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Das sind die Pläne von BW Linz mit Reiter

Die Verpflichtung des Ex-Ried-Managers kommt für viele überraschend.

Das sind die Pläne von BW Linz mit Reiter

Es war die große Überraschung am Montag. Blau-Weiß Linz präsentiert einen neuen Geschäftsführer - und das ist kein Unbekannter. Ausgerechnet Stefan Reiter, 20 Jahre beim oberösterreichischen Rivalen SV Ried als Manger für die sportlichen Geschicke verantwortlich, kehrt bei den Stahlstädtern in den Profi-Fußball zurück.

2017 musste Reiter im Innviertel seine Koffer packen. Für viele Fans bis heute unverständlich. Reiter wurde durch den ehemaligen ÖFB-Teamspieler Fränky Schiemer ersetzt, der nun selbst bereits wieder ein Jahr Geschichte ist und mittlerweile im Trainerstab von Jesse Marsch bei Serienmeister Red Bull Salzburg arbeitet.

In Linz wird sich Stefan Reiter nur um "Geschäftsführer-Tätigkeiten" kümmern, wie es in der Aussendung des Klubs aus der HPYBET 2. Liga heißt. Die sportlichen Entscheidungen treffen auch in Zukunft Sport-Vorstand David Wimleitner und Sportdirektor Tino Wawra.

Aber was erwarten sich die Verantwortlichen von dem Coup?

Strukturen schaffen

"Die speziellen Aufgaben für Stefan Reiter werden das operative Geschäft sein. Er soll sich um die Bereiche Lizenzierung, Stadion und vor allem um die Professionalisierung der geschaffenen GmbH-Strukturen kümmern", erklärt Sport-Vorstand Wimleitner gegenüber LAOLA1.

Reiter müsse den Spagat schaffen zwischen einer Trennung der Profi-GmbH und gleichzeitig einer engen Zusammenarbeit mit dem restlichen Verein, so der ehemalige Profi weiter. "Das muss einfach besser ineinander laufen in Zukunft", sagt Wimleitner.

Das Thema "Professionalisierung" bleibt der Hauptpunkt, der beim Stahlstadtklub vorangetrieben wird. Nach dem freiwilligen Verzicht auf die Bundesliga-Lizenz im vergangenem Jahr, soll dieses Thema auf die Agenda kommen und durch die Arbeit von Stefan Reiter realisiert werden.

"Stefan Reiter ist genau was wir brauchen. Er passt perfekt zum Verein."

Wimleitner streut Reiter Rosen

Dadurch, dass der interimistische Geschäftsführer Christian Wascher auf persönlichen Wunsch zu seiner angestammten Position als Marketing-Direktor zurückkehrt, bestand beim Blau-Weiß-Vorstand Handlungsbedarf.

"Wir sind seit etwa zwei Monaten auf der Suche, haben uns mehrere Kandidaten angehört. Irgendwann ist eigentlich durch Zufall der Name Stefan Reiter gefallen. Uns war allen klar, dass wir nicht die Zeit haben, dass jemand in die Position hineinwächst. Wir brauchten einen Profi. Stefan Reiter ist genau was wir brauchen. Er passt perfekt zum Verein", freut sich der Sport-Vorstand über die Verpflichtung.

Der neue Mann habe genau jenes Know-how, das nun notwendig sei, sagt er weiter.

Reiters Ried-Vergangenheit spielte bei der Entscheidung keine Rolle. "Überhaupt nicht. Wenn man so eine Persönlichkeit bekommen kann, spielt das keine Rolle. Natürlich gibt es eine gewisse Fan-Rivalität, aber Stefan ist jetzt auch schon eine Zeit weg aus Ried. Wenn ihn die Leute erst einmal kennenlernen, mit seiner bodenständigen Art, dann ist die Vergangenheit sicher bald egal", glaubt Wimleitner.



Sportlicher Steigerungsbedarf

Mit den bisherigen sportlichen Leistungen der Saison hat die Besetzung der Geschäftsführerposition nichts zu tun. Auch wenn der Sport-Vorstand zugibt, dass die wechselhaften Darbietungen enttäuschend seien.

"Offen gesagt haben wir uns mehr erwartet. Bessere Ergebnisse, mehr Punkte und eine bessere Tabellenplatzierung. In den verbleibenden Wochen bis zur Winterpause müssen wir darauf schauen, dass wir zählbare Ergebnisse liefern", fordert Wimleitner.

Ein Grund dafür ist schnell gefunden: Die Djuricin-Elf ist zu unkonstant. "Offensiv spielen wir phasenweise richtig gut, da erkenne ich auch schon deutlich die Handschrift des Trainers. Aber wenn du in 13 Spielen 26 Gegentore bekommst, dann ist das einfach zu viel. Die Defensivleistung müssen wir schnellstmöglich verbessern", so der 43-Jährige.

Kritik an Trainer Gogo Djuricin? "Nein. Ich finde in den Phasen, in denen es uns gelingt, unser Potential auf den Platz zu bringen, ist die Handschrift des Trainers absolut erkennbar. Grundsätzlich sind wir nicht unzufrieden. Es ist ein bisschen ärgerlich, weil wir mit ein bisschen mehr Konstanz auch unter den Top-Drei liegen könnten."

Vergangene Saison schlossen die Linzer als Fünfter ab. Für den Sport-Vorstand seien die Top-Fünf auch das erklärte Ziel.

Nach dem 1:5-Heimdebakel gegen den SV Lafnitz steht Blau-Weiß beim Auswärtsspiel am Samstag (14:30 Uhr, LIVE-Ticker) bei Aufsteiger FC Dornbirn in der Bringschuld.


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