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Stöger: "So wird die Top-6 schwer"

Der FAK-Trainer analysiert einen schwachen Auftritt seiner Mannschaft nüchtern:

Die Wiener Austria steht im Rennen um die Meistergruppe bereits nach acht Bundesliga-Spieltagen mit dem Rücken zur Wand.

Nach dem 1:1-Unentschieden gegen den SKN St. Pölten (Spielbericht>>>), bei dem die "Veilchen" lange enttäuschten, steht die Austria auf Rang acht und hat nach vier sieglosen Spielen in Folge bis Jahreswechsel mit Rapid, Sturm, dem WAC und dem LASK ein schwieriges Restprogramm vor sich.

Auch FAK-Coach Peter Stöger weiß, dass es mit Leistungen wie in der ersten Halbzeit gegen St. Pölten schwer wird, das Saisonziel Meistergruppe zu erreichen. "Wenn wir so spielen und nur so punkten, dann wird es für uns nicht relativ lange spannend. Das ist nüchtern betrachtet", sieht Stöger bei "Sky" seine Mannschaft im Rennen um die Top-6 im Hintertreffen.

Stöger: "Ja, es war schlecht"

Bisher punktete die Austria nur gegen die vermeintlich kleinen Teams der Bundesliga. Gegen die direkten Konkurrenten um die Meistergruppe musste der FAK mit einem 0:1 beim LASK und einem 0:2 gegen Salzburg Niederlagen einstecken. Um gegen die formstarken kommenden Gegner zu bestehen, benötigen die "Veilchen" eine deutliche Leistungsteigerung.

"Wir haben jetzt in vier Spielen zwei Punkte gemacht. Also wenn du in der Kategorie weiter punktest, da brauche ich kein Mathematiker sein, damit ich weiß, dass du dann einiges aufzuholen hast. Das weiß ich schon. Wir müssen anders punkten. Und wenn wir anders punkten, dann wird es auch noch eine schöne Aufgabe werden. Es wird kein Selbstläufer", erklärt Stöger.

Besonders der erste Durchgang gegen den SKN ist dem letzten FAK-Meistermacher ein Dorn im Auge. Die Austria agierte gegen bissige St. Pöltner viel zu passiv und hatte Glück, nicht mit einem 0:3 in die Kabine zu gehen. "Ja, es war schlecht. Manchmal geht es auch darum, was haben wir für eine Körpersprache, wie sieht das Ganze aus. Für uns draußen hat es jetzt auch nicht so ausgesehen, wie wenn alle in irgendeiner Form abgestimmt gemeinsam arbeiten. Da haben wir auch in der Pause darauf reagiert – ich glaube, das war dann auch okay", schildert Stöger seine Sicht der ersten Hälfte.

(Text wird unter VIDEO fortgesetzt)

Premierenschütze Jukic: "Sieg wäre mir lieber"

Die angesprochene Reaktion leitete Stöger in Form eines Doppelwechsels nach Seitenwechsel ein. Alon Turgeman feierte sein Comeback, dazu wurde Youngster Aleksandar Jukic eingetauscht. Letzterer zahlte Stögers Vertrauen zurück, indem er kurz vor Schluss mit seinem Premierentor in der Bundesliga doch noch für einen Punktgewinn der Austria sorgte. So richtig genießen kann der 20-Jährige seinen Debüt-Treffer allerdings nicht: "Natürlich freue ich mich über das Tor, aber ich würde mich über drei Punkte mehr freuen. Es war auf jeden Fall ein Spiel auf Augenhöhe, mit vielen Chancen, aber zum Schluss, glaube ich, geht der Punkt in Ordnung."

Auch Jukic weiß, dass die Austria auch in dieser Saison ihren eigenen Erwartungen bisher hinterherhinkt: "Wir trainieren hart, wir versuchen natürlich unser Bestes. Im Endeffekt gelingt es nicht immer. Aber wir arbeiten daran uns zu verbessern und es im nächsten Spiel besser zu machen. (...) Wir geben natürlich im Training Gas, damit wir unter den Top 6 bleiben und noch höher natürlich kommen." 

Nächste Woche steht für die Austria das Wiener Derby und damit eine große Möglichkeit zur Wiedergutmachung an. Rapid ist in dieser Saison besser in Form als die Austria und geht trotz der 3:4-Niederlage in Ried als Favorit ins Spiel. Nicht unbedingt ein Nachteil für die "Veilchen", erklärt Stöger: "90 Prozent würden jetzt sagen, das Derby hat eigene Gesetze. Deswegen sage ich es jetzt nicht. Es ist alles eine komplizierte Zeit, es ist alles schwierig. (...) Wir freuen uns, weil wir werden nicht als Favorit in dieses Derby gehen und werden schauen, dass wir da eine Überraschung liefern."

Ibertsberger ärgert zweite SKN-Halbzeit

Auch Stögers Vorgänger an der FAK-Seitenlinie, Robert Ibertsberger, der die Austria im Endspurt der Saison 2018/19 interimistisch betreute und aktuell beim SKN das Sagen hat, kann mit der Punkteteilung am Verteilerkreis wenig anfangen. "Auch wenn die Austria dann intensiver und offensiver rauskommt aus der Halbzeit, darf das nicht passieren, dass wir uns dann einfach zu weit hinten reindrängen lassen. Da müssen wir mutiger nach vorne verteidigen, das haben wir dann vermissen lassen. Das trifft dann auf fast alle zu", ärgert sich der 43-Jährige.

Ibertsberger sah "zwei komplett verschiedene Halbzeiten. In der ersten Halbzeit hatten wir klar die Kontrolle und zweite Halbzeit waren wir einfach zu passiv. Natürlich war die Austria auch etwas agiler in der Offensive und aggressiver", erklärt der SKN-Trainer. Als aktuell Fünfter stehen die Niederösterreicher dennoch stark in der Tabelle da. Das ist das Resultat einer bisher mehr als ansehnlichen Saison des SKN, die gut und gerne im oberen Playoff enden könnte. Wie sieht Ibertsberger die St. Pöltner Chancen im Kampf um die Top-6?

"Das werden wir dann sehen, schwer zu sagen. Aber wie es derzeit ausschaut, wird es wohl ein längerer Kampf. Aber solange es möglich ist und wir dabei sein können, wollen wir natürlich auch die Möglichkeit nutzen. Es wird sicher spannend."

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