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SKU-Goalgetter Peham: Job als Erfolgsgeheimnis

Amstettens David Peham produziert 2019 Tore am Fließband:

SKU-Goalgetter Peham: Job als Erfolgsgeheimnis Foto: © GEPA

Seit 2015 läuft David Peham für den SKU Amstetten auf. Zuvor absolvierte er 44 Einsätze für die Admira Juniors (vier Tore), 27 Partien für den SV Gaflenz (sechs Tore) und 55 Spiele für Vorwärts Steyr (elf Tore).

Für den SKU stehen 105 Spiele zu Buche. 27 Mal traf Peham dabei ins Tor - 15 Mal davon in der vergangenen Saison der HPYBET 2. Liga. Und auch in dieser Saison läuft es bisher, in den ersten beiden Runden erzielte er drei Treffer.

Aber woran liegt diese Leistungsexplosion? Der 27-jährige erklärt es gegenüber LAOLA1 so: "Ich arbeite seit 1. November in der Raika. Dieser geregelte Tagesablauf tut mir richtig gut."

Das will er auch beim LAOLA1-Topspiel bei der SV Ried (Sonntag, 10:30 Uhr, LIVE-Stream und LIVE-Ticker) unter Beweis stellen.

Schwieriger Spagat?

Für den Stürmer ist sein Hauptberuf also keine Belastung, sondern willkommene Abwechslung. "Für mich ist es ein schöner Ausgleich, weil es in der Bank körperlich jetzt nicht so anstrengend ist. Arbeit und Fußball ergänzen sich also sehr gut. Ich muss in der Arbeit mit dem Kopf immer sehr konzentriert sein, um meine Leistung zu bringen. Das hilft mir dann beispielsweise wieder beim Torabschluss", sagt er.

Die Diskussion um den Halb-Amateurstatus in der 2. Liga kann er nur bedingt nachvollziehen. "Ich bin 30 Stunden in der Woche in der Bank und es ist ganz weit weg davon, dass ich sage, es sei zu viel." Man könne dabei aber auch keine grundsätzliche Antwort geben, weil es auch auf den jeweiligen Beruf ankommen würde.

"Im ersten Halbjahr in der 2. Liga sind aus unserer Mannschaft noch gut die Hälfte einer Arbeit nachgegangen. Mittlerweile sind es nur noch fünf."

Peham über Halbamateure

Teams wie der SKU Amstetten, der SV Lafnitz oder auch Vorwärts Steyr haben in der vergangenen Saison schnell gemerkt, dass es ohne Professionalisierung in der zweithöchsten Liga Österreichs auf Dauer schwierig wird. Etwas, das diese Teams nun beispielsweise Aufsteiger Dornbirn voraus haben.

"Im ersten Halbjahr in der 2. Liga sind aus unserer Mannschaft noch gut die Hälfte einer Arbeit nachgegangen. Mittlerweile sind es nur noch fünf", sagt auch Peham. Der restliche Kader würde sich aus Vollzeitangestellten oder Studenten zusammensetzen.

Die arbeitenden Kicker haben für das einmal wöchentlich stattfindende Vormittagstraining eine Befreiung.



Top-Leistungen 2019

Doch nicht nur Peham selbst überzeugt in diesem Jahr mit starken Leistungen, auch sein Klub legte eine Steigerung hin. Im Herbst teilte der SKU noch das Schicksal mit den anderen Aufsteigern. Die Lücke zu den etablierten Zweitligisten war zu groß, das Tempo zu hoch.

"Im Frühjahr haben wir das sehr gut angenommen und waren dann auch erfolgreich", bilanziert Peham. Für den Blondschopf hat der Erfolg aber auch damit zu tun, dass man mit Jochen Fallmann einen Trainer mit Bundesliga-Erfahrung verpflichten konnte.

"Ich würde gar nicht sagen, dass er große Dinge verändert hat, aber er hat an kleinen Schrauben gedreht und wie man sieht, waren es die richtigen. Er hat uns beispielsweise klar gemacht, dass wir nach vorne verteidigen, das hat gut geklappt und war sicher auch ein Grund für unsere Leistungssteigerung."

"Im Endeffekt rechnet dort niemand wirklich mit uns. Ried steht sicher mehr unter Druck als wir."

Peham über das Ried-Gastspiel

Nach zwei 3:2-Siegen zum Saisonstart gegen den FC Liefering und die Young Violets reist der SKU Amstetten nicht nur mit dem Punktemaximum, sondern auch als Tabellenführer zum Gastspiel bei der SV Ried. Die Niederösterreicher wollen den verpatzen Saisonstart der Innviertler ausnutzen.

"Wenn man die beiden Vereine vergleicht, dann ist Ried sicher der Favorit. Aber nach den ersten beiden Runden schaut die Sache etwas anders aus. Ried steht schon unter Druck, das wollen wir ausnutzen", sagt SKU-Goalgetter Peham.

In der vergangenen Spielzeit verlor Amstetten unglücklich mit 0:2 in Ried, unter anderem durch einen fragwürdigen Elfmeter. "Im Endeffekt rechnet dort niemand wirklich mit uns. Ried steht sicher mehr unter Druck als wir. Aber wenn wir so auftreten wie in den ersten beiden Spielen, sind wir sicher nicht chancenlos. Wir wollen auf jeden Fall etwas mitnehmen, am besten die drei Punkte", gibt der Torjäger die Richtung vor.



Der Schmäh mit dem Tor-Konto

Bei einem Angreifer, der bei einer Bank arbeitet, ist die Frage nach dem Tor-Konto aufgelegt. Peham selbst lacht: "Wenn ich ehrlich bin, dann ist es wirklich das erste Mal, dass jemand diesen Schmäh bringt, dabei ist der ja eigentlich sehr gut."

Ein persönliches Tor-Ziel, also eine Anzahl an Toren, die er in dieser Saison erreichen möchte, hat sich die Amstettener Lebensversicherung nicht gesteckt: "Ich denke, es wäre vermessen, eine Zahl zu nennen. Ich will einfach dort weitermachen, wo ich letzte Saison aufgehört habe und meinem Verein mit meinen Toren helfen."

Einst kickte er bei den Admira Juniors unter Trainer Oliver Lederer mit Spielern wie Marcel Sabitzer, Richard Windbichler, Max Sax oder Markus Wostry. Obwohl er nicht die Karrieren seiner ehemaligen Mitspieler hingelegt hat, ist Peham zufrieden. Kontakt habe er nur noch mit Max Sax, er sei ein guter Freund, erklärt der 27-Jährige.

Trotz 13 Toren im Frühjahr hielten sich die Angebote anderer Klubs im Sommer in Grenzen. Auch deshalb, weil Peham sich frühzeitig festgelegt hatte, dass er dem SKU die Treue halten wird. Es sei vom Gesamtkonzept überzeugt und es würde eben auch beruflich sehr gut für ihn passen.

Wenn der Bankangestellte gegen die SV Ried wieder einen Eingang auf seinem Tor-Konto verzeichnen könnte, wären alle, die es mit dem SKU halten, sicher zufrieden.

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