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Austria-Boss Hensel: "Finanzielle Stabilität"

Der Klub-Präsident ist nun auch Investor. So sieht er die Lage:

Austria-Boss Hensel: Foto: © GEPA

Seit November 2018 ist Frank Hensel Präsident des FK Austria Wien und auch Aufsichtsratsvorsitzender der violetten AG.

Unter der Führung des Deutschen hat sich der FAK abseits des Sportlichen zu einem Krisenklub entwickelt. Die Schuldenlast ist erdrückend, seit rund einem Jahr herrscht große Unruhe rund um den Klub, die Lizenz für die laufende Saison wurde nur mit Ach und Krach erhalten, ihre Erteilung gilt nach wie vor als umstritten.

Hensel selbst ist in den vergangenen Monaten öffentlich auf Tauchstation gegangen, seine Wortspenden waren äußerst rar gesät.

Dafür hat der 63-Jährige aber nun erneut seine private Geldbörse geöffnet. Hensel ist ebenso wie seine Vizepräsidenten Raimund Harreither und Karl Pisec Teil der "Viola Investment GmbH". Das ist jene Gruppe, für die sich die violetten Gremien als neuen Investor entschieden haben. Die Gelder werden dringend benötigt, um eine Insolvenz abzuwenden.

"Teil einer Lösung sein"

Dass Hensel, Harreither und Pisec nun das Präsidium darstellen und gleichzeitig Investoren sind, kommentiert er bei "Sky" so: "Dieser Kreis zählte ja schon zu denjenigen, die die Bürgschaft abgegeben haben, damit wir die Lizenz bekommen. Insofern haben wir uns alle auch verpflichtet gefühlt, Teil einer Lösung zu sein. Alles ist korrekt und mit entsprechenden Compliance-Vorschriften abgelaufen. Das Präsidium hat sich bei der ganzen Diskussion rausgehalten und auch nicht an der Abstimmung teilgenommen."

Der Klub-Boss weiter: "Ich glaube, es ist eine sehr gute Lösung, die uns finanzielle Stabilität bringt."

Werner, Prödl und die sportliche Kompetenz

Außerdem habe man "sportliche Kompetenz dazugewonnen", erklärt der Deutsche. Denn abgesehen von jenen Personen, die dem Verein nahestehen bzw. sogar Funktionäre sind, gibt es auch noch eine Gruppe rund um den ehemaligen Spielerberater und LASK-Vize Jürgen Werner, die zur "Viola Investment GmbH" gehört.

Angeblich ist auch der frühere ÖFB-Teamspieler Sebastian Prödl involviert. Hensel gibt sich zugeknöpft: "Ich will zu denen, die Mitglied der Gruppe um Jürgen Werner sind, nichts sagen." Werner sagt derzeit öffentlich gar nichts, er befindet sich mit Freunden im Ausland, um seinen 60. Geburtstag zu feiern.

Ein weiterer Pluspunkt an der gewählten Investoren-Variante seinen die Call-Optionen, auf die man sich geeinigt habe, so Hensel: "Es wird sichergestellt, dass der Anteil, der an die Investoren-Gruppe gegangen ist, bei Bedarf im Verein bleibt. Es wird Vorkaufsrechte und Call-Optionen geben. Es war uns wichtig bei dieser Lösung, dass der Verein am Steuer bleibt und am Ende eine Call-Option hat, um die Anteile zurückzukaufen, falls es nicht so läuft, wie man sich das vorgenommen hat."

Im Sommer erst wurde Hensel übrigens für drei Jahre in seinem Amt als Präsident bestätigt, allerdings votierten lediglich 66 Prozent für eine Verlängerung.

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