news

SV Ried bewahrt trotz Stotterstart die Ruhe

Nur ein Punkt - SVR-Coach Baumgartner sieht keinen Grund zur Panik:

SV Ried bewahrt trotz Stotterstart die Ruhe Foto: © GEPA

Nach den ersten beiden Runden der HPYBET 2. Liga steht die hochgehandelte SV Ried mit nur einem Zähler da. Einer 1:3-Heimniederlage zum Auftakt gegen Austria Klagenfurt folgte ein 1:1 beim schärfsten Titelkonkurrenten Austria Lustenau.

Die Pleite gegen die Kärntner war zugleich die erste unter Trainer Gerald Baumgartner, der zuvor elf seiner 16 Pflichtspiele als SVR-Coach gewinnen konnte. "Es war allen klar, dass irgendwann die erste Niederlage kommen wird. Mir ist es lieber, dass sie gleich am Anfang der Saison passiert", sagt der 54-Jährige auf LAOLA1-Nachfrage.

Trotz der mageren Punkteausbeute sieht Baumgartner aber keinen Grund, warum im Innviertel bereits alle in Panik verfallen sollten.


"Alles zu negativ"

"Es wird in meinen Augen etwas zu negativ gesehen. Klar sind wir mit nur einem Punkt auch nicht zufrieden, aber wir haben nach sechs oder sieben Monaten das erste Spiel verloren - gegen eine wirklich starke Klagenfurter Mannschaft", so der Salzburger. Den Kärntnern gelangen dabei alle drei Treffer innerhalb von acht Minuten.

Ansprache nach der Auftaktpleite
Foto: © GEPA

Man sei selbst überrascht gewesen, dass es in der Defensive plötzlich solche Probleme gab, gibt Baumgartner zu. "Völlig klar, so wie wir in diesen acht Minuten, darfst du in der 2. Liga einfach nicht verteidigen."

Gegen die stark aufgerüstete Lustenauer Mannschaft zeigte sich die Rieder Defensive bereits stark verbessert, ließ gegen die starke Offensive um Ronivaldo wenige Chancen zu. "Wir haben in meinen Augen eine sehr gute Reaktion gezeigt", so Baumgartner. Es sei ein echtes Spitzenspiel gewesen, mit sehr viel Tempo und sehr intensiv. "Mit einem gerechten Unentschieden am Ende", bilanziert der Rieder Übungsleiter.

Besonders eine Tatsache stimmt ihn zuversichtlich für die kommenden Wochen: "Unsere Jungs standen nach der Auftaktniederlage medial bereits ordentlich unter Druck, damit sind sie sehr gut umgegangen und haben ihren Charakter gezeigt."

Holprige Offensive

"Marco Grüll wurde ja sehr gehypt, das ist eine neue Situation für ihn, damit muss er erst einmal umgehen."

Baumgartner über seinen Youngster

Besonders in der Offensive hat die SV Ried noch ihre Probleme. Nach 41 Toren in der abgelaufenen Frühjahrssaison stottert der Angriffsmotor aktuell noch. Nur zwei Tore gelangen in den bisherigen Auftritten - beide nach einer Standardsituation.

"Das hat mehrere Gründe. Mit Ante Bajic ist uns ein ganz wichtiger Spieler frühzeitig verletzt ausgefallen. Er wird uns vier bis fünf Wochen mit einer schweren Schulterverletzung fehlen. Valentin Grubeck, Jefte und Canillas sind noch neu beim Verein und müssen erst noch die richtige Bindung zum Spiel finden", erklärt Baumgartner.

Spezialist Heraf

Der Coach macht sich aber keine Sorgen wegen der aktuellen Ausbeute. "Wir werden bald wieder unsere Tore machen", sagt er. Die Treffer nach ruhenden Bällen seien im modernen Fußball ein probates Mittel, um zum Erfolg zu kommen. "Außerdem investieren wir im Training viel Zeit in solche Dinge und haben mit Andi Heraf einen Spezialisten, der sich um Standardsituationen kümmert", so der 54-Jährige.

Und dann ist da noch Marco Grüll. Der 21-Jährige, der sich im Frühjahr mit starken Leistungen in das Rampenlicht gespielt hat und aktuell in einem kleinen Formtief steckt, wie auch sein Trainer zugibt: "Marco sucht noch ein wenig seine Form, er muss wieder die Leichtigkeit und Lockerheit vor dem Tor finden. Aber das ist ein normaler Prozess."

Sinnbildlich für die fehlende Lockerheit stehen die beiden großen Chancen auf den Siegtreffer, die Grüll in Lustenau liegen ließ. "Marco Grüll wurde ja sehr gehypt, das ist eine neue Situation für ihn, damit muss er erst einmal umgehen", nimmt ihn Baumgartner in Schutz.

Man sei vielleicht noch nicht so gut drauf wie die direkten Konkurrenten, so der Trainer. Aber man würde an allem arbeiten, was aktuell noch nicht nach Wunsch läuft. Angesprochen darauf, dass die Hälfte der Gegentore von Spielern erzielt wurde, die vergangene Saison noch im Innviertel aktiv waren (Darijo Pecirep und Thomay Mayer, Anm.), sagt Baumgartner lachend: "Gott sei Dank spielt nicht bei jedem Verein ein ehemaliger Spieler von uns."

Kommentare