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4:0 über Altach, aber: Ilzer missfällt "das Wie"

Der Sturm-Coach war nur mit dem Ergebnis und den Torschützen glücklich:

4:0 über Altach, aber: Ilzer missfällt Foto: © GEPA

Der SK Sturm Graz zeigte auf das bittere Aus in der Champions-League-Qualifikation gegen Dynamo Kiew eine gute Reaktion und schlug den SCR Altach in der vierten Bundesliga-Runde deutlich mit 4:0 (Spielbericht >>>).

Doch das Ergebnis wurde erst dann deutlich, als Altachs Dominik Reiter mit zwei Gelben Karten in einer Aktion mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. Bis dahin taten sich die Grazer schwer, lieferten die Gäste aus dem Ländle einen starken Kampf und wurden immer wieder gefährlich.

Daher fasst Sturm-Coach Christian Ilzer gegenüber "Sky" treffend zusammen: "Gut gefallen hat mir das Ergebnis, am Ende war es sehr eindeutig. Das war es aber überhaupt nicht. Das Ergebnis war schon das Allerbeste am heutigen Tag."

Warum keine Rotation?

Nach dem langen Europacup-Fight am Dienstag nehme er "das 4:0 liebend gerne", betont Ilzer. Aber: "Über das Wie muss man sich noch unterhalten."

Die "Blackies" wirkten nicht unbedingt spritzig, wohl auch deshalb, weil der 44-Jährige nicht die Rotationsmaschine anwarf. Nur David Schnegg wurde statt Amadou Dante aufgestellt, ansonsten blieb die Startelf im Gegensatz zu jener gegen Kiew unverändert.

Warum er nicht frischeren Spielern eine Chance gab? "Weil wir zum Schluss drei Tore machen und 4:0 gewinnen wollten", antwortet Ilzer. Ihm sei wichtiger gewesen, "Spielrhythmus am Platz zu haben, eine Mannschaft, die sehr eingespielt ist."

Alle Torschützen unter 20 Jahre alt

Davon war über weite Strecken jedoch wenig zu sehen. "Wir waren nicht so schnell im Kopf, haben gewisse Situationen nicht so schnell erkannt", erklärt der Steirer, der aber auf eine starke Anfangsphase verweist, in der man "verdient in Führung" gegangen ist.

"Dann haben wir in gewissen Situationen auch das Glück auf unserer Seite gehabt. Man muss in gewissen Momenten aber auch da sein", weiß Ilzer, dass man besagtes Glück oftmals auch erzwingen muss.

Besonders freute er sich über den Umstand, dass alle Torschützen unter 20 Jahre alt sind. Doppel-Torschütze Emanuel Emegha und Rasmus Höjlund zählen jeweils 19 Lenzen, Moritz Wels ist gar erst 17. Zudem haben mit ihm und Christoph Lang, der in der Vorwoche gegen die SV Ried traf, "diese Woche zwei aus der Akademie getroffen."

Nicht das Sturm, das Ilzer sehen will

Dennoch gibt es viele Punkte, die dem Trainer nicht gefallen haben. Vor allem im Spiel gegen den Ball agierte Sturm ungewohnt zaghaft, "das ist nicht in meiner DNA drinnen, sich den Ballbesitz in der eigenen Hälfte zu holen", meint Ilzer.

"27-mal hin und her spielen, irgendwo einen Schlampigkeitsfehler machen, weil wir das Spiel selber einschläfern – wir sollten uns Wege in die Offensive aufmachen", betont der Übungsleiter, dass seine Spieler eher "effektiv gespielt" haben.

So auch Tomi Horvat in der ersten Spielhälfte, als Rasmus Höjlund alleine auf Tino Casali zulief und den Altach-Keeper frech überheben wollte - ohne Erfolg. Ilzer störte aber weniger das möglicherweise überhebliche Verhalten seines Stürmerstars, sondern viel mehr die Laufbereitschaft des Slowenen.

"Ich war mit ihm in der Pause sehr kritisch, weil er bei der Höjlund-Chance nicht mitgesprintet ist. Ich denke, obwohl er eine große Belastung hat, ist er in der zweiten Halbzeit dann bei jeder einzelnen Situation voll durchgesprintet. Das zeigt, dass wir schon eine gewisse Substanz haben", zeigte die Kritik schnell Wirkung.

Das Schluss-Fazit fällt gemischt aus: "Insgesamt mit dem Programm, dass wir gehabt haben, bin ich mit acht Punkten in der Meisterschaft schon zufrieden." Denn Siege seien für die "Tabelle wichtig."

Ilzer weiter: "Aber um uns weiterzubringen, muss man sich das Spiel genau anschauen. Und da gibt es heute viele Dinge, mit denen wir nicht zufrieden sind."


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