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Sturm Graz: Zehn Kandidaten für den Trainer-Job

Zehn Kandidaten für den begehrten Job als Sturm-Coach.

Sturm Graz: Zehn Kandidaten für den Trainer-Job

Die Trainer-Suche beim SK Sturm Graz hat begonnen.

30 bis 40 Angebote von Trainern sind in den letzten Wochen bereits bei Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl eingelangt. Konkret habe der 43-Jährige bereits "drei bis vier Personen im Auge", die ihn aufgrund ihrer Persönlichkeit und ihrer Erfolge interessieren.

Über Kriterien äußerte sich Kreissl bisher nicht näher, nur: Sturm-Stallgeruch muss der Nachfolger von Franco Foda keinen haben.

Da der Neo-ÖFB-Teamchef noch bis zur Winterpause Sturm-Coach bleibt, haben die Blackies keine Eile. Dennoch will Kreissl keine Zeit verlieren. Eine Lösung "in zwei, drei Wochen" ist ihm lieber als in sechs oder sieben.

LAOLA1 hat sich zehn mögliche Kandidaten für den Trainer-Job bei Sturm angesehen:


ROMAN MÄHLICH (SC WIENER NEUSTADT)

Als Spieler wurde der heute 46-Jährige mit Sturm zwei Mal Meister und drei Mal Cupsieger, seine Trainerlaufbahn begann vor mittlerweile neun Jahren als Coach beim SC/ESV Parndorf. Es folgten die Stationen Lassee, Mannsdorf, St. Margarethen, Admira U18 (Individualtrainer) und Austria-Amateure. Zu Beginn dieser Saison machte Mählich mit dem Wechsel zum SC Wiener Neustadt den nächsten Schritt nach oben in die Erste Liga - mit Erfolg. Unter dem ehemaligen defensiven Mittelfeldspieler, der beim SCWN mit Gerhard Fellner und Peter Hlinka ein Trainerteam bildet, legten die Niederösterreicher einen Traum-Start hin und liegen nach 16 Runden an der Tabellenspitze. Als sich die Teamchef-Lösung Foda abzeichnete, wurde er als erster Kandidat bei Sturm lanciert. Ihn selbst lässt das aber - noch - kalt: "Stolz ist etwas ganz anderes. Ich habe keine Ahnung, woher das kommt. Nur weil es irgendwo steht, ehrt mich das noch nicht", sagt er in der "Krone".


HEIMO PFEIFENBERGER (WOLFSBERGER AC)

Den aktuellen WAC-Coach verbindet eine gemeiname Vergangenheit mit dem aktuellen Sturm-Sportchef Günter Kreissl, in der man sich kennen und schätzen gelernt hat. Als der Salzburger im Mai 2012 zum SC Wiener Neustadt wechselte, war Kreissl noch Tormann-Trainer, wuchs aber im Laufe der Zeit immer mehr in die Management-Rolle hinein, die er im November übernahm. 2012/13 konnte der SCWN - dank eines 3:0 am letzten Spieltag beim SK Sturm - den Abstieg abwenden, in der Saison darauf schaffte das Duo Pfeifenberger-Kreissl den Klassenerhalt mit Platz sieben souverän. Der Start in die Saison 2014/15 ging völlig daneben, weshalb sich der Klub auf Initiative von Pfeifenberger einvernehmlich von seinem Trainer trennte. "Mir persönlich tut es sehr leid um den Menschen, weil ich mit Heimo ein ganz besonderes Verhältnis habe, das sehr auf Vertrauen und Miteinander basiert", wird Kreissl damals zitiert. Pfeifenberger heuerte ein gutes Jahr später beim WAC an, mit dem er zwei Mal erfolgreich die Klasse hielt, zuletzt aber ins Straucheln geriet.


CHRISTIAN ILZER (TSV HARTBERG)

Nicht nur Pfeifenberger kennt Kreissl aus gemeinsamen SCWN-Zeiten, auch mit dem aktuellen Hartberg-Trainer Christian Ilzer hat er schon zusammengearbeitet. 2014 nahm er die Chance wahr, als Co-Trainer nach Wr. Neustadt zu Heimo Pfeifenberger zu wechseln. Als dieser den Verein verließ, fungierte Ilzer für eine Partie mit Kreissl als Interimstrainer (2:0 gegen WAC) und blieb als Co unter Helgi Kolvidsson. Dem Bundesliga-Abstieg folgte eine erste Amtszeit als Chefcoach in Hartberg, ehe er Pfeifenbergers Ruf aus Wolfsberg folgte. Dieser schätzte seine Fähigkeiten in den Bereichen Taktik, Trainings- und Spielaufbau. Diesen Sommer kehrte Ilzer als Trainer zu Hartberg in die Erste Liga zurück. Auch, um alle Kritierien für die Aufnahme in den UEFA-Pro-Lizenz-Kurs zu erfüllen. Diese besitzt der 40-Jährige nämlich noch nicht, womit er für Sturm nur in Verbindung mit einem Pro-Lizenz-Coach infrage kommt. Möglicherweise mit Pfeifenberger, über den Ilzer bei dessen Wechsel zum WAC sagte: "Unter ihm bekomme ich inhaltlich viel Verantwortung. Wir ergänzen uns sehr gut in unseren Fähigkeiten."


ZORAN BARISIC (VEREINSLOS)

Stallgeruch ist für den Sturm-Sportchef bekanntlich kein K.o.-Kriterium bei der Suche nach einem neuen Trainer. Neben Mählich wurde der Name Zoran Barisic als erster medial kolportiert. Nach seinem Aus bei Rapid war der 47-Jährige 13 Spiele lang Coach bei Karabükspor in der Türkei (4 Siege, 4 Remis, 5 Niederlagen) und beendete die Meisterschaft auf Platz elf, ehe er seinen Vertrag aufgrund von ausbleibenden Gehaltszahlungen auf eigenen Wunsch per Klausel auflöste. Für ihn spricht, dass er die Liga bestens kennt und Rapid im Finish der Saison 2013/14 und in beiden Saisonen darauf auf Platz zwei führte. Im September war er auch beim deutschen Zweitligisten Greuther Fürth ein Thema, bevor man sich dort für Ex-Admira-Coach Damir Buric entschied.


OLIVER LEDERER (SKN ST. PÖLTEN)

Vom Tabellenende zum an die Spitze? Sollte der SK Sturm rufen, wäre der aktuelle Trainer des SKN St. Pölten bestimmt nicht abgeneigt. Schon als er noch Admira-Trainer war, sollen die Grazer ein Auge auf den 39-Jährigen geworfen haben. Dass er einmal gegenüber LAOLA1 vollmundig ankündigte, "bereit für Rapid geboren" zu sein, sorgte für Verwirrung. Später bereute er die Aussage. Er habe damit lediglich gemeint, bereit für eine größere Aufgabe zu sein. Als im Jänner die Gespräche über eine Vertrags-Verlängerung mit Franco Foda stockten, wurde Lederer medial als möglicher Nachfolger des Deutschen ins Spiel gebracht. Auf die Frage, ob er sich einmal ein Engagement in Graz vorstellen könnte, meinte er damals bei "sturmnetz.at": "Selbstverständlich, das ist ja ganz klar! Sturm Graz ist ein unglaublich geiler Verein mit tollen Fans, aber hat zurzeit am Trainersektor keinen Bedarf." Das hat sich nun geändert. Offen ist nur, wie er aus seinem Kontrakt beim SKN herauskommen würde.


THOMAS LETSCH (VEREINSLOS)

Im Bezug auf die Entwicklung junger Spieler hat der ehemalige Trainer im Nachwuchs von Red Bull Salzburg jede Menge Erfahrung gesammelt. 2012 heuerte er in Salzburg an und trainierte die U16, U18, das Youth-League-Team sowie schließlich für zwei Saisonen den FC Liefering. Durch die Trennung von Peter Zeidler durfte Letsch auch zwei Mal interimistisch die Profis der Bullen betreuen. Im November des Vorjahres wollte der SCR Altach Letsch als Nachfolger für Damir Canadi verpflichten, Red Bull blockte jedoch ab und wollte den 49-Jährigen langfristig halten. Letsch verabschiedete sich dennoch als Cheftrainer zu Erzgebirge Aue, wo er Schalke-Coach Domenico Tedesco nachfolgte. Es war ein Wechsel, der sich nicht als glücklich herausstellen sollte. Sein Gastspiel im Erzgebirge war bereits nach drei Spielen (drei Niederlagen) wieder zu Ende.


MARTIN SCHERB (VEREINSLOS)

Bereits seit Mai 2017 ohne Klub steht Martin Scherb da. Davor war er als Nachfolger von Damir Canadi vom SCR Altach verpflichtet worden. Die Vorarlberger spielten einen bärenstarken Herbst, gewannen im Frühjahr unter dem früheren Betreuer des SKN St. Pölten aber nur zwei Spiele, ehe der Klub einen Spieltag vor Saisonende die Reißleine zog. Als Taktikfachmann machte sich Scherb auch bei "Sky" einen Namen. Die besten Karten dürfte er aktuell aufgrund seines letzten Engagements allerdings nicht besitzen.


MICHAEL WIESINGER (KFC UERDINGEN)

Wiesinger und Sturm? Da war doch was! Stimmt. Nach dem Wechsel von Darko Milanic zu Leeds United stand der frühere Trainer des 1. FC Nürnberg (2012-2013) im Herbst 2014 unmittelbar vor einem Wechsel nach Graz. Wiesinger befand sich bereits in der steirischen Landeshauptstadt und verhandelte mit den Vereinsverantwortlichen. Finale Gespräche sollen damals aber zu keinem Ergebnis geführt haben, weshalb Sturm sich doch wieder für Franco Foda entschied. Im Sommer 2015 heuerte Wiesinger daher bei Elversberg an, führte den Klub in der Regionalliga Südwest auf Platz zwei und scheiterte erst in der Relegation an Zwickau und somit am Aufstieg in die 3. Liga. Die Saison 2016/17 beendete Elversberg gar als Meister, erneut verhinderte die Relegation - diesmal gegen Unterhaching - den Aufstieg. Zur aktuellen Spielzeit heuerte Wiesinger bei KFC Uerdingen in der Regionalliga West an und liegt nach 15 Spieltagen an der Tabellenspitze.


HEIKO VOGEL (VEREINSLOS)

Bayern München, FC Ingolstadt, FC Basel, SK Sturm? Mit Heiko Vogel ist derzeit ein Trainer zu haben, der schon bei großen Stationen erfolgreich tätig war. Zunächst noch als Co-Trainer unter Thorsten Fink holte er 2011/12 als Chefcoach mit Basel die Schweizer Meisterschaft, 2013 wechselte er zum FC Bayern als U19-Trainer. Bei Sturms letzter Trainersuche war Vogel, wie Wiesinger, Thema. Der heute 41-Jährige soll Interesse an einem Wechsel nach Graz gehabt haben, aber die Bayern legten sich quer. 2015 stieg er zum Nachwuchskoordinator der Münchner auf und trainierte die zweite Mannschaft des deutschen Rekordmeisters. Im März 2017 trat Vogel von dieser Tätigkeit zurück. Jetzt ist er auf dem Markt, wird allerdings auch schon vom VfL Bochum umworben, der sich derzeit ebenfalls auf Trainersuche befindet.


MICHAEL PETROVIC (VEREINSLOS)

Als Spieler wurde Michael "Mischa" Petrovic als unersetzbarer Libero bereits zur Legende in Graz. Von 1985 bis zu seinem Karriereende 1993 schnürte er seine Fußballschuhe für die Schwarz-Weißen. Jüngeren Sturm-Fans ist er ob seines späteren Trainerengagements bei den Grazern zu einer ganz schwierigen Zeit in Erinnerung. Nach dem gescheiterten Projekt Gilbert Gress sprang Petrovic 2003 ein und verhinderte am letzten Spieltag den Abstieg. Es folgten die Plätze sieben und acht, ehe es den heute 60-Jährigen nach Japan verschlug. 2008 wurde er mit Sanfrecce Hiroshima Zweitliga-Meister und Superpokal-Sieger, 2012 wechselte er zu den Urawa Reds, mit denen Petrovic 2016 den Ligapokal holte und denkbar knapp am Meistertitel scheiterte. Seit Sommer 2017 ist Petrovics Japan-Abenteuer zu Ende. "Wir haben uns im Guten getrennt. Der Verein hatte neue Ideen", sagt er zur "Kleinen Zeitung". Reif für die Pension fühlt er sich noch nicht: "Im Fußball kann man nie sagen, was passiert. Vielleicht bringt die Zukunft wieder etwas Interessantes."



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