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Dibon: "Wenn mich Rapid braucht, bin ich da"

Harter Kampf belohnt! Nach fast zwei Jahren kehrte Kapitän in Startelf zurück.

Dibon: Foto: © GEPA

Knapp zwei Jahre ist es her, gesamt 676 Tage - ganz genau war es am 3. Juni 2020 zuletzt der Fall -, dass Christopher Dibon letztmals in der Startelf des SK Rapid stand.

Mit dem erlittenen Kreuzbandriss und der Auswechslung in Minute 7 gegen RB Salzburg begann sein Leidensweg mit zwei Operationen, der sich bis heute zog. Bei noch einer OP hätte der Langzeit-Rapidler seine Karriere laut eigener Aussage beendet.

Beim 2:1-Heimsieg gegen den WAC war die Zeit für sein Comeback in der ersten Elf gekommen - völlig überraschend und unverhofft.

"Es kam unerwartet! Ich habe mich die letzten Wochen reingefightet, habe mich nicht gedrückt, auch bei der zweiten Mannschaft zu spielen und Spielpraxis zu sammeln", strahlt der Kapitän nach seiner Rückkehr bei "Sky", welche vor allem durch die zahlreichen Ausfälle möglich wurde.

"Alles reingehaut, was in meinem Körper steckt"

Mit Emanuel Aiwu und Martin Moormann sowie dem gesperrten Leo Querfeld fehlten gleich drei Alternativen für die Innenverteidigung, insgesamt hatte Rapid 17 Ausfälle wegzustecken. Der 31-Jährige stand seinen Mann und durfte am Ende sogar einen Sieg bejubeln.

"Ich habe immer gesagt: Wenn mich Rapid und der Trainer braucht, dann will ich da sein. Heute war das der Fall. Ich habe die 96 Minuten versucht, alles was in meinem Körper steckt, reinzuhauen und wir sind als Sieger vom Platz gegangen", bilanziert Dibon. "Rundum ein gelungenes Wochenende."

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Die Strapazen der ersten 90 Minuten auf höchstem Niveau wird er noch ein paar Tage spüren, trotzdem konnte er nach dem Kampf über die volle Distanz schon wieder scherzen.

"Ich habe ohne, dass ich geschützt werden musste, hergehen können. Das ist sehr positiv. Aber jetzt wird es schon den einen oder anderen Tag Regeneration brauchen. Insgesamt stecke ich die Spiele immer besser weg und es fühlt sich gut an."

Dibon? "Das ist diese Winner-Mentalität die Rapid braucht"

Auch für Trainer Ferdinand Feldhofer war die Rückkehr des absoluten Führungsspielers eine Bereicherung.

"Dass Christopher Dibon nach gefühlt einer Ewigkeit wieder auf dem Platz stand und die Jungen geführt hat, freut mich extrem", war der Steirer begeistert. Dabei gerät der Chefbetreuer beinahe ins Schwärmen.

"Nicht nur bei den Fans, auch in der Kabine bei der Mannschaft hat er einen Stellenwert, wo jeder zu ihm aufschaut. Er hat eine unglaubliche Karriere hinter sich und mit diesem Leidensweg sich immer wieder zurückzukämpfen, diese Rückschläge zu meistern und wieder aufzustehen - das ist diese Winner-Mentalität, die Rapid braucht."

Obwohl Feldhofer Dibon zum ersten Mal von Beginn an einsetzen konnte, weiß er um dessen Bedeutung für den Klub. "Da ist er für jeden Spieler ein Vorbild", weiß der Coach über seinen Comebacker, bei dem sich noch entscheiden wird, ob dessen im Sommer auslaufender Vertrag noch verlängert wird.

"Fast zwei Jahre - das ist eine lange Zeit"

Das steht für den Routinier aber noch nicht zur Debatte. Erst einmal genießt er den Moment, nach 31 Joker-Minuten in der Champions-League-Quali gegen Sparta Prag und vier Einsätzen für Rapid II in dieser Saison erstmals wieder für Rapid gestartet zu sein.

"Ich bin überglücklich, dass wir trotz dieser Umstände die drei Punkte geholt haben. Das ist natürlich sensationell", nimmt Dibon Bezug auf die vielen Ausfälle. "Für mich persönlich ist es natürlich ein ganz besonderer Tag. Fast zwei Jahre – das ist eine lange Zeit. Aber ich habe nicht aufgegeben, habe wirklich darum gefightet und es freut mich, dass es endlich wieder geklappt hat."

Es ist keine Überraschung, dass es nach einem derartigen Leidensweg ein absoluter Befreiungsschlag ist. Obwohl er zu den erfahrenen Spielern zählt, hat er mit 31 Jahren im besten Fall noch einige gute Jahre vor sich.

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