Endstand
5:0
1:0, 4:0
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"Tut gut!" - Salzburger Befreiungsschlag mit Wermutstropfen

Die "Bullen" melden sich nach drei sieglosen Partien eindrucksvoll zurück, müssen aber auch um einen ihrer wichtigsten Spieler bangen:

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Drei Pflichtspiele ohne Sieg in Folge, beim FC Red Bull Salzburg fing es schon wieder leicht zu kriseln an.

Diese Krisenstimmung wurde am Samstag im Keim erstickt. Die "Bullen" fertigten den GAK mit 5:0 in der heimischen Red Bull Arena ab (Spielbericht>>>) und sammelten dadurch viel Selbstvertrauen für die anstehenden, schwierigen Aufgaben.

"Es tut gut. Wir konnten auch früher reagieren und Stefan Lainer und Mads Bidstrup rausnehmen. Es war wichtig, heute ein gutes Spiel zu machen und einen verdienten Sieg einzufahren. Ab jetzt bereiten wir uns auf Club Brügge vor", blickt Coach Thomas Letsch bei "Sky" bereits auf der Retourmatch in der CL-Quali am Dienstag, in welches man mit einem 0:1-Rückstand geht.

Letsch über GAK-Rot: "Habe mich ziemlich aufgeregt"

Dass das Toreschießen nach der zuletzt mangelnden Effizienz diesmal so leicht von der Hand gehen würde, war am Samstag-Abend zunächst nicht abzusehen. Die "Bullen" hatten in Halbzeit eins zwar die komplette Spielkontrolle über, vergaben aber erneut einige Chancen.

Noch deutlicher wurde das spielerische Übergewicht ab Minute 23, in der GAK-Mittelfeldspieler Sadik Fofana mit glatt Rot ausgeschlossen wurde.

Der 22-Jährige aus dem Togo ging mit zu viel Risiko in einen Pressball gegen Sota Kitano und traf den Japaner dabei mit aufgestellter Sohle am Knöchel. Schiedsrichter Pfister zeigte Fofana nach VAR-Intervention glatt Rot.

"Ich habe mich darüber ziemlich aufgeregt. Wir sind am Anfang der Saison und wenn ich dann sehe, dass ein Spieler schmerzverzerrt am Boden liegt...", ist Letsch sauer.

Vorsichtige Entwarnung bei Kitano

Sota Kitano musste noch am Samstag genäht werden
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Immerhin besteht die Hoffnung, dass Kitanos Verletzung hauptsächlich eine oberflächliche und damit zwar schmerzhaft aber nicht so schwerwiegend ist.

"Wir hoffen, dass es nur eine starke Prellung ist, auch eine Schnittwunde war dabei. Am Anfang ging es ihm richtig schlecht, nach Spielende hat er schon wieder gelacht - was er eigentlich immer macht. Deshalb hoffen wir, dass es nicht ganz so schlimm ist", so Letsch.

Ein Türöffner namens Kerim Alajbegovic

In Überzahl hatten die Salzburger freilich leichteres Spiel, wobei Letsch dagegenhält: "Wir waren auch vor dem Ausschluss klar am Dominieren, hatten 80 Prozent Ballbesitz und die ein oder andere Chance. Dann braucht es einen Türöffner."

Der hieß am Samstag Kerim Alajbegovic und ist erst 17 Jahre jung. Der Bosnier kam im Sommer von Bayer Leverkusen und bestätigte seine starken Leistungen aus den letzten Wochen mit einem tollen Tor aus der Distanz bei seinem Startelf-Debüt.

Kerim Alajbegovic erzielte am Samstag ein wichtiges Traumtor
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"Das Startelf-Debüt kann man sich nicht besser vorstellen. Ich finde, mein Treffer kam zu einem guten Zeitpunkt, direkt vor der Halbzeit-Pause", strahlt Alajbegovic.

Dieser sei laut Letsch mit einer ganz besonderen Gabe gesegnet: "Es gibt wenige, die so beidfüßig sind. Das ist eine große Stärke von ihm, deshalb ist er so schwer auszurechnen."

Alajbegovic habe freilich ein gutes Spiel gemacht, gleichzeitig mahnt Letsch vor zu viel Hype um den Youngster: "Es geht so schnell mit Superlativen, in beide Richtungen. Lasst ihm die Zeit."

"So schlecht ist die Offensive dann doch nicht"

Zeit ist in Salzburg momentan allerdings ein rares Gut. Bereits am morgigen Montag geht es nach Brügge, wo tags darauf das Rückspiel der dritten Champions-League-Quali-Runde ansteht.

Das Hinspiel verloren die "Bullen" auch wegen der mangelnden Chancenverwertung. Diesbezüglich konnte man am Samstag Selbstvertrauen sammeln. "Wir halten jetzt bei elf Toren aus drei Spielen im nationalen Bewerb. Also so schlecht ist die Offensive dann noch nicht", sagt Letsch in Richtung der Kritiker.

Mit breiter Brust nach Brügge

Am Dienstag warte auf seine Mannschaft ein richtiges Endspiel, in welchem nur ein Sieg zähle - egal, ob nach Verlängerung oder gar im Elfmeterschießen.

Im Hinspiel sei man sicher nicht die schlechtere Mannschaft gewesen: "Deshalb fahren wir mit breiter Brust hin. Ein paar Sachen, die uns gegen den Ball nicht gefallen haben, werden wir adaptieren."

Breit ist die Brust freilich auch bei Alajbegovic nach dem Samstag: "Klar, nach einem 0:1 glaubt jeder, es ist vorbei. Aber ich denke, wir schaffen das!"

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