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Winter-Check 2015/16: SV Grödig

Beweist Schöttel auch mit Youngsters seine Abstiegskampf-Qualitäten?

Winter-Check 2015/16: SV Grödig

Für viele Experten ging der SV Grödig im Sommer als klarer Abstiegskandidat in die Saison.

Dafür haben sich die Salzburger im Herbst aber gar nicht so schlecht geschlagen.

Trainer Peter Schöttel ist es als Nachfolger von Michael Baur von Anfang an gelungen, ein Team zu formen, das sich zumindest nicht kampflos ergibt.

Nach 20 Runden stehen 23 Punkte auf der Haben-Seite, als Achter beträgt der Vorsprung auf den Abstiegsplatz vier Punkte.

Im Schatten des Untersbergs waren immer wieder unterschiedliche Phasen zu erkennen. Während man Top-Teams wie Salzburg, Austria, Rapid und Sturm oftmals Probleme bereitete, ließ man gegen direkte Konkurrenten wichtige Punkte liegen.

Um die Kritiker Lügen zu strafen und sich von der Roten Laterne fern zu halten, gilt es wohl vor allem an der Konstanz zu feilen. Mit dem SC Wiener Neustadt hat Schöttel in der Vergangenheit bewiesen, dass er Abstiegskampf kann.

Zugänge Abgänge
Reagy Ofosu (Chemnitzer FC) Lucas Venuto (FK Austria Wien)
Valentin Grubeck (Austria Salzburg) Bernd Gschweidl (SKN St. Pölten)

Wieder einmal hat Grödig in der Transferzeit den besten Spieler verloren: Lucas Venuto. Seine Auftritte waren so herausragend, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ein Top-Klub anbeißt. Die Austria darf sich als glücklicher Gewinner sehen.

Erst im Sommer verließen mit Stefan Nutz, Philipp Huspek und Tomi wichtige Leistungsträger die Salzburger in Richtung Rapid. Doch Manager Christian Haas hatte damals wie heute Lösungen parat.

So soll Reagy Ofosu vom Chemnitzer FC die hinterlassene Lücke Venutos schließen. Die Sprintrakete kam aus der dritten deutschen Liga und steht unter Erwartungsdruck. Schließlich war sein Vorgänger mit sieben Treffern der vereinsinterne Top-Torschütze.

Den freiwilligen Abgang von ÖFB-Nachwuchsteamspieler Bernd Gschweidl zum SKN St. Pölten machte man mit der Verpflichtung von Austria Salzburgs Valentin Grubeck wett.

Ansonsten bestimmte die "Prügel-Affäre" rund um Torhüter Rene Swete gegen Ende der Herbstsaison die Schlagzeilen. Nach kurzzeitiger Suspendierung ist der Keeper aber seit Mitte November aufgrund bisher nicht belastender Beweise wieder vollwertiges Mitglied des Teams.

LAOLA1 hat die Wunschelf und Kaderbewertung des SV Grödig:

TOR: 

Drei Torhüter, die man jederzeit - ohne zu zögern - bringen kann? Diesen Luxus genießen nicht viele Bundesliga-Teams. Pirmin Strasser hat sich mit Fortlauf der Herbstsaison als Nummer eins etabliert und mit guten Leistungen ÖFB-Nachwuchstorhüter Alexander Schlager abgelöst. Sowohl der 25-Jährige als auch sein fünf Jahre jüngerer Konkurrent haben jedoch das Zeug dazu, die erste Wahl zwischen den Pfosten zu sein. Ein Wechsel während des Frühjahrs ist da nicht ausgeschlossen. Auch Rene Swete hat seine Stärken schon gezeigt, wird sich aber vorerst als Nummer drei zufrieden geben müssen.

LAOLA1-Bewertung: Alle drei Torhüter haben Potenzial, wodurch der Konkurrenzkampf mit Sicherheit gegeben ist. Allerdings spielen Strasser und Schlager auch jeweils um eine Verlängerung ihrer im Sommer auslaufenden Verträge. Swete hat noch bis 2017 Sicherheit. Dass Grödig mit drei Keepern auf Augenhöhe in die nächste Saison geht, ist nicht zu erwarten.

ABWEHR: 

Matthias Maak ist Peter Schöttels erklärter Abwehrchef, den er schon in Wiener Neustadt unter seinen Fittichen hatte. Neben ihm bringt Harald Pichler die nötige Routine mit, die im Abstiegskampf wichtig sein könnte. Allerdings hat auch der erst 21-jährige Fabio Strauss schon seine Chancen bekommen und wird weiter auf Einsatzzeit pochen. Mit Dominik Baumgartner steht zudem ein weiterer 19-jähriger Innenverteidiger als Backup bereit. Als rechter Außenverteidiger wird der umfunktionierte Tobias Kainz ins Frühjahr gehen. Allerdings meldet auch Pascal Itter Anspruch auf diese Position an und könnte forciert werden. Links ist Kapitän Robert Strobl erste Wahl. Der 30-jährige Routinier kann jedoch jederzeit vom sechs Jahre jüngeren Lukas Denner ersetzt werden. Die erfreulichste Nachricht ist, dass Lukas Schubert seine Herzmuskelentzündung überstanden, sich in der Salzburger Liga herangepirscht hat und nun wieder eine Alternative für links oder rechts darstellt.

LAOLA1-Bewertung: Gut, aber nicht berauschend. Nicht umsonst ist es ein Hauptziel von Trainer Peter Schöttel, der Defensive mehr Stabilität zu verleihen. Allerdings ist man in der Breite gut aufgestellt und hat universell einsetzbare Spieler, die unterschiedliche Positionen bekleiden können.



MITTELFELD: 

Im defensiven Mittelfeld hat sich Shootingstar Martin Rasner schon im Herbst einen Stammplatz erkämpft und 19 Spiele bestritten. Daran wird sich nichts ändern. An seiner Seite wird Timo Brauer die Nase vorne haben. Als Alternativen stehen Allrounder Roman Kerschbaum und Robert Völkl bereit. Kerschbaum kann auch offensiver für Akzente sorgen - sowohl zentral als auch auf den Außenbahnen. Davor hat sich in der Vorbereitung wieder Sandro Djuric aufgedrängt und erzielte drei von insgesamt sechs Testspiel-Treffern. Im Herbst war er nicht immer erste Wahl. Links ist der Weg frei für Neuzugang Reagy Ofosu, der auf der Außenbahn seine Schnelligkeit ausspielen soll, aber auch ganz vorne aufgestellt werden kann. Rechts kann man mit Benjamin Sulimani rechnen, der im Herbst auf 17 Einsätze kam. Allerdings gibt es im Mittelfeld viele Alternativen. Etwa Ex-Bayern-Legionär Christian Derflinger, der unterschiedlich eingesetzt werden kann. Auch Daniel Schütz ist auf den Außenbahnen eine Möglichkeit. Zudem stehen noch Thomas Goiginger und Fabian Grubeck (19) bereit.

LAOLA1-Bewertung: Junge, hungrige Spieler, die dem Trainerteam aufgrund ihrer universellen Einsetzbarkeit viele Möglichkeiten offen lassen - auch im Bezug auf das System. Interessant und entwicklungsfähig, dafür fehlt es ein wenig an Erfahrung. Viel wird auch davon abhängen, ob Ofosu Venuto vergessen machen kann.

STURM: 

Mit Bernd Gschweidl hat ein ÖFB-Nachwuchs-Teamspieler den Verein verlassen. Dafür setzt man große Erwartungen in den erst 20-jährigen Valentin Grubeck, der als Ersatz von Austria Salzburg kam. Auf Dauer soll er sich an vorderster Front durchsetzen. Allerdings kann auch Benjamin Sulimani seine angestammte Position im Sturm einnehmen, wenn er nicht auf der Außenbahn gebraucht wird. Außerdem gibt es ja auch noch immer Roman Wallner (33), der vor dem Auslaufen seines Vertrags im Sommer noch einmal sein Können unter Beweis stellen will. Unter Schöttel zählt er zumindest wieder zum Team, das war unter Vorgänger Michael Baur nicht so. Mit Julian Feiser drängt ein 19-jähriges Offensiv-Talent nach.

LAOLA1-Bewertung: Im Angriff ist die Luft dünn. Von Grubeck wird verlangt, dass er sofort funktioniert. Sulimani weiß, wo das Tor steht, Wallner hingegen bekommt zu selten seine Chance. Wenn einer davon ausfällt, spitzt sich die Situation noch mehr zu.

TRAINER: 

Im vergangenen Frühjahr war bei Grödig guter Rat teuer, als es einen Nachfolger für Michael Baur zu finden galt. Die Wahl fiel auf Peter Schöttel - eine gute, wie sich herausstellen sollte. Der Wiener ist dafür bekannt, junge Spieler weiterzuentwickeln. Das hat er in Wiener Neustadt und bei Rapid bereits bewiesen. Dass große Sprünge in Grödig nicht möglich sind, ist allen Beteiligten klar. Deshalb musste man nach dem Umbruch einen Neustart wählen. Schöttel hat eine von vornherein abgeschriebene Truppe gut in Schuss gebracht. Aufgrund seiner Erfahrungen im Abstiegskampf ist ihm durchaus auch dieses Jahr der Klassenerhalt zuzutrauen.

LAOLA1-Bewertung: Schöttel ist ein Trainer, der Harmonie vermittelt, in Ruhe arbeitet und nach internen Lösungen sucht. Dabei beweist er in Grödig zum wiederholten Mal, dass er ein Gespür für junge Talente hat und diese behutsam aufbauen kann.

Trainer Peter Schöttel im Interview:


 

Alexander Karper

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