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Jahresabschluss: Tag der Abrechnung in der Liga

Jahresabschluss: Tag der Abrechnung in der Liga Foto: © GEPA

Tag der Abrechnung! Die Bundesliga legt wie zum Abschluss jeden Jahres die Jahresabschluss-Daten aller Bundesliga-Klubs und 2. Liga-Vereine offen.

Die Bilanz-Daten (Eigenkapital/Fremdkapital) bzw. Gewinn- und Verlust-Rechnung beziehen sich auf den Zeitraum des Geschäftsjahres 2019/20 von 1.7.2019 bis 30.6.2020.

Die Auswirkungen der Corona-Krise sind bereits stark zu spüren. Gemäß Prognosen wird das Geschäftsjahr 2020/21 aber noch fordernder als bisher.

Nach den Lizenz- und Zulassungsbestimmungen müssen alle Mitglieder der beiden höchsten Spielklassen die angeführten Eckdaten ihres geprüften Jahresabschlusses per 30. Juni zur Veröffentlichung melden.

Das sind die Ergebnisse im Überblick:

Veröffentlichung Jahresabschlussdaten per 30.06.2020:

Anmerkungen:

Werte in tausend Euro, Rundungsdifferenzen +/- tausend Euro 1 möglich

* Einzelabschluss (Verein)

BUNDESLIGA:

KlubAnlagevermögenUmlaufvermögenEigenkapitalFremdkapital
RB Salzburg40.85387.34284.40945.079
SK Rapid61.39510.43014.90745.241
WAC3.6072.5012.3961.971
LASK8.6024.8874.4919.482
TSV Hartberg1.3369632551.048
Sturm Graz4.6785.4844.1244.413
Austria Wien66.0015.817-14.53578.030
SCR Altach6.8072.5371.6693.284
SKN St. Pölten3262.059-1.2963.741
Admira5.5673.143-1.0449.479
WSG Tirol5361.8636831.522
KlubErträgePersonalaufwandJahresergebnis nach SteuernZahlungen an Spielervermittler
RB Salzburg183.01453.68240.3641.009
SK Rapid42.06818.313-1991.111
WAC13.6086.3242.006345
LASK34.26614.6424.2782.558
TSV Hartberg4.9683.34628887
Sturm Graz15.8379.393-1.2381.692
Austria Wien22.75513.916-18.844827
SCR Altach7.3744.248-131174
SKN St. Pölten8.0595.141-410169
Admira9.1915.3280463
WSG Tirol6.3393.92429060

Fettes Minus bei der Austria

Ein fettes Minus muss die Austria verzeichnen. Die ohnehin schon prekäre finanzielle Lage hat die Coronakrise noch verschärft. Die Austria ist um Aufklärung bemüht und erklärt das Ergebnis:

Auch Rapid schreibt negative Zahlen

Schon vor rund zwei Wochen preschte Rapid vor und machte den Geschäftsbericht öffentlich. Ebenfalls mit Verlust - jedoch im überschaubaren Rahmen. Zudem sei man noch gut ausgestiegen, wie Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek berichtete:

St. Pölten "mit blauem Auge davongekommen"

Auch der spusu SKN St. Pölten reagierte auf die Veröffentlichung der Zahlen und versuchte in einer Presseaussendung die Entwicklungen zu erklären:

"Der spusu SKN St.Pölten hat in diesem schwierigen Wirtschaftsjahr 2019/2020, mit Covid-Lockdown und Geisterspielen, ein ausgeglichenes Ergebnis vor Steuern und Abschreibung (EBITDA) erzielt, nach Steuern und Abschreibung steht ein Verlust von rund 400 tausend Euro zu Buche. Der Umsatz ist nach fünf aufeinanderfolgenden Jahren der Steigerung nun erstmals von 8,374 Millionen Euro (Saison 2018/2019) auf 8,059 Millionen Euro (Saison 2019/2020) zurück gegangen, was auf die Corona-Pandemie und den damit verbundenen rückläufigen Ticketeinnahmen und den stagnierenden Sponsoren-Markt zurückzuführen ist."

General-Manager Andreas Blumauer ist mit dem Ergebnis aber aufgrund der Umstände nicht gänzlich unzufrieden: "Zum Glück sind wir bis jetzt aber mit einem blauen Auge davongekommen."

Ried bilanziert positiv und verbessert Eigenkapital

Die SV Ried weist ein positives Jahresergebnis nach Steuern von 95.000 Euro auf. Das Eigenkapital verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 97.200 Euro. "Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in so schwierigen und herausfordernden Zeiten einen positiven Jahresabschluss präsentieren können – mitten in der Corona-Krise und nach drei Jahren in der 2. Liga", betont SVR-Geschäftsführer Rainer Wöllinger.

"Es gilt nun, den Verein nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich und organisatorisch weiterzuentwickeln. Dabei wollen wir einen ganz besonders hohen Stellenwert auf die eigene Nachwuchsarbeit legen."

2. LIGA:

KlubAnlagevermögenUmlaufvermögenEigenkapitalFremdkapital
SV Ried8.5291.894-1644.169
Austria Klagenfurt40595-1.2181.853
FC Liefering580882512.726
SKU Amstetten*1.771532757220
Wacker Innsbruck691.2613311.018
Vorwärts Steyr190125-321566
SV Lafnitz*1.118102369645
FC Juniors OÖ855275728403
Blau-Weiß Linz*144431-284860
Austria Lustenau93999-3561.457
FC Dornbirn151156566
SV Horn1.5975791.492596
FAC211512427277
GAK9726661.063579
Kapfenberger SV698972191.651
KlubErträgePersonalaufwandJahresergebnis nach Steuern
SV Ried5.3872.99695
Austria Klagenfurt1.2081.971-2.088
FC Liefering18.0848.01951
SKU Amstetten*1.8081.20988
Wacker Innsbruck3.5291.749-193
Vorwärts Steyr1.5828595
SV Lafnitz*1.2628068
FC Juniors OÖ2.1661.45212
Blau-Weiß Linz*3.2491.463-113
Austria Lustenau2.5761.45759
FC Dornbirn1.10041884
SV Horn1.698675-57
FAC1.757744317
GAK2.0571.259-529
Kapfenberger SV2.578849598

Wacker: Eigenkapital ausgebaut, Einsparungen umgesetzt

Auch in der 2. Liga mussten Verluste hingenommen werden.

Der FC Wacker Innsbruck gibt bekannt: "Das Eigenkapital konnte - u.a. durch den Einstieg eines schwarz-grünen Kernmitglieds - ausgebaut werden. Die, nach dem verpassten Klassenerhalt, angekündigten Einsparungen wurden umgesetzt (siehe u.a. Personalkosten). Trotz des Abstiegs aus der Bundesliga und der schwierigen Coronasituation ist es gelungen, ein ordentliches Wirtschaftsjahr abzuliefern und Investitionen, die für die nachhaltige Entwicklung des FC Wacker Innsbruck notwendig sind, zu tätigen."

Cup-Finale tat Austria Lustenau gut

Der Liga-Konkurrent Austria Lustenau konnte ebenfalls eine Steigerung zum Vorjahr verzeichnen. Aus Vorarlberg wird verlautbart: "Wurde im Geschäftsjahr 2018/19 noch ein negatives Jahresergebnis erzielt, konnte durch Einsparungen und durch die zusätzlichen Einnahmen aufgrund des Cupfinales ein positives Ergebnis nach Steuern von +59.000 Euro erreicht werden. Gleichzeitig konnte das negative Eigenkapital um rund 15 Prozent auf -356.000 Euro reduziert werden.

"Das positive Ergebnis am Ende eines turbulenten Wirtschaftsjahres ist nicht selbstverständlich. Das Cupfinale hat uns gutgetan, jedoch sind wir weiterhin zum sparsamen Wirtschaften gezwungen", erklärt Finanzvorstand Christoph Wirnsperger.

Negativer Jahresabschluss verunsichert GAK nicht

Der GAK blickt auf ein negatives Jahresergebnis von 529.000 Euro, gibt sich auch aufgrund der katastrophalen Außendarstellung aber nicht verunsichert. Die Grazer erklären und relativieren die Zahlen:

"Die Sponsorleistungen und Dauerkarten werden auf Heimspiele umgerechnet dargestellt. Drei Heimspiele fanden durch die verzögerte Saison nach dem 30.6. statt. Somit wurden rund 20 Prozent dieser Erlöse abgegrenzt und nicht im Jahresabschluss 2019/20 berücksichtigt. Darüber hinaus kam es im Rahmen der Professionalisierung und Auslagerung des Spielbetriebs in die neue GAK 1902 GmbH zur Bewertung des Kaders, was infolgedessen zu Abschreibungen in der Höhe von 225.000 Euro im Jahresabschluss führte. Ein Blick auf das, per 30.6. mit 666.000 Euro ausgewiesene, Umlaufvermögen zeigt, dass hier keineswegs eine Verschuldung des GAK 1902 vorliegt."

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