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Sturm mit Kantersieg gegen Altach an die Spitze

Kurioser Platzverweis ebnet Weg: Grazer rehabilitieren sich nach CL-Aus.

Sturm mit Kantersieg gegen Altach an die Spitze Foto: © GEPA

Der SK Sturm Graz hat sich vom bitteren Champions-League-Quali-Aus gegen Dynamo Kiew exzellent erholt.

Am 4. Spieltag der Admiral Bundesliga gewinnen die Steier vor heimischem Punklikum gegen den SCR Altach mit 4:0.

Rasmus Höjlund bringt den Vizemeister in einer highlightarmen ersten Spielhälfte in der 15. Minute in Führung. Nach einem groben Fehlpass vom Altacher Schlussmann Casali lenkt der Däne eine Prass-Hereingabe ins Tor.

Für Diskussionsstoff sorgt ein Eckball der Altacher in der 37. Minute. Der Ball landet zwar im Tor, doch der Unparteiische Grobelnik pfeift zuvor ein strittiges Foulspiel von Gugganig ab.

Platzverweis sorgt für Diskussion

Zu Beginn der zweiten Hälfte kontrolliert Altach das Spielgeschehen ohne sich zwingende Chancen zu erarbeiten. In der 66. Minute wird es kurios. Reiter begeht bei einem Konter der Grazer zwei Foulspiele an zwei unterschiedlichen Gegnern und wird vom Unparteiischen mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.

Nach dem Platzverweis macht Sturm alles klar. In der 73. Minute lässt Emanuel Emegha Zwischenbrugger an der Seitenlinie aussteigen und verwertet sicher zum 2:0.

Wenige Minuten später erhöht Moritz Wels, der zwei Minuten nach seiner Einwechslung einen Konter ins leere Tor vollendet (79.). Für den Schlusspunkt sorgt Doppeltorschütze Emegha in der 89. Minute, der einen Querpass von Ljubic im Tor versenkt.

Die Grazer übernehmen die Tabellenführung der Admiral Bundesliga bis zum Sonntag Nachmittag. Am Ende des Spieltags werden entweder Rapid oder LASK den Platz einnehmen. Für Altach ist es die zweite Niederlage der noch jungen Saison.

Zerfahrene Anfangsphase

Bei Sturm stand Höjlund etwas überraschend in der Startformation. Der Einsatz des Dänen war nach einer Muskelverhärtung im Oberschenkel unsicher gewesen. Mit Stefan Hierländer führte ein weiterer Wackelkandidat die Grazer aufs Feld.

Christian Ilzer forcierte eine Elf im Spielrhythmus. Miroslav Klose tauschte aufgrund offenbar schwacher Trainingsleistungen infolge des 3:2 gegen die Wiener Austria das junge offensive Mittelfeld-Trio hinter Sturmspitze Atdhe Nuhiu aus.

Die zerfahrene Anfangsphase durchbrach Altach-Goalie Tino Casali mit einem fatalen Fehlpass. Alexander Prass fing die Kugel ab, im Zentrum war Höjlund zur Stelle und erzielte im Rutschen sein drittes Saisontor (15.). Auf der Gegenseite war Stefan Haudum überrascht von der sich bietenden Ausgleichschance (25.). Sturms Tomi Horvat hatte eine Flanke vor Haudums Füße verlängert, doch dieser "rasierte" den Ball.

Altach mit vermeintlichen Ausgleich

Altach schaffte es zusehends, das Spiel in die Grazer Hälfte zu verlagern. Sturm lauerte auf Konterchancen, beschränkte sich auf das Notwendigste - und war nach einigen Halbchancen in der 37. Minute im Glück: Nach einem Nuhiu-Kopfball zappelte der Ball im Tor.

Schiedsrichter Gerhard Grobelnik hatte da aber schon einen Luftzweikampf zwischen Lukas Gugganig und David Affengruber als Foul gewertet und dem Video-Schiedsrichter die mögliche Intervention genommen.

Der Favorit hätte dennoch zur Pause komfortabel führen können. Doch Höjlund scheiterte mit einem lässigen Lupfer an Casali. Der 19-jährige Jungstar, der an der Grenze zum Abseits im Bereich der Mittellinie gestartet war, trabte danach ungläubig in die Kabine.

Turbulente zweite Hälfte

Die Grazer drückten nach dem Seitenwechsel wieder mehr aufs Tempo. Abschlüsse von Horvat (52./Schuss) und Gorenc-Stankovic (53./Kopfball) fielen zentral aus. Klose reagierte und brachte mit Alexis Tibidi und Jan Jurcec zwei in der Startformation erwartete Kräfte. Altach wurde schlagartig gefährlicher, Nuhiu köpfelte eine Flanke von Manuel Thurnwald über die Latte.

Ein Grazer Konter brachte Dominik Reiter eine seltene Gelb-Rote Karte ein (67.). Schiedsrichter Grobelnik ahndete dabei gleich zwei Vergehen in einem Angriff.

Fünf Minuten später erhöhte Emegha beim Heimdebüt. Der niederländische U19-Teamstürmer, erst kurz nach dem Platzverweis eingewechselt, entschied sich gegen das Abspiel auf Höjlund und überwand Casali mit einem Schuss ins kurze Eck (72.). Altach monierte ein Foulspiel des Torschützen, es blieb aber beim Treffer.

Die Angelegenheit wurde dann noch deutlich: Der 17-jährige Wels erzielte aus spitzem Winkel sein erstes Bundesliga-Tor (78.). Der Youngster war erst Sekunden zuvor für Hierländer eingewechselt worden und traf noch mit der zu übergebenden Kapitänsbinde in der Hand. Emegha drückte einen Ljubic-Querpass aus kurzer Distanz noch zum Doppelpack über die Linie (89.).

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