Die grün-weiße Hälfte der Hauptstadt ist seit geraumer Zeit nicht gut auf das Thema "Wiener Derby" zu sprechen.
Abgesehen von Umstand, dass die Hütteldorfer im nicht mehr ganz so neuen Allianz Stadion noch kein Duell mit dem Erzrivalen für sich entscheiden konnten, stecken sie Austragungsort-übergreifend in einer fast beispiellosen Negativ-Serie.
Elf Mal in Folge konnte der SCR das Derby gegen die Austria nicht gewinnen. Am 1. September 2019 war es zum bisher letzten Mal so weit. Das ist die zweitlängste Serie in der Derby-Historie – nur von August 2001 bis August 2005 war es aus Rapid-Sicht mit 17 sieglosen Derbys noch schlimmer. Ranking der schlimmsten Derby-Serien >>>
"Was mal war, ist mir wurscht"
"Was mal war, ist mir wurscht. Ich bin in der Gegenwart und das war in allen Spielen gegen die Austria zu wenig", sagt Guido Burgstaller lapidar. Der Kärntner ist im Sommer zu den Grün-Weißen zurückgekehrt und hat nun eine Saison mit nur einem Punkt gegen die Austria erlebt.
"Schrecklich!", findet das Goalie Niklas Hedl. An dem hat es aber nicht gelegen, dass Rapid diesmal mit 1:3 gegen den FAK verloren hat. "Er war mit Sicherheit der beste Rapidler", weiß Trainer Zoran Barisic.
"Wir müssen mehr von uns verlangen"
Und das sagt bei einer Niederlage in dieser Höhe dann auch schon alles. "Man muss der Austria gratulieren, ihr Sieg war sicher nicht unverdient. Wenn du solche Fehler machst wie wir, verdienst du es auch nicht, zu gewinnen. Wenn du die wichtigen Zweikämpfe nicht mit dem unbedingten Willen führst, bist du halt zweiter Sieger", sagt der SCR-Coach.
Er sei "weit davon entfernt, über fehlende Qualität zu sprechen", so Barisic, aber sein Team schaffe es nicht, "Konstanz ins Spiel reinzubringen".
Nachsatz: "Natürlich wollen wir mehr. Wir müssen auch mehr von uns verlangen – jeder einzelne!"
Seit fünf Bundesliga-Partien wartet Rapid nun schon auf einen vollen Erfolg, ist in der Tabelle hinter die Austria auf Rang 5 abgerutscht und müsste nach aktuellem Stand der Dinge ins Europacup-Playoff. Die Tabelle >>>
"Wir spielen immer ein paar Minuten brav mit, aber das ist viel zu wenig", ärgert sich Burgstaller.
Barisic will gar nichts von irgendwelchen Rechenspielen wissen: "Wir sind gut beraten, uns sehr seriös auf den LASK vorzubereiten. Voller Fokus nur auf dieses eine Spiel."
