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Bignetti: Der Elferheld und seine wertvollen Fehler

Der Jungkeeper erlebt bei Sturm turbulente Wochen: Vom Unsicherheitsfaktor zum Elferheld – und genau seine Fehler könnten sich als Schlüssel für den nächsten Schritt erweisen.

Bignetti: Der Elferheld und seine wertvollen Fehler Foto: © GEPA

Es war ein Ausrufezeichen zur rechten Zeit, das Matteo Bignetti setzen konnte.

Der Sturm-Keeper parierte im Elfmeterschießen des Cup-Thrillers gegen die Admira den entscheidenden Versuch von Ex-"Blackie" Jörg Siebenhandl und hievte sein Team damit ins Viertelfinale – rechtzeitig, bevor der eigentlich als Stammkeeper vorgesehene Daniil Khudyakov wieder bei 100 Prozent ist und Oliver Christensen aus seiner Verletzungspause zurückkehrt.

Spätestens dann darf sich Trainer Jürgen Säumel über ein echtes Luxusproblem freuen.

Eine Sache des Gefühls

Nach der Partie strahlte Bignetti: "Ich bin unfassbar stolz, dass es so geendet hat." Bei der Parade gegen Siebenhandl habe er nicht lange überlegt: "Das war einfach nach Gefühl", so der Matchwinner.

"Das ist Teil der Entwicklung. Man muss jungen Spielern die Zeit geben, aus Fehlern zu lernen."

Säumel über Bignetti

Damit machte der 20-Jährige auch einen womöglich entscheidenden Moment aus der ersten Hälfte wett. Beim Führungstreffer der Admira durch Alexander Schmidt agierte Bignetti etwas zögerlich, wich zurück, anstatt entschlossen ins Eins-gegen-Eins zu gehen.

Der geduldige Säumel

Man merkte dem jungen Keeper die letzten Spiele gegen Celtic Glasgow und den WAC durchaus an – Begegnungen, in denen ihm ebenfalls Fehler unterliefen. Für Sturm-Coach Jürgen Säumel ist das jedoch kein Grund, seinen Schützling infrage zu stellen.

"Das ist Teil der Entwicklung. Man muss jungen Spielern die Zeit geben, aus Fehlern zu lernen", stellt er klar.

Gegen die Admira habe es Bignetti "gut gemacht", lobt Säumel. Die letzte Woche sei für den Youngster nicht einfach gewesen. "Er kommt aus einer schwierigen Phase. Es freut mich, dass er das Vertrauen zurückgezahlt hat", sagt der Trainer.

Rasanter Aufstieg

Bignetti sei ein Torhüter mit großem Potenzial, so Säumel. Und auch der Youngster selbst merkte nach dem Krimi gegen die Admira an, dass für ihn "alles sehr schnell gegangen" sei seit dem Sommer.

"Ich will einfach für die Mannschaft da sein und mein Bestes auf dem Platz lassen."

Bignetti gibt sich bescheiden

Im Vorjahr war er noch Stammkeeper von Sturm II in der ADMIRAL 2. Liga. Im Sommer folgte die Beförderung zu den Profis – und ehe er sich versah, musste er für den verletzten Khudyakov einspringen.

Bescheidenheit ist eine Zier

Sein klares Ziel: "Ich möchte mich weiterentwickeln", sagt Bignetti - und irgendwann Khudyakov im Kampf um die Nummer eins herausfordern. Doch noch ist das Zukunftsmusik. Der U21-Teamgoalie gibt sich bescheiden: "Ich will einfach für die Mannschaft da sein und mein Bestes auf dem Platz lassen."

Demnächst wird er sich ohnehin wieder hinten anstellen müssen. Khudyakov soll langsam herangeführt werden, dürfte aber bald wieder ein ernstes Thema als Nummer eins sein. Spätestens nach der Länderspielpause wird auch Christensen wieder im Kasten erwartet.

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