das müssen wir besser verteidigen und vielleicht noch ein, zwei Tore nachlegen", fasste Schaub zusammen.
Am Samstag soll nachgelegt werden, im eigenen Haus gegen das abgeschlagene Schlusslicht SKN St. Pölten, das erstmals mit Dietmar Kühbauer am Steuer nach Hütteldorf kommt, wo der Ex-Profi früher Titel mit Grün-Weiß holte.