UPDATE: Vom LASK gibt es eine scharfe Reaktion in Richtung Rapid:
LASK und Admira ließen die Bombe platzen
Die Wogen gehen schon seit längerem hoch. Nach dem gefassten Beschluss am 3. April 2017 blitzte die Admira beim ersten Versuch gegen eine 7:5-Mehrheit bei der Abstimmung aller Bundesligisten zur Änderung des TV-Verteilschlüssels ab, da keine 2/3-Mehrheit erreicht werden konnte.
Das Modell wurde für jeweils eine TV-Rechteperiode, also für vier Jahre ausgehandelt – trotzdem wird nun schon zum zweiten Mal versucht, vorzeitig eine Änderung herbeizuführen.
Rapid und Sturm hingegen haben den Antrag eingebracht, erst nach Saisonende eine Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen, um den derzeitigen Status quo zu evaluieren und etwaiges Verbesserungspotenzial bei der nächsten Klubkonferenz im Dezember für die Saison 2020/21 zu beschließen.
Diese Idee brachten die beiden Klubs bereits bei einem Treffen am Montag vor zwei Wochen, lanciert von Bundesliga-Präsident Gerhard Stocker und in Anwesenheit von Vertretern des LASK und Admira, ein. Diese waren nicht gänzlich zufrieden, wollten darüber nachdenken und ließen laut Rapid-Führungsriege rund um Präsident Michael Krammer und Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek die Bombe in Form des neuerlichen Antrags nur zwei Tage nach dieser Zusammenkunft platzen.
Rapid und Sturm legen sich quer
Das heißt im Klartext: LASK und Admira pochen auf eine sofortige Anpassung, Rapid und Sturm wollen erst mit Vorlaufzeit eine mögliche Neuregelung ab der Saison 2020/21 prüfen.
Die Linzer und Südstädter wollten im Dezember vorrangig, dass neben einem Sockelbetrag (derzeit 30 Prozent) nur der sportliche Erfolg in Form der Punkteausbeute (30) berücksichtigt wird. Aktuell werden die Gelder zudem noch nach einem Schlüssel für Stadionzuschauer (20) und eingesetzte Österreicher mit dem sogenannten Österreicher-Topf (20) vergeben. Der Ö-Topf soll anders als noch beim Antrag im Dezember jedoch diesmal bleiben.
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Den beiden vorpreschenden "Klein-Klubs" ist die Spreizung der TV-Gelder zu groß. In anderen Ländern seien die Unterschiede aber laut Rapid noch viel größer. Mit einer Neuregelung sollte diese Spreizung jedoch minimiert werden, also der Unterschied zwischen jenem Klub mit den meisten Einnahmen und jenem mit den wenigsten. Derzeit handelt es sich dabei um maximal das 2,5-fache.
Rapid und Sturm stellen den Wunsch der anderen Seite in Frage, um auch budgetär kein Risiko der Klubs zu diesem ungünstigen Saison-Zeitpunkt einzugehen.
Anfang März diesen Jahres ist wie gewohnt Abgabetermin für die Lizenzierungsunterlagen. Ein neuer Verteilschlüssel würde laut Rapid Veränderungen mit sich bringen, die nicht mehr bei der Budgetierung für die nächste Saison angepasst werden könnten.
Mit radikaler Veränderung hinein ins Chaos?
Somit kam der Vorschlag, nichts zu überstürzen, sondern mit Blick in die Zukunft für die übernächste Saison etwaige Adaptierungen vorzunehmen.
Was ebenfalls nicht auf Begeisterung stößt, ist die Tatsache, dass der bindende Beschluss für vier Jahre nun bereits zum zweiten Mal umgeworfen werden soll.
„Damals war klar, dass es bindend für alle ist, wenn wir das machen“, erinnert sich Peschek zurück. Rapid spricht sogar von einem Kompromiss, den man damals eingegangen sei, im Sinne des Großen und Ganzen und einem gemeinsamen Weg in der Bundesliga. Dafür nahm Rapid sogar bis heute Abstand von der Idee der Selbstvermarktung.