Wackers neue Rolle
Sowohl in Steyr, als auch in Floridsdorf musste sich Wacker Mannschaften geschlagen geben, die vor allem über die Leidenschaft und eine stabile Defensive zum Erfolg kommen wollten. Der Bundesliga-Absteiger sieht sich, trotz stark ausgedünntem Kader, mit einer ständigen Favoritenrolle konfrontiert.
"Es ist ein Lernprozess für diese junge Mannschaft", sagt auch Sportvorstand Alfred Hörtnagl.
"Letztes Jahr war man noch im Schatten der Bundesligamannschaft. Jetzt ist der Fokus halt größer."
Und auch der Trainer pflichtet Hörtnagl in dieser Thematik bei: "Es gibt Spieler, die relativ gut damit umgehen, und dann gibt es Spieler, wo das vielleicht ein größeres Thema ist. Letztes Jahr war man noch im Schatten der Bundesligamannschaft, da konnte man sich ohne Druck entwickeln. Jetzt ist der Fokus halt größer."
Aber: "Im Endeffekt ändert sich ja nichts, es bleibt ein Spiel Elf-gegen-Elf."
Für Hörtnagl sei aber klar, dass jeder Spieler diese Plattform nützen könne und, dass die Mannschaft die richtigen Lehren aus den Niederlagen ziehen werde. "Wir werden uns Schritt für Schritt als Mannschaft weiterentwickeln", sagt er.
Fehlende Durchschlagskraft
Weiterentwickeln muss sich dafür auch das Offensivspiel der Tiroler. Auch beim FAC war Wacker das dominierende Team, echte Torchancen konnte sich die Grumser-Elf aber nicht herausspielen.
"Wir tun uns noch schwer Chancen herauszuspielen", bilanziert auch Hörtnagl. Und Trainer Grumser schiebt nach: "Wir schaffen es nicht, zwingend vors Tor zu kommen. Hinten raus ist es mit dann immer zu einfach, wie der Gegner zu seinen Toren kommt. Das ist eine Mischung, die es schwierig macht Spiele zu gewinnen."
Mit den Juniors schlägt nun ein durchaus spielstarker Gegner am Tivoli auf, gut möglich, dass es erstmals in dieser Spielzeit ein Match für Wacker wird, in dem der Gegner sich nicht nur auf das Verteidigen verlegt.
"Mannschaften verteidigen einfach tief, aber wir müssen in der Lage sein, das besser zu spielen. Diese Qualität haben wir", sagt Grumser. Es würde aber oft zu wenig Tiefgang im eigenen Spiel geben.
Angekurbelt wird das noch müde Angriffsspiel von Karim Conte. Der 19-Jährige ist das Hirn in Wackers Mittelfeld, über ihn läuft nahezu jeder Angriff. Leicht auszurechnen für den Gegner? "Nicht wirklich, man kann Conte nicht für 90 Minuten aus dem Spiel nehmen, dafür ist er viel zu beweglich", sagt beispielsweise FAC-Trainer Handl auf Conte angesprochen.
Contes eigener Trainer sieht die Sache etwas differenzierter: "Karim ist ein unheimlich wichtiger Spieler für uns, das ist ganz klar, aber die anderen sind genauso wichtig. Ich bin der Meinung, dass Karim in manchen Phasen zu lange am Ball ist und unser Spiel dadurch entschleunigt." Im Spielaufbau sei er soweit zufrieden mit seinen zentralen Mittelfeldspielern, aber auch ihnen würde im letzten Drittel etwas der Nachdruck fehlen.
Trotz des missglückten Saisonstarts bleibt man in Innsbruck aber gelassen, sieht sich auf einem guten Weg. "Das hat mit dem Kopf zu tun. Wenn wir wieder Punkte sammeln, kommt das Selbstbewusstsein und die Selbstverständlichkeit von alleine", ist sich Hörtnagl sicher.
Grumser sieht es ähnlich: "Es gilt ruhig zu bleiben und die Kleinigkeiten wieder zu unseren Gunsten zu lenken. Dann werden wir bald wieder in die Spur kommen."
 
     
 
 
 
 
 
