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Dejan Zukic
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Kingstone Mutandwa
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Kingstone Mutandwa
"Enttäuschung riesengroß": WAC-Frust nach verpatztem Pacult-Debüt
Die SV Ried schockt die "Wölfe" spät - Peter Pacult legt den Finger in die Wunde, ein WAC-Kicker findet harsche Worte.

Die Ära-Pacult beginnt beim Wolfsberger AC mit einer Last-Minute-Niederlage.
Mit 1:2 musste sich der Tabellenzweite der ADMIRAL Bundesliga dem Aufsteiger aus dem Innviertel am Samstagabend geschlagen geben - nach fünf Spielen ohne Niederlage setzt es ausgerechnet bei der Premiere von Neo-Coach Peter Pacult einen bitteren Dämpfer.
Die Hausherren schwankten gegenüber "Sky" im Anschluss zwischen Ungläubigkeit und jede Menge Frust.
Pacult hatte Vorahnung
Peter Pacult, der erst am Montag als Nachfolger von Erfolgstrainer Didi Kühbauer verkündet worden war, gab sich nach Spielende gefasst, aber unzufrieden.
"Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß. Wir haben uns mehr vorgenommen, ich habe mehr erwartet. Die ersten 20 Minuten waren okay, dann ist komplett der Faden gerissen. Dann war das kein Spiel mehr, wo man etwas mitnehmen kann."
Dass es ein schwieriger Abend für seine neue Mannschaft werden könnte, ahnte der Wiener früh. "Mir ist es schon beim Aufwärmen aufgefallen. Da war nicht diese Spritzigkeit, nicht diese Giftigkeit da. Ich habe es noch kurz vor dem Rausgehen angesprochen, aber scheinbar ist das nicht angekommen."
Kühbauer-Abgang? "Etwas, was jeden Spieler und den Verein getroffen hat"
Ob der Wirbel um den Abgang von Didi Kühbauer zur durchwachsenen Leistung der Mannschaft beigetragen hat? "Wenn du jetzt vier Tage da bist, einige Spieler gefehlt haben - da ist es einerseits verständlich und andererseits nicht verständlich, dass wir nach 20 Minuten so das Spiel aus der Hand geben.", sagt der langjährige Klagenfurt-Coach offen.
Der Wechsel zum LASK hinterlasse offenbar Spuren: "Man kann nicht verstecken, dass da etwas passiert ist, was jeden Spieler und den Verein getroffen hat. Man hat jetzt eine andere Lösung und jetzt müssen wir schauen, dass wir in den nächsten Wochen umsetzen, was ich mir vorstelle."
Deutlich emotionaler gab sich Abwehrchef Dominik Baumgartner. Der 29-Jährige ließ im Anschluss vor allem am Spielstil des Gegners kein gutes Haar. "Das ganze Spiel haben zwei Mannschaften mit einem Anti-Fußball gespielt. Wir haben uns auf die Spielweise von Ried eingelassen und da sind sie brutal stark. Das machen sie richtig gut, das muss man ihnen lassen. Wir haben uns auf das eingestellt und genau den gleichen Scheiß gespielt."
Angeschlagener Mutandwa wird zum Hero
Auf Seiten der SV Ried kam man nach dem Last-Minute-Triumph über den Tabellenzweiten kaum mehr aus dem Strahlen heraus.
Dass man am Ende drei Punkte aus dem Lavanttal entführte, war auch dem Riecher von Cheftrainer Maximilian Senft zu verdanken: Mit Kingstone Mutandwa wechselte er in der 53. Spielminute den unumstrittenen Matchwinner ein.
"Kingstone war unter der Woche angeschlagen, ist deshalb erst von der Bank gekommen. Er macht mit dem ersten Kontakt das 1:1 und dann auch noch ein Elfmetertor. Das war eine Topleistung und freut mich sehr für ihn, da für ihn diese Woche nicht so einfach gewesen ist."
Senft: "Wir sind am richtigen Weg"
Der Sambier, der im Sommer auf Leihbasis von Cagliari kam, gab sich im Anschluss bescheiden: "Unsere Leistung war unglaublich. Ich habe einen guten Job gemacht, die Mannschaft hat einen super Job gemacht und ich bin froh, dass wir uns 90 Minuten lang an den Plan gehalten haben. Ich bin stolz auf meine Mannschaft."
Von Dominik Baumgartners "Anti-Fußball"-Behauptung wollte Senft im Anschluss an die Partie aber nichts wissen. Stattdessen lobte er den beherzten Auftritt seiner "Wikinger".
"Die Mannschaft hat unseren Plan trotz des schwierigen Starts sensationell umgesetzt, wir sind voll in unserer Art und Weise drinnen geblieben. Dass wir uns schlussendlich mit einem Sieg dafür belohnen, ist eine tolle Sache. Das Spiel zeigt, wir sind am richtigen Weg."