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Austria Wien: "Eine richtige Schweinspartie"

Trotz unzähliger vergebener Chancen setzt Austria Zeichen auf sportlicher Ebene.

Eine absolute Horror-Woche für die Wiener Austria, inklusive Lizenz-Verweigerung, Corona-Cluster, Geldsorgen und Fanprotesten, endet schlussendlich mit einem wichtigen Erfolg auf sportlicher Ebene.

Beim knappen 2:1-Auswärtssieg der Veilchen in der niederösterreichischen Landeshauptstadt beim SKN bewies die Mannschaft von Noch-Trainer Peter Stöger Mentalität und Willensstärke, was auch den Cheftrainer erfreute.

In der Tabelle der Qualifikationsgruppe stabilisieren die Wiener, die nun bei 18 Zählern halten, den zweiten Platz und entfernen sich damit immer mehr von einem möglichen Abstiegskampf. Ganz im Gegenteil, aktuell fehlen nur zwei Punkte auf den Playoff-Platz, den Hartberg innehat.

Stöger: "Charakter und Moral gezeigt"

Im "Sky"-Interview nach dem Spiel untermauert Austria-Cheftrainer Peter Stöger seine Zufriedenheit mit der dargebotenen Leistung seines Teams. "Ich habe heute wirklich Spaß gehabt, weil wir eine Reaktion gezeigt haben. Wir haben in einer schweren Situation Charakter gezeigt und viele Torchancen kreiert", so der Wiener.

Als enorm wichtig für den Sieg sieht Stöger den schnellen Ausgleich seines Teams nach der SKN-Führung durch Booth. Nur 100 Sekunden vergingen, bis es auf der anderen Seite durch ein Eigentor von Alexander Schmidt zum Ausgleich kam. "Die Mannschaft hat echt Moral gezeigt und hat umsetzen können, was wir uns vorgenommen hatten", so der 55-Jährige.

Wichtiges Zeichen gesetzt

Vorallem das Zeichen, das die Veilchen mit diesem Auswärtserfolg in dieser schwierigen Zeit für den Klub setzten, erachtet der Austria-Coach als essenziell. "In dieser schweren Zeit etwas Positives von der Austria hinauszuschicken, vorallem mit so einer Körpersprache, das macht mich heute sehr zufrieden", so Stöger.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

"Man darf auch nicht vergessen, dass es viele Fragezeichen bei uns gibt. Wir haben acht oder neun Spieler nicht zur Verfügung gehabt. Diese Mannschaft hat richtig gut gearbeitet", spielt der Trainer auch auf diverse Ausfälle im Kader an. "Es macht mich sehr stolz und ich bin heute sehr zufrieden. Auch, wenn es mir ein wenig meine Stimme geraubt hat, aber das ist auch mal okay", zieht Stöger schlussendlich ein positives Fazit.

"Ganz komisches Gefühl" bei Pentz

Einen etwas raueren Ton legt Austria-Keeper Patrick Pentz nach der Partie an den Tag. "Eine richtige Schweinspartie!", antwortet dieser schmunzelnd auf die Frage, was für eine Art von Spiel das gegen den SKN gewesen sei. "Wenn man sich die Chancen in der ersten Halbzeit anschaut, können wir 5:0 oder 5:1 führen. Und dann stehst du mit einem 1:1 da", kritisiert Pentz ein wenig die Chancenausbeute seiner Vorderleute.

"Ein ganz komisches Gefühl heute nach dem Spiel, aber unglaublich wichtige drei Punkte. Die Stimmung in der Kabine war gut, wir haben uns gefreut, das Hartberg-Spiel ausbessern zu können", bilanziert der Stamm-Goalie der Veilchen.

Situation "macht natürlich traurig"

Um die Situation des Vereins abseits des grünen Rasens einzuschätzen, habe der Torhüter allerdings zu wenig Einblicke. "Über die wirtschaftliche Situation wird in der Kabine nicht gesprochen. Ich versuche, mich auf meinen Job zu konzentrieren und das ist das Fußballspielen", so der 24-Jährige.

"Wenn man die Medien verfolgt, müsste man sich Sorgen (Anm. um die persönliche Zukunft) machen, aber wir führen Gespräche im Verein. Der Trainer erklärt uns die Situation und ich hoffe, dass wir die Lizenz bekommen und nächste Saison wieder in der Bundesliga durchstarten können", blickt Pentz optimistisch in die Zukunft.

Sichtlich betroffener zeigte sich der Siegtorschütze Marco Djuricin, angesprochen auf die aktuelle Situation bei der Wiener Austria. "Wenn du als Balljunge da schon im Stadion warst und als Wiener ist man natürlich traurig, aber ich hoffe, es wird alles okay und dass werden wir sehen die nächsten Wochen", so der Stürmer.

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