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Wie torgefährlich sind die zwölf Bundesliga-Kader?

Ein Torgarant? Oder die Last des Knipsens doch lieber auf mehrere Schultern verteilt? So teilt sich die bisherige Tor-Ausbeute der Bundesliga-Vereine auf.

Wie torgefährlich sind die zwölf Bundesliga-Kader? Foto: © GEPA

Wer im Laufe einer Saison die hoffentlich vielen Tore erzielen soll, ist logischerweise eine der wichtigsten Fragen, die sich jeder Sportdirektor und jeder Trainer stellen.

Dafür gibt es verschiedene "Modelle".

Sei es den Goalgetter, der die Hauptlast beinahe im Alleingang trägt. Oder den torgefährlichen Kader, in dem sich die Last des Knipsens auf viele verschiedene Schultern verteilt.

Im besten Fall vermischen sich diese Varianten. Im schlechtesten Fall läuft es wie derzeit bei der SV Ried.

Die Innviertler kommen mit gleich vielen verschiedenen Torschützen wie der LASK auf 20 Tore weniger - 13 Rieder Toren stehen 33 des LASK gegenüber.

LAOLA1 zeigt in dieser Ausgabe von "Ranked", wie viele verschiedene Torschützen sich die jeweilige Ausbeute pro Verein aufteilen - beginnend mit "sparsamen" Vorarlbergern.

(Spieler, die nicht mehr beim jeweiligen Verein sind, sind mit einem * gekennzeichnet)

#12 SCR ALTACH - 7 Torschützen

#12 SCR ALTACH - 7 Torschützen
Foto: © GEPA

20 Saison-Tore hat der SCR Altach zu Buche stehen, womit die Vorarlberger die Abstiegs-Konkurrenz aus Hartberg (18) und vor allem Ried (13) hinter sich lassen.

Die große Frage ist jedoch: Was tun, wenn Atdhe Nuhiu nicht trifft? Der Haudegen zeichnet im Alleingang für acht Saison-Treffer verantwortlich, darunter Anfang November den bis dato letzten Bundesliga-Treffer der Altacher - im Frühjahr steht nach drei Partien immer noch die offensive Null.

Im Winter verlor man mit Alexis Tibidi zudem den zweiten Spieler, der halbwegs verlässlich weiß, wo das Tor steht. Neo-Sportchef Georg Festetics versuchte das Problem mit Offensiv-Neuzugängen wie Husein Balic oder Marko Lazetic anzugehen, denen ging jedoch noch nicht der Knopf auf.

Damit sollten sie sich beeilen. Denn es muss gerade einen Ex-Goalgetter wie Trainer Miroslav Klose schmerzen, dass dieser Kader schlichtweg zu wenig Torgefahr ausstrahlt.

Tore

Torschützen
20 Nuhiu (8)
Tibidi (5) *
Bischof (2)
Forson (1) *
Jäger (1)
Jan Jurcec (1)
Tartarotti (1)
plus 1 Eigentor

#11 SV RIED - 8 Torschützen

#11 SV RIED - 8 Torschützen
Foto: © GEPA

Ob Christoph Monschein oder Seifedin Chabbi - es ist nicht so, dass die SV Ried keine Akteure im Kader hätte, die in ihrer Karriere nicht schon eine gewisse Torgefahr unter Beweis gestellt haben.

Alleine es wollte im bisherigen Saisonverlauf nicht wirklich klappen. 13 Tore in 19 Spielen sind ein eher beschämender Wert. Wenn die "besten" Saison-Torschützen bei zwei Treffern halten, läuten ebenso die Alarmglocken - wenigstens verteilt sich dieser Bestwert auf mehrere Schultern.

Die Hoffnungen ruhen nun auf Christoph Lang. Die Leihgabe vom SK Sturm Graz zeichnet auch für das bislang einzige Frühjahrs-Tor verantwortlich - aus einem Elfmeter. Sein einziges Saison-Tor für Sturm hat Lang übrigens gegen Ried erzielt.

Entwickelt sich einer der Kandidaten doch noch zum dringend benötigten Vollstrecker, wäre dies ein riesiger Trumpf im Abstiegskampf.

Tore

Torschützen
13 Chabbi (2)
Mikic (2)
Monschein (2)
Plavotic (2)
Pomer (2)
Lang(1)
Nutz (1)
Wießmeier (1)

#11 LASK - 8 Torschützen

#11 LASK - 8 Torschützen
Foto: © GEPA

Irgendwie ist es kurios, dass beide Bundesliga-Vertreter aus Oberösterreich mit der gleichen Anzahl an Saison-Torschützen dastehen. Während die Rieder Gesamtausbeute mager ist, darf sich der LASK über die bislang drittmeisten Saison-Tore (33) freuen.

Dies unterstreicht den Wert von gleich zwei verlässlichen Torschützen. Marin Ljubicic und Keito Nakamura haben jeweils zweistellig angeschrieben. Dass es das zehnte Saison-Tor des Kroaten bei der Stadion-Eröffnung gegen Lustenau aufgrund der krassen Elfmeter-Fehlentscheidung so nie geben hätte dürfen, sei nur am Rande erwähnt.

Ljubicic ist generell ein spannender Fall, denn sechs seiner zehn Tore hatte er bereits nach drei Runden zu Buche stehen - Viererpack gegen den WAC inklusive.

Spannend ist auch, dass der eine oder andere Akteur noch mit Toren geizt. Stellvertretend sei Peter Michorl erwähnt, der schon oft genug bewiesen hat, dass er in der Bundesliga treffen kann.

Tore

Torschützen
33 Ljubicic (10)
Nakamura (10)
Zulj (5)
Goiginger (3)
Horvath (2)
Jovicic (1)
Koulouris (1) *
Renner (1)

#9 TSV HARTBERG - 9 Torschützen

#9 TSV HARTBERG - 9 Torschützen
Foto: © GEPA

Dario Tadic ist weiterhin so etwas wie die Torgarantie des TSV Hartberg. Dies ist durchaus bemerkenswert, schließlich kann man nicht wirklich behaupten, dass der Routinier gesetzt ist.

So lange jedoch niemand anders im Kader der Oststeirer nachweisen kann, dass er nachhaltig in die Fußstapfen des langjährigen Goalgetters treten kann, wird selbiger weiterhin eine gute Rolle spielen.

Große Hoffnungen ruhen darauf, dass Rückkehrer Donis Avdijaj da anschließen wird, wo er mit seinem Doppelpack in der ersten Runde aufgehört hatte - danach folgte der Wechsel zum FC Zürich.

Mit Rene Kriwak liegt es an einer Rapid-Leihgabe, nachhaltiger aufzuzeigen und sich für die Rückkehr nach Hütteldorf in Stellung zu bringen.

Tore

Torschützen
18 Tadic (6)
Aydin (3) *
Avdijaj (2)
Kriwak (2)
Almog (1) *
Fadinger (1)
Frieser (1)
Horvat (1)
Providence (1)

#9 AUSTRIA LUSTENAU - 9 Torschützen

#9 AUSTRIA LUSTENAU - 9 Torschützen
Foto: © GEPA

Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Verein wie Austria Lustenau die besten Torschützen nicht ewig halten kann - nach Haris Tabakovic nach der Aufstiegs-Saison verloren die Vorarlberger im Winter Bryan Teixeira an den SK Sturm Graz.

Man darf gespannt sein, ob sich ein klarer Nachfolger aufdrängt - Lukas Fridrikas schoss Lustenau etwa zum Heimsieg gegen die Wiener Austria.

Oder ob sich die notwendigen Tore auf mehrere Schultern verteilen. Dann sind jedoch bestimmt noch einige Kadermitglieder mehr eingeladen, Torgefahr auszustrahlen - so wie es etwa der Brasilianer Anderson tut.

Tore

Torschützen
24 Teixeira (6) *
Anderson (4)
Fridrikas (4)
Schmid (3)
Surdanovic (3)
Cheukoua (1)
Grabher (1)
Guenouche (1)
Maak (1)

#9 AUSTRIA KLAGENFURT - 9 Torschützen

#9 AUSTRIA KLAGENFURT - 9 Torschützen
Foto: © GEPA

Peter Pacult, früher einmal selbst ein sehr begabter Goalgetter, hat in seiner Trainer-Karriere bereits bewiesen, dass er Torjäger forcieren kann.

Was jedoch Markus Pink unter der Anleitung des Wieners aufführt, ist durchaus ein Meisterwerk. Der frühere Autoverkäufer führt die Torschützenliste der Bundesliga mit 13 Treffern an und wäre im Winter beinahe in Italien gelandet - am Wochenende schoss der 32-Jährige Klagenfurt mit seinem ersten Frühjahrs-Tor zum überraschenden Auswärtssieg bei Sturm Graz.

Pink ist fraglos der Unterschied zwischen einer Saison mit Hoffnung auf die Meistergruppe und einer unruhigen Spielzeit. Denn ansonsten tut sich bei den Kärntnern in Sachen Torschützen nicht gerade beeindruckend viel.

Gespannt sein darf man, welche Entwicklung mit Nicolas Binder ein Winter-Neuzugang aus der zweiten Mannschaft des SK Rapid nimmt. In der 2. Liga netzte der 21-Jährige im Herbst sieben Mal.

Tore

Torschützen
29 Pink (13)
Arweiler (3)
Wimmer (3)
Gezos (2)
Irving (2)
Rieder (2)
Bonnah (1)
Cvetko (1)
Mahrer (1)
plus 1 Eigentor

#6 RAPID WIEN - 10 Torschützen

#6 RAPID WIEN - 10 Torschützen
Foto: © GEPA

Mit Torjäger Guido Burgstaller beziehungsweise Edeljoker Bernhard Zimmermann hatte Rapid schon im Herbst eine gute Basis, ansonsten tat sich nicht allzu viel.

Am ehesten zeigte noch Marco Grüll auf, aber von einer Offensivkraft mit Nationalteam-Ambitionen darf man durchaus noch mehr verlangen.

Dass sich im Frühjahr mit Oliver Strunz und Patrick Greil bereits zwei Kadermitglieder erstmals im Saisonverlauf in die Schützenliste eingetragen haben, darf als gutes Zeichen gewertet werden - wie überhaupt das Offensivspiel unter Zoran Barisic stabiler wirkt.

Mit der bisherigen (persönlichen) Ausbeute kann trotzdem ein Großteil des Kaders nicht zufrieden sein.

Tore

Torschützen
30 Burgstaller (11)
Zimmermann (6)
Grüll (4)
Kühn (2)
Strunz (2)
Bajic (1)
Demir (1) *
Druijf (1)
Greil (1)
Querfeld (1)

#5 WSG Tirol - 11 Torschützen

#5 WSG Tirol - 11 Torschützen
Foto: © GEPA

Die WSG Tirol stellt mit Giacomo Vrioni den amtierenden Co-Torschützenkönig der Bundesliga, davor zeigte etwa auch schon Nicolas Baden Frederiksen auf - Trainer Thomas Silberberger versteht es also, Stürmer in Szene zu setzen.

In dieser Saison verhalf man mit Nik Prelec einem weiteren Angreifer zu einem Italien-Transfer. Mit Tim Prica verfügt man über eine zusätzliche Aktie, die angesichts ihrer Chancen noch viel mehr Tore schießen hätte können.

Nicht jede Idee geht auf, so wie bislang beispielsweise Lautaro Rinaldi. Umso spannender wäre es, wenn mit Justin Forst ein Eigenbauspieler entwickelt werden würde - in dieser Saison muss der 20-Jährige noch anschreiben.

Alles in allem passt für die WSG aber wohl auch die quantitative Ausbeute.

Tore

Torschützen
30 Prica (7)
Prelec (6) *
Ogrinec (3)
Rogelj (3)
Sabitzer (3)
Müller (2)
Schulz (2)
Ranacher (1)
Rinaldi (1)
Sulzbacher (1)
Tomic (1)

#3 WOLFSBERGER AC - 12 Torschützen

#3 WOLFSBERGER AC - 12 Torschützen
Foto: © GEPA

Falls es sich noch nicht herumgesprochen hat: An der Offensive liegt es nicht, dass der WAC eine eher maue Saison spielt. 34 Liga-Tore haben die Lavanttaler am Konto - nur Serienmeister FC Red Bull Salzburg jubelte öfter.

Entsprechend stimmt die Wolfsberger Ausbeute sowohl in der Breite, als auch an der Spitze. Tai Baribo ist mit seinen elf Toren ein ernsthafter Anwärter auf den Titel des Torschützenkönigs. Alleine im Frühjahr netzte der Goalgetter aus Israel in drei Matches vier Mal.

Obwohl sich bereits ein Dutzend Spieler in die Schützenliste eingetragen hat, ist das eine oder andere Kadermitglied, dem man ein Tor sehr wohl zutrauen könnte, bislang leer ausgegangen - etwa Matthäus Taferner oder Simon Piesinger.

Tore

Torschützen
34 Baribo (11)
Malone (5)
Röcher (4)
Ballo (3)
Jasic (2)
Kerschbaumer (2)
Boakye (1)
Leitgeb (1)
Novak (1)
Schifferl (1)
Vergos (1) *
Vizinger (1) *
plus 1 Eigentor

#3 AUSTRIA WIEN - 12 Torschützen

#3 AUSTRIA WIEN - 12 Torschützen
Foto: © GEPA

Es scheint, als würde Haris Tabakovic in Fahrt kommen. Nach seinem Doppelpack beim Frühjahrs-Auftakt gegen Klagenfurt legte der Schweizer am Wochenende gegen Hartberg zwei weitere Treffer nach.

Der letztjährige Torschützenkönig der 2. Liga könnte sich also nach dem für ihn persönlich enttäuschenden Herbst doch noch die ihm angedachte Goalgetter-Rolle sichern.

Entwickelt sich in einem in der Breite ohnehin recht torgefährlichen Kader noch ein Torgarant, wäre dies der nächste Schritt.

Denn es ist davon auszugehen, dass noch der eine oder andere weitere Austria-Kicker anschreiben wird - so wartet etwa mit Nikola Dovedan noch ein Spieler auf seinen ersten Saison-Treffer, der definitiv weiß, wo das Tor steht.

Tore

Torschützen
31 Fitz (6)
Tabakovic (6)
Gruber (4)
Keles (3)
Fischer (2)
Jukic (2)
Ranftl (2)
Braunöder (1)
Djuricin (1) *
Huskovic (1)
Martins (1)
Polster (1)
plus 1 Eigentor

#2 FC RED BULL SALZBURG - 14 Torschützen

#2 FC RED BULL SALZBURG - 14 Torschützen
Foto: © GEPA

Mit 42 Saison-Toren führen die "Bullen" recht souverän die Liga an, in der Vorsaison waren es nach 19 Runden 44 Tore. Dies geht jedoch definitiv wilder als unter der Anleitung von Trainer Matthias Jaissle.

In den beiden Jahren unter Jesse Marsch hatte man zum selben Zeitpunkt 59 (2020/21) beziehungsweise 68 Tore (2019/2020) zu Buche stehen.

Anders als mitunter in der Vergangenheit ragt aus dem dicht besetzten Angriff derzeit kein Stürmer wirklich heraus, die Treffer sind recht gerecht verteilt. Vielleicht entwickelt sich ja mittelfristig Karim Konate zu einem klassischen Einser-Stürmer - im Frühjahr gelang dem Youngster sein erstes Bundesliga-Tor.

Man darf annehmen, dass sich die Zahl der Torschützen im Frühjahr trotz nun fehlender Doppelbelastung noch erhöhen wird. Denn es wäre beispielsweise verwunderlich, wenn Luca Sucic nach acht Bundesliga-Toren im Vorjahr diesmal leer ausginge.

Auch Winter-Neuzugang Oscar Gloukh hat alle Anlagen, um in der Bundesliga bei gegnerischen Goalies vorstellig zu werden.

Tore

Torschützen
42 Adamu (7)
Okafor (7)
Fernando (6)
Sesko (6)
Capaldo (4)
Kjaergaard (2)
Koita (2)
Diarra (1) *
Kameri (1)
Konate (1)
Pavlovic (1)
Seiwald (1)
Solet (1)
Wöber (1) *
plus 1 Eigentor

#1 STURM GRAZ - 18 Torschützen

#1 STURM GRAZ - 18 Torschützen
Foto: © GEPA

30 Saison-Treffer sind für die in dieser Saison bislang zweitbeste Bundesliga-Mannschaft hinter Salzburg nicht sonderlich beeindruckend.

Sehr wohl auffällig ist, auf wie viele Schultern sich die Last des Toreschießens verteilt. Nachdem er im Herbst einige Male vergeblich angeklopft hat, entdeckte im Frühjahr David Affengruber gleich doppelt seinen Torriecher - als 18. verschiedener Sturm-Spieler dieser Saison.

Es ist auch bei Sturm erwartbar, dass sich diese Zahl noch erhöhen wird. Schließlich ist davon auszugehen, dass Winter-Neuzugang Bryan Teixeira sein Torkonto weiter auffüllen möchte. Auch Stefan Hierländer wird nicht erstmals im Sturm-Dress leer ausgehen wollen. Bei der Niederlage gegen Klagenfurt klopfte mit Debütant Leon Grgic ein 17-Jähriger mit einem Stangenschuss an.

Diese Breite in Sachen Torschützen kaschiert den Umstand, dass sich nach dem Abgang von Rasmus Höjlund, der in der internen Liga-Schützenliste immer noch Zweiter ist, vorerst noch kein verlässlicher Torgarant entwickelt hat.

Selbigen könnte Sturm im Saison-Finish gut gebrauchen. Denn immer klappt es nicht, das Toreschießen auf mehrere Spieler zu verteilen - siehe Klagenfurt.

Tore

Torschützen
30 Emegha (4)
Höjlund (3) *
Kiteishvili (3)
Affengruber (2)
Ajeti (2)
Fuseini (2)
Horvat (2)
Sarkaria (2)
Borkovic (1)
Böving (1)
Jantscher (1)
Ljubic (1)
Lang (1) *
Prass (1)
Schnegg (1)
Stankovic (1)
Wels (1)
Wüthrich (1)

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