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Barisic nach Rapids Union-Test: "Gehört zum Lernprozess"

Für Barisic, Hofmann und Co. stellte die eindeutig verlaufene Generalprobe eine wichtige Lektion und ein unbezahlbares Erlebnis dar.

Barisic nach Rapids Union-Test: Foto: © SK Rapid/Red Ring Shots

Für Rapid Wien endete die Generalprobe für die Pflichtspielsaison in Berlin mit einem in vielerlei Hinsicht denkwürdigen Abend.

Vor 17.000 Zuschauern setzte es für die Hütteldorfer eine recht eindeutige 0:3-Niederlage gegen Union Berlin - nach einer ereignisarmen und unspektakulären ersten Halbzeit ließen die Hausherren an der Alten Försterei die Muskeln spielen und sorgten innerhalb der ersten elf Minuten der zweiten Spielhälfte für klare Verhältnisse.

Die Grün-Weißen hatten über die gesamte Spielzeit vor allem offensiv so gut wie gar nichts vorzubringen. Für Cheftrainer Zoran Barisic verlief das Duell mit dem Champions-League-Teilnehmer im Großen und Ganzen aber dennoch positiv.

Barisic: "Waren auf Augenhöhe"

 

"Es war ein gelungener Test. Es war eine unglaubliche Stimmung hier im Stadion. Auch das Gefühl, gegen einen so starken Gegner einerseits mitspielen zu können, aber auch zu wissen, dass jeder kleine Fehler hart bestraft wird und man die Konzentration von Anfang bis zum Ende hochhalten muss. Das gehört alles zum Lernprozess dazu."

Der 56-Jährige sah zwei völlig unterschiedliche Spielhälften seiner Truppe: "Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir es gut wegverteidigt und waren solide mit dem Ball. Wir waren auf Augenhöhe. In der zweiten Halbzeit haben wir improvisieren müssen und auch alle jungen Spieler reingeworfen, damit sie diese fantastische Atmosphäre spüren und sie erkennen, wie es ist, wenn man gegen einen Champions-League-Aspiranten und eine Spitzenmannschaft spielt. Das ist ein guter Lernprozess." 

Ein Fazit aus der Generalprobe zu ziehen, fällt Barisic nicht leicht. Dass bei Grün-Weiß in einigen Aspekten jedoch noch Verbesserungspotenzial besteht, räumt er aber klar ein.

"Es waren einfach zwei unterschiedliche Spielhälften. Man hat schon gesehen, dass vor allem die Robustheit Union Berlins eine andere als bei uns ist. Natürlich waren für uns Trainer Dinge dabei, die wir abstellen müssen, unabhängig davon wer der Gegner ist. Es waren wieder einige Dinge dabei, mit denen ich zufrieden war und schon auch einige, an denen wir arbeiten werden."

Hofmann: "Echt ein cooles Fußballfest"

Kapitän Maximilian Hofmann stimmte nach dem Spiel ähnliche Töne wie sein Trainer an - auch der Innenverteidiger sah in Hälfte eins ein anderes Spiel als in den zweiten 45 Minuten. 

"Wir haben ein anderes System ausprobiert, das phasenweise in der ersten Halbzeit echt gut geklappt hat. Nach vorne gibts natürlich noch Luft nach oben. In der zweiten Hälfte waren wir vielleicht auch aufgrund von Umstellungen in ein paar Situationen zu langsam und zu weit weg vom Mann."

Der Abwehrchef der Wiener verwies im selben Atemzug auf die Qualität des Gegners und betonte trotz der klaren Niederlage vor allem den Lerneffekt für seine Mannschaft.

"Eine Mannschaft mit Champions-League-Qualität wie Union nutzt solche Fehler eiskalt aus. Wenn ein Spieler auslasst und sich nicht an die Vorgaben hält, wird eine kurze Unachtsamkeit einfach brutal ausgenutzt. Da heißt es einfach vorsichtig und hellwach sein. Diese Fehler dürfen nicht passieren, das müssen wir mitnehmen für die Meisterschaft. Vom dem her ist es zwar eine Niederlage, aber ich glaube wir können viel daraus mitnehmen."

Wenngleich die Generalprobe der Hütteldorfer auf fußballerischer Ebene eher mittelmäßig verlief, schien der Abend für die Rapidler in Sachen Erfahrung ein Riesenerfolg gewesen zu sein. Maximilian Hofmann kam hinsichtlich der Atmosphäre und den Fans aus dem Schwärmen kaum heraus.

"Sowas könnte man öfter haben, ein richtig geiles Testmatch. Es hat richtig Spaß gemacht. Es ist nicht selbstverständlich, vor 17.000 Leuten und tausend Rapidlern in Berlin ein Testmatch zu spielen. Echt ein cooles Fußballfest."

Trimmel: "Habe nie den Kontakt zu Rapid verloren"

Auf der anderen Seite gab es besonders einen Mann, der diesen Mittwochabend so schnell nicht vergessen wird: Christopher Trimmel.

Denn das "Fußballfest" an der Alten Försterei stand auch im Zeichen der Karriere des Union-Kapitäns und Ex-Rapidlers.

Sowohl in Minute 28 (Anm. 28 - Rückennummer Trimmels), als auch nach dem Spiel widmeten beide Fan-Lager dem 36-jährigen Burgenländer unter anderem Sprechchöre und tosenden Applaus. Das ließ den ÖFB-Teamspieler nach dem Spiel durchaus emotionale und nostalgische Töne anstimmen.

"Ein Gänsehaut-Moment, das hat man nicht so oft in der Karriere. Ich war immer ein ehrlicher Typ und am Ende kommt so etwas raus. Ich bin schon mega stolz, dass ich für so große und geile Vereine gespielt hab."

Zu seinem Herzensklub hegt Trimmel noch immer eine innige Beziehung - insbesondere die Fans der Grün-Weißen ließen den Oberpullendorfer im Anschluss an die Partie durchaus emotional werden. 

"Sie machen’s mir nicht leicht (lacht). Vor allem mit 'Trimbo, komm zurück'. Ich hab nie den Kontakt zu Rapid verloren, egal ob es der Steff oder die Fanszene ist, das war eigentlich immer da. Deswegen war auch das ein sehr emotionaler Moment."


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